Dienstag, 24. Juli 2018

Der Bremer Stadtkater-Ein Kater verschwindet

 Ausnahmsweise Dienstags zur Breminale Timmy Nummer 13-Viel Spass!

Dunkelheit, das war es, was er als erstes wahr nahm, als er erwachte. Er war in einem dunklen Raum. Er stemmte sich hoch, reckte und  streckte sich, und lief los zu jenem Lichtspalt in der Ferne, welcher der Ausgang zu sein schien.

Doch weit kam er nicht, kaum, das er los lief, wurde er unsanft gebremst. Gitterstäbe, das waren Gitterstäbe. Nun wurde Timmy klar, das er sich in einem geräumigen Käfig in einem dunklen Raum befand. Aber wie war  er denn bloß hierher gekommen, und in diese Lage geraten? Was war passiert? Ja Moment...Er war zum Fest der Zweibeiner gegangen. Sie nannten es Breminale... 

*
Auf dem Rasen eines kleinen Gartens im Schnoor, lag eine rot getigerte Katze, und genoss die letzten Strahlen der Spätnachmittags-Sonne. Sie räkelte sich, und leckte ihr Fell. Doch plötzlich stellte sie die Ohren auf, und sah zum Eingang hin. .Sie bekam Besuch.

Es war ein Katze, genau genommen ein Kater, weiß mit grau getigertem Rücken, der die besten Tage wohl schon hinter sich hatte. Er wirkte abgemagert und klapprig, und ein Ohr war nach vorne umgeknickt, doch seine Augen zeigten jugendlichen Glanz und Frische.

„Hallo Toby“ rief die rot getigerte, und lief auf ihn zu.
„Hallo Emma, hast du Timmy gesehen?“
„Nein, er wollte Heute Morgen zum Fest der Zweibeiner.Da ist er auch hin gegangen.Erwarte ihn eigentlich auch Bald zurück.“
„ Das ist es ja.Ich war mit ihm beim Dom verabredet, doch er ist  nicht erschienen, und niemand hat ihn gesehen. Ich hab´ mit Gesche und Minnie gesprochen. Wir haben uns im Revier umgehört. Keine Spur .Niemand hat ihn gesehen. „

„Hmm, das klingt Ernst. Hast schon was unternommen?“
Gesche holt den Käpt´n und Fiete, und Minnie wartet  auf dem Osterdeich, beim Fest der Zweibeiner auf Uns.“
„Na gut, dann los.“
Und die beiden Katzen, huschten durch die engen Strassen und Wege des Schnoor, kamen an der Tiefer heraus, überquerten die Strasse dort, wo es die Zweibeiner taten, und liefe dem Osterdeich dem Festplatz der Breminale zu.
*

Stimmt, da wollte er ja hin. Er hatte sich am Vormittag von Emma verabschiedet, und war zum Osterdeich gewandert, um zu dem Fest der Zweibeiner zu gehen. Gegen Abend wollte er sich noch mit Toby treffen, aber erst ging es zur Breminale.

Während er am Osterdeich lag lief, konnte er schon den Lärm hören, und der Duft vieler Speisen ging durch seine Nase.

Gerüche und Töne, die er jetzt auch wahr nahm Er konnte auch die nahe Weser riechen Er musste also immer noch in der Nähe sein.

Er lief den Deich hinunter  zu den Buden und Zelten...Doch was war dann, und wie kam er hierher?...
*
Auf dem Osterdeich, wo es nach Unten zum Fest ging, saß eine zierliche grau getigerte Katze, und beobachtete mit scharfen Augen das Treiben dort Unten.
Plötzlich wurde sie durch einen ruf aus ihren Gedanken gerissen.
„Minnie!“
Sie drehte sich um. Da kamen zwei Katzen den Deich entlang gelaufen. Eine rot getigerte und eine magere Weiße mit grau getigertem Rücken.
„Ah, Emma, Toby!“, rief sie zurück
„Ich habe schon von hier Ausschau gehalten, aber ihn nicht gefunden“
„Hätte mich auch gewundert“, meinte Emma „wir müssen noch auf den Käpt´n warten“
„Nech nöödig, bin schon hiär“, sagte da eine tiefe Stimme hinter ihnen.

Dort stand ein Hund, genauer ein Beagle, der die besten Tage auch schon hinter sich hatte.
 Sein Fell war ein Wenig zerzaust und hier und da fehlte auch ein kleines Büschel. Eines der Schlappohren hatte eine große Kerbe und über dem linken Auge, zog sich eine Narbe bis in die Augenhöhle, wodurch deren oberer Teil leicht gespalten wurde. Und doch konnte man seine Haltung würdevoll nennen und die Augen zeigten einen Ausdruck jugendlicher Frische und blickten Wach, aber freundlich.

„Häb gehört, der kleine steckt wiedär in Schierigkoiden. Häb zur Sicherheit auch Fiede mitgebrocht“
Tatsächlich saß auf eine Lachmöwe.
„Hallo Käpt´n. Bisher wissen wir  das noch nicht, aber er ist wohl verschwunden, und wir wollen ihn suchen. Das Fest der Zweibeiner ist unser einziger Anhaltspunkt“
„Na denn, dann sollten wiär uns ma umsehen. Ma gucken, Ein Hund, drei Katzen, Vier Ecken, sollten wir hinkriegen. Fiede , du bis Luftbeobachtung, quasi, unsere Drohne“
„Ich fliech viel besser als ne´Drohne Käpt´n du“
„Joar, woiss ich doch, und wenn du Sissy triffs, und ihre Tauben solln auch ma gucken“
„Jo Käpt´n, geit klar!“

Damit erhob sich die Möwe, flog zum Festplatz, und begann zu kreisen.
„Nun“, meinte Emma, dann sollten wir auch keine Zeit mehr verlieren.Auf gehts!“

*

Er lief zwischen den Zelten und Buden herum. Da waren Künstler und Musiker. Vielen Zweibeiner unterschiedlichen Alters, Größe, und Herkunft wuselten herum. Quiekende Zweibeiner-Jungen liefen an ihm vorbei. Dort, zwischen zwei Zelten standen ein Zweibeiner, und verkaufte Flaschen mit einer Flüssigkeit, auf denen E.I.N.H.O.R.N.P.I.P.I stand, und an denen ein Stab befestigt war.

Zweibeiner, die davon gekauft hatten, bliesen damit bunte Seifenblasen in die Luft.
Bunt wie ein Regenbogen, dachte Timmy Regenbogenblasen- Das gefiel ihm.
Und dann war da jenes andere Zelt. Es roch eigenartig von dort. Die Neugier zog ihn an.
Er trat näher. Schob mit der Nase den Vorhang zur Seite, und trat ein.

Da standen einige Kanister mit Schläuchen Helme und schwarze Anzüge lagen dort auf einem Tisch.
Was wollen die damit?, dachte er. Ist das ne´ neue Art von Kunst? Dann ertönte ein Zischen hinter ihm. Erdrehte sich um, und sah, das aus einem Kanister ein wenig Rauch heraus kam.Er ging darauf zu, und schnupperte ein wenig daran, und plötzlich wurde ihm schwummrig. Die Beine wurden ihm schwer, und gaben nach. Schließlich wurde alles schwarz...
*
Sie hatten eine ganze Weile gesucht, und nichts gefunden. Auf einem Platz zwischen zwei Zelten, wo Seifenblasen gemacht wurden, traf sich das Schnoor-Hilfs-Corps wieder.
„Kann doch nicht sein, irgendwo muss er hier doch sein“, sagte Minnie frustriert“
„Es sei denn, er ist doch noch woanders hin gegangen“, meinte Emma
„Oder“, sagte eine rauchige stimme hinter ihnen „Er hat fast den ganzen Tag verschlafen“
Sie drehten sich um.

Dort stand eine schlanke Siam-Katze, und blickte sie aus blauen Augen an.
„Gesche, hast du ihn gefunden?“
„Ich denke schon, wenn auch zufällig. Fiete ist dort, und hält Wache. Es ist ein Zelt in Richtung Sielwall, kommt!“
*
Ja, so war es, darum hatte er so lange geschlafen .Doch irgendjemand musste ihn in diesen Käfig gesteckt haben, und hörte er auch, wer es war. Da standen drei Zweibeiner beieinander.
Sie unterhielten sich, und es schien, über ihn.
„Was machen wir jetzt mit dem Vieh?“
„Kann da im Käfig bleiben, bis wir fertig sind. Schein wieder zu sich gekommen zu sein Wäre aber zu gefährlich, sie jetzt frei zu lassen. Sie könnte Aufmerksamkeit auf uns lenken, und das können wir jetzt nicht gebrauchen.“

Wovon redeten die da? Hatten die etwas vor. Hatten die Kanister damit zu tun?
„Also, es ist das große Zelt in der Mitte, da werden sie drin sitzen. Wenn es bei denen so wirkt, wie bei der Katze, dann sollten wir kein Problem haben.“

Langsam wurde Timmy doch unheimlich. Wo war da nur wieder rein geraten?...
*
Vier Katzen und ein Hund waren bei dem Zelt angekommen. Vorsichtig lugten sie hinein, und sahen die Männer sich leise unterhalten.
„Da“, rief  Emma, da ist Timmy“
, und sie wies mit der Vorderpfote auf einen Käfig, der hinter den Männern stand.

„Hob ich doch gesacht“, warf der Käpt´n ein „Er is ma in Schwierigkoiden“
„Jo, has mo wieder recht gehabt, Käpt´n du“, meinte Fiete, der wieder auf seinem Rücken saß. „Und wäs nu?“
„Tjo, würd´ sagen, Frontalangriff“, schlug der Beagle vor. Und zu den Katzen gewandt:“Wäs meint ihr?“

„Gesche und ich schleichen uns hinter den Kanistern in ihren Rücken“, meinte Emma „Was da wohl drin ist? Wie auch immer, wenn wir in ihrem Rücken sind, schlagen wir los.“
Sie waren sich einig, und Emma und Gesche begannen ihren Schleichweg. Dabei behielten sie immer Blickkontakt zu den Freunden. Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie nickten einander zu, und schlugen los...
*
Plötzlich brach die Hölle los. Fünf Tiere stürzten sich auf die Männer Kreischend, bellend, und fauchend. Dazwischen flog eine Möwe, die immer wieder hier und da den Männern mit dem Schnabel gegen den kopf hackte.  Verzweifelt wehrten sich die Männer gegen den für sie völlig überraschenden Angriff.

Timmy war erleichtert. Seine Freunde waren da. Er begann an der Tür seines Käfigs zu rütteln
Der Tumult wurde immer lauter, so dass schließlich der Vorhang des Zeltes zurück geschoben wurde, und mehrere Zweibeiner in Uniform eintraten, auf deren Brust, das ihm bekannte Wort P.O.L.I.Z.E.I. stand.

„Was ist hier los, und wo kommen die Tiere her?“, fragte der erste, von dem Toby und der Käpt´n abgelassen hatte. Auch Gesche und Emma hatten sich jetzt brav an die Seite gesetzt.

„Verstehe ich auch nicht“, entgegnete der angesprochene „Die waren einfach plötzlich  da, und sind über uns her gefallen.“
„Ganz ohne Grund?“
„Na Ja, was sollten wir denen denn tun?“
„Hmm...“, sein Blick fiel auf den Käfig „Und warum ist diese Katze eingesperrt?“
„Die?.. Oh das war ein Versehen“ und schnell öffnete der Mann den Käfig, und lies Timmy heraus, der sofort zu Emma lief.

Ein jüngerer Polizist hatte inzwischen die Kanister begutachtet.
„Bernd“, meinte er "sieh mal, das ist ein Nervengas zur Betäubung!"
 Der Angesprochene sah es sich selber an. In diesem Moment versuchte der bisher befragte zu fliehen, landete jedoch in den Armen zweier weiterer Beamte, und auch seine Komplizen wurden gepackt, und bekamen Handschellen an.

Sie wurden durchsucht, und in den Taschen des zuerst befragten, der wohl auch der Boss war, fanden die Beamten ein paar Fotos, bei deren Anblick  der Beamte die Augen aufriss.
„Jetzt wird alles klar, die wollten die Familie des Botschafters entführen. Jens, geh doch mal zum Zelt, und sage dem Sicherheitschef bescheid. Möglicherweise haben sie schon Gaskanister dort hin gebracht.“

Der angesprochene beamte nickte und ging.

Fünf Katzen, ein Hund, und eine Möwe wurden nicht weiter beachtet. So stahlen sie sich aus dem Zelt, und gingen .Als Zeugen taugten sie ja eh nichts .Wie hätten ein Hund oder eine Katze auch vor einem Zweibeinergericht aussagen können?

Sie sahen sich noch ein wenig auf der Breminale um, die nun von der untergehenden Sonne in ein rotglühendes Licht getaucht wurde, und betrachteten das glitzernde Wasser der majestätisch dahin fließenden Weser.

Dann gab es einen herzlichen Abschied vom Käpt´n und Fiete, und schließlich weiter Oben von Minnie. Toby und Gesche begleiteten Timmy und Emma noch bis zum Schnoor. Schließlich lag Timmy noch ein wenig an seinem Lieblingsplatz  auf dem Dach, genoss die erfrischend kühle Abendluft, und den Blick über die Breminale , die Weser und den sternenklaren Himmel...
ENDE

Sonntag, 8. Juli 2018

Die Brebolde-Teil 4

Vierter Teil:Krebs


Flucht zur Schlachte

Da stand Astralus mit wehendem Gewand im Domeingang.
„Gebt mir den Stein, oder ich hole ihn mir!“, rief er.
„Dann hole Ihn dir!“, entgegnete Umbo, und zu den anderen gewandt, rief er:“Die Treppe runter, in den Keller!“
Augenblicklich wandten sie sich der Treppe in den Keller hinunter, an der Absperrung vorbei. So schnell hatte Astralus nicht reagieren können.

„Aber was jetzt?“, fragte  Jo „Hier sitzen wir doch auch in der Falle.“
„Nicht wirklich“, meinte Umbo „wir haben ein geheimes Gängesystem, und hier hinter dieser Mauer...ah ja“
Er hatte die Mauer abgeklopft. Nun tippte er in bestimmtem daran, und im nächsten Moment wurde eine Öffnung sichtbar.
„Rein hier, schnell!“, rief Umbo, und sah zurück, wo ihr Gegner bereits auf der Treppe zu sehen war.

Sie schlüpften in Öffnung, und gerade als Astralus heran war, schloss sich das Loch.Umbo vollführte eine wedelnde Bewegung mit der Hand, und im nächsten Moment brannten an den Wänden Fackeln, die ihren Weg beleuchteten.
„Zur Schlachte geht es hier lang.“

Es dauerte etwa Zehn Minuten, dann öffnete sich vor ihnen der Gang, und sie traten hinaus ins Freie .sie standen auf einer Treppe, die hinunter ans Weserufer führte, und die Links und Rechts jeweils Zwei senkrechte Schlitze besaß.
„Ah, die Schlachte „, meinte Jo zufrieden „Und das müssen die Schlitze für die Fluttore sein. Bei Sturmfluten schob man dort Platten rein, die das Hochwasser aus der Stadt fern halten sollte.“

Das Geheimnis in den Fluttoren

Sie begann die Schlitze zu untersuchen, fuhr mit den Händen hinein, konnte aber nichts finden. Waren sie falsch? Noch einmal fuhr sie mit der Hand durch den vorderen Schlitz, und blieb plötzlich an einem Widerstand hängen .Sie drückte kräftig daneben, und plötzlich gab er nach. Gleichzeitig fuhr eine Lade heraus. und ein Päckchen fiel heraus.Danach schloss sich die Lade wieder.

Jo hob es auf, und wollte es auswickeln, doch Umbo kommandierte: “Zurück in den Gang, da sind wir sicher!“
Sie verschwanden also wieder in der Öffnung. Dort wickelte Jo das Päckchen aus, und hielt den Stein mit dem Sternzeichen Krebs in der Hand.

Umbo wandte sich Rungo zu:
„du bist der nächste. Nimm den Stein, und bring ihn nach Unten, damit ist dein Auftrag erledigt.“
Rungo nickte, nahm den Stein, verabschiedete sich von den Anderen, und versank.

„Gut, und wir sehen jetzt mal, wo wir den nächsten Stein finden.“, meinte Jo, und sie strich das Papier glatt, in dem der Stein eingewickelt war, und im Schein der Fackeln lasen sie:
„Wo Senatoren gehen aus und ein, da hütet ein Schalk den Zwillingsstein.“



Ende des vierten Teils