Der Hof und die Ländereien lagen am Rande des Waldes. Schon
sein Großvater hatte ihn betrieben, sein Vater, und nun führte er ihn fort.Der
Betrieb war nicht sehr groß. Ein Paar
Stück Milchvieh, eine Hand voll Hühner und Gänse ,und eine Art Gnadenpension
für Pferde und Ponys.
Ferdinand war grade dabei am Weidezaun das Rickelholz zu
flicken, als er vom Waldrand her ein Wiehern hörte. Er sah auf, und gewahrte
unmittelbar zwischen den Wipfel ein strahlend weißes Pferd mit grauer Mähne. Langsam
näherte er sich dem Tier, das
seinerseits langsam auf ihn zu humpelte. Nun war er bei ihm angekommen. Es ließ sich zutraulich
in den arm nehmen, und schnaubte leise. Bis zum hof war es nicht weit, und so
führte er es langsam dort hin.
Auf dem hof angekommen, stellte er schnell fest, das an der
Flanke verletzt war. Auch das Bein hatte etwas ab bekommen. Auch schien Knochen
ausgerenkt zu sein Da er auch Tierheilpraktiker, legte ihm Verbände an, und
renkte die Knochen wieder ein. Schnell machte die Genesung Fortschritte, doch
ein Problem blieb: Es war nicht fest zu stellen, wem das Tier gehörte.
Es war nun fast eine Woche vergangen, und es war früher Abend,
als es an der Tür klingelte. Ferdinand ging hin, und öffnete, um dann erstaunt
die Äugen auf zu reißen. Vor ihm stand eine
hoch gewachsene Frau mit hoch stehendem grün gefärbtem Haar, in einem leuchtend purpurnen Kleid,
einer blauen Strumpfhose und goldenen Plateau-Schuhen. Die Veilchenblauen Augen
in dem hageren Gesicht blickten neugierig, fast kindlich, der Mund mit violett
gefärbten Lippen lächelte breit und freundlich.
„Hallo“, sagte sie mit einer tiefen, melodischen Stimme, und
Ferdinand wurde schlagartig klar, dass er eine Dragqueen vor sich hatte, “Ich
heiße Tamora, und du hast ihn gefunden?“
„Ihn?“, fragte der Bauer
„Na ja, Flo, meine Hengst“
„Ach dieses weiße Pferd, das ich am Waldrand gefunden habe. Es
gehört ihnen?“
.“Ja, es gab einen Kampf mit k. na ja, es gab
Schwierigkeiten, dabei wurde er letzt, und lief in blinder angst davon. vielen
Dank auch, das sie sich seiner angenommen haben.“
Darf ich ihn jetzt mitnehmen?“
Ähm, selbstverständlich, ich bringe sie zum Stall.“
Und sie gingen hinaus zu den Stallungen, als bei der Box ankamen,
strahlte der weiße Hengst gerade zu, und scharte mit den Hufen
Als er Tamora sah, wieherte r laut vor Freude. und kam ans
Gatter.
„Ah Flo, wie schön, das es dir wieder gut geht. Jetzt bring´ich
dich nach Hause.“
Und noch ehe Ferdinand etwas sagen konnte, öffnete sie das
Gatter, und holte das Tier heraus, das sofort seinen kopf an ihrer Brust rieb.
Tamora drückte dem verdatterten Bauern einen Kuss auf die
Wange, und sagte:
„Noch mal .danke ,das du sein leben gerettet, und sich um
ihn gekümmert hast.“
Damit nahm sie das Pferd, und ging zum Stall hinaus. Ferdinand
folgte ihnen nach draussen.Seelenruhig führte die Dragqueen das Tier zum Hinaus
und in Richtung des Waldes.doch was das? Im Licht der langsam untergehenden
Sonne sah er deutlich, das sich das Tier verändert hatte. Seine Mähne hatte
plötzlich die Farben des Regenbogens, und aus seiner Stirn wuchs ein langes,
spitzes Horn.
Die beiden drehten sich noch einmal um. Tamora winkte ihm
zu, dann schritten sie wieder dem Wald zu, und waren im nächsten Moment in einem
schwirrenden Licht verschwunden.