Sonntag, 30. April 2017

Ronny-Rückkehr in den Dusterwald-Teil 9

8.Im dunklen Reich

Langsam setzte das Gefährt auf dem Gipfel auf. Es war ein flaches Plateau, das von zerklüfteten Felsen und einigen kleinen, verkrüppelten Kiefern bedeckt war. In seiner Mitte war eine Art Pyramide aus Felsen errichtet worden, auf der eine Wanne saß, in der das Feuer brannte. Die Freunde sahen sich um, doch es war niemand hier oben. Plötzlich rief der Kapitän:
„Seht euch mal um!“Sie ließen den Blick schweifen, über die Landschaft um sich herum, und im Nebel konnten sie auf den Nachbar-Gipfeln ebenfalls Feuer leuchten sehen.

„Signalfeuer, das müssen Signalfeuer sein“, meinte Lucina
„Aber vom wem?“, fragte Baugin
„Von jenen, die die Kinder entführt haben. Da ist was in Gang. Ich fürchte unsere Zeit wird knapp. Kommt, wir müssen den Eingang finden. Hier gibt es bestimmt einen!“

Sie traten zu dem Feuer, da sie folgerichtig einen Eingang in seiner Nähe vermuteten. Doch lange war nichts zu finden. Doch dann war es Ronny, der ihn, wenn auch zufällig fand. Er wollte kurz verschnaufen, und lehnte sich an den Fels, und fühlte plötzlich, wie ein stück unter seinem Ellbogen nachgab, und sich gleichzeitig neben ihm eine Luke öffnete. Er konnte gerade noch beiseite treten, um nicht hinein zu fallen.

Die Freunde traten hinzu, und sahen in das schwarze Loch hinein. Lucina beschwor ein paar Fackeln, und reichte sie den Freunden, dann begannen sie mit dem Einstieg

Als sie nach unten geklettert waren, standen sie in einem engen Gang. Sie folgten ihm, und stiegen nun eine längere Zeit stufen hinunter. Es war dunkel und feucht, und es roch nach Moder und Fäulnis. Häufig fanden sie an den Wänden ausgebrannte Fackeln. Manche rauchten noch ein wenig. Hier musste noch vor einiger Zeit jemand gewesen sein.

Die Gänge wurden jetzt breiter, und Schließlich kamen sie in einer Art großem Gewölbe an, das mehrere große, Käfig-artige Zellen enthielt deren Türen offen standen. Einige Kinder-Kleidungsstücke lagen hier und da auf dem Boden, und ein einer Zelle fanden sie ein Stofftier.

„sie waren hier“, stieß Ronny hervor 2Und jetzt sind sie weg. Wir sind zu spät!“…
*
Sie hatten sie aus den Zellen  geholt, und trieben sie nun im Dunklen durch die Wälder. Gestrüpp zerrte an ihnen, und immer wieder wurden sie von ihren Peinigern angetrieben.
„Los, Kinder bewegen, müssen schnell sein, laufen, laufen!“

Pia achtete auf den kleinen  Jungen, der weinend, und von den hässlichen Geschöpfen eingeschüchtert neben ihr lief, aber nur schwer mithalten konnte. Immer wieder fasste sie ihn am arm, und zerrte ihn mit sich. Einem unbekannten Ort zu. Was hatten sie bloß mit ihnen vor?

*
„Wie finden wir sie jetzt nur?“, fragte Ronny
„Lasst uns zurück an die Oberfläche“, meinte Lucina. dort weiß ich ein Mittel.“
Sie kehrten also um, folgten dem dunklen Gang, und stiegen die Stufen wieder hinan. Da, plötzlich, ertönte ein Donnergrollen, alles erzitterte, Geröll prasselte von Oben herunter.
„Zurück!“, rief Lucina, sie gingen die Treppe wieder hinunter, und im nächsten Moment füllte sich der Gang mit Geröll und Felsen. Sie waren lebendig begraben.

Laut und hallend, ertönte ein höhnisches Lachen, dann sagte die Stimme:

„Ihr wart gewarnt, ihr werdet die Kinder nicht retten. Dieser  Berg wird nun euer Grab!“… 

Sonntag, 9. April 2017

Das Frühlingsfest auf den Traumwiesen

Noch ein Ausflug auf die Traumwiesen,viel Spass


Auf den Traumwiesen herrschte großer Trubel, denn das große Frühlingsfest stand bevor, und in diesem Jahr war das Motto klar: Es ging um Einhörner, und um Tamoras Jubiläum, 25 Jahre als Einhornzüchterin. Die Dragqueen war mächtig stolz, so geehrt zu werden. Zum Höhepunkt des Festes, bei der Seifenblasenparty, sollte sie den goldenen Einhornkopf bekommen, eine große Auszeichnung, und ein edles Geschenk. Das Kleinod war von Gregor gefertigt wurden, einem Kobold. Goldschmied in der vierten Generation.

Die Kobolde galten als die geschicktesten Goldschmiede weit und breit, welche dieses Handwerk meisterhaft beherrschten, und so hatte der Elfenkönig zu ihnen geschickt, und ihrem besten den Auftrag erteilt. Natürlich war Gregor zu dem Fest mit eingeladen. Er würde den, von ihm geschaffenen Einhornkopf mitbringen.

Daneben wurden noch viele andere Gäste erwartet, darunter die Stadtkobolde Martin und Hans –Dittrich, der Zentaur Joschka, und der Satyr ein Ludwig, der mit seinem schwarz belocktem Kopf und Kinnbart, den Eselsohren, und den lockig behaarten Beinen mit Hufen eine besondere Erscheinung war. Er hatte griechische Vorfahren, und sollte für die Gäste auf der Pan-Flöte spielen.

Viel war noch zu tun für die  emsigen Helfer, um ein tolles Fest auf die Beine zu stellen.
Holz für Feuer wurde zusammen getragen, ein großes Festzelt gebaut, und Kübelweise Flüssigkeit für Regenbogenblasen zusammen gerührt. Bald konnte das Fest losgehen.

Das Festzelt in den Farben des Regenbogens stand. Auf seinem Dach wehten Wimpel.
Bunte Girlanden liefen von seiner Spitze zu den umstehenden Bäumen. Der Duft von Speisen lag in der Luft. Mehrere große Schüsseln mit grüner Waldmeisterbowle standen bereit, analog dazu noch Erdbeerbowle. Ein großer roter Ballon hing neben dem Zelt an einem Pfahl.

Zwergen -und Koboldkinder machten sich einen Spaß daraus, ein Zombieeinhorn zu schaffen, indem sie ein ausgestopftes Exemplar umschminkten.

Nun kamen die Gäste, unter ihnen auch der Zauberer Otto, der, nebenbei gesagt, ein Gay war, mit seiner Assistentin Biene. Sie waren per Postkarte eingeladen worden, und sollten, wenn es dunkel war, eine magische Light- Show vorführen.

 Und da kam auch Gregor. Der Kobold trug einen brauen Kasten mit sich, in dem sich das Schmuckstück befinden musste, welches Tamora bekommen sollte Er bekam zunächst ein Zimmer  im Palast des Elfenkönigs zugewiesen, wo er sich ausruhen, und frisch machen konnte. auch Kobolde hatten das durchaus nötig, besonders  wenn sie weit gereist waren, und das war bei Gregor der Fall.

Er legte den Kasten auf den Tisch am Fenster, öffnete ihn, und sah gerührt und stolz auf den wunderschönen Einhornkopf, der in der, herein scheinenden, Sonne glänzte.
„Wahrlich, ein kleines Meisterwerk ist mir da gelungen“, sagte er zu sich selbst, dann ging er sich waschen.

Als er zurück kam, und zu seinem Kasten ging, erstarrte er vor Schreck: Das Kleinod war verschwunden! Entsetzt lief er herunter zum Elfenkönig. Auroro war bestürzt, und rief sofort dazu auf, nach dem Einhornkopf zu suchen. Doch wo? Eine Durchsuchung des Zimmers hatte nichts ergeben, und durch das Fenster wäre es nicht möglich gewesen, es sei denn, man konnte fliegen. Glücklicher Weise hatte da Lichtfang einen Einfall. Er hatte sich draußen umgesehen, und sein blick blieb an einem der Bäume hängen, auf denen er ein Nest entdeckte.

„Natürlich“, meinte er „das muss es sein. Er ging zu dem Baum, schloss die Augen, streckte die Arme aus, und begann empor zu schweben. Schließlich blieb er auf Höhe des Nestes stehen.
„Ich hab´ es!“, rief er von Oben, griff hinein, und holte etwas aus Nest heraus: Es war der Einhornkopf!
Da stob laut krakeelend eine Elster auf ihn ein, und wollte das Kleinod aus seiner Hand beißen. Geschickt wich der Elf aus, und lies sich dann zum Boden herab.
„Es war die Elster“, erklärte er den anderen unten, nachdem Gregor das Schmuckstück wieder in der Schatulle versteckt hatte.
„sie muss durch Fenster geflogen, und den kopf gestohlen haben. Sicher wurde sie durch seinen Glanz angelockt.“

Es wurde ein glänzendes Fest. Nach der beeindruckenden Magic-Light-Show, kam der Höhepunkt, die Ehrung Tamoras, die gerührt und stolz, in mitten bunter Seifenblasen den Einhornkopf entgegen nahm, und eine rührende Dankesrede hielt.

Für Alle war es ein unvergessliches Fest, das  man auf den Traumwiesen nicht vergessen würde.

ENDE