Sonntag, 23. Februar 2014

Ronny riese vom Dusterwald-Teil 6



Der Hüter der Bäume

Sie schlugen sich tiefer in den Wald. Durch dichtes Geäst und Gestrüpp ,während über ihnen die schrillen Schreie der unheimlichen Nachtmahre, weiter über dem Wald kreisten, und offenbar wütend waren, das sie nicht mehr sehen zu können.
„Hier!“, rief Baugin und zeigte auf eine Vertiefung mitten im Wald, die von Büschen umgeben war. „Hier können wir übernachten!“
Die Senke war mit Moos und Farn bewachsen. An einer Seite stand eine  Alte Eiche, deren mächtiger Stamm an dieser Seite ebenfalls mit Moos bewachsen war. Sie ließen sich nieder. „Vielleicht ist es besser, wenn wir Wachen aufstellen“, meinte Lichtfang. „Nicht nötig“, entgegnete Grauwyn „Rotpelz, ich und die unseren werden um das Lager streifen. Wir sind des Nachts aktiv und brauchen nicht viel Schlaf. „Nun gut, dann sollten wir anderen sehen ,das wir zur Ruhe kommen. Viel Schlaf werden wohl auch wir, glaube ich, nicht bekommen.“, sagte Baugin.
Es sollte eine unruhige Nacht werden, zumindest für Ronny. Zwar wachten Wölfe und Füchse über sie und das Lager, doch konnte er immer wieder sekundenlang orange-gelbe Augenpaare in der Dunkelheit sehen, die ihn betrachteten und schrille Schreie von Oben. Zwischen den Ästen waren auch hier und dort große ,gelbe Augen, gleich Scheinwerfern zu sehen zu sehen. Und dann flatterte etwas über ihn hinweg und flüsterte Leise.
Schließlich fiel er doch in einen unruhigen Schlaf, und er hatte einen Traum:
Er war auf einem Berg. Vor ihm stand eine turmhohe, graue  Gestalt ,die von dunklem Nebel umhüllt wurde und selber wabernd wirkte. Ihre Hände wirkten wie Klauen. Das Kopfähnliche Gebilde zwischen seinen Schultern hatte geschwungene Hörner, und darunter zwei Höhlen, in denen die schwärzesten Augen lagen, die Ronny je gesehen hatte. Sie waren schlitzförmig und von metallischem Glanz. In ihnen aber lag nichts anderes als Hass und Kälte. Man hätte meinen können, hier stand das leibhaftige Böse .
So etwas wie eine Nase besaß das Wesen nicht, doch unterhalb der Augen, da wo sich sonst ein Mund befinden würde, ein schorfiger Spalt, der sich nun öffnete und  in dem es orangerot glühte.
Es schien etwas zu rufen, doch Ronny hörte nichts .Nun hob das Wesen seinen rechten Arm und zeigte mit dem knöchernen, Krallen bewährten Zeigefinger auf ihn. Nebel stob daraus hervor ,der ihn einzuhüllen begann. Gleichzeitig strömte eine Flammenzunge aus dem Mundspalt der Kreatur., die ihn ebenfalls umschloss. Er erwartete ,das es brannte, doch er fühlte keine Hitze. Statt empfand er eisige Kälte, die ihn umgab, einhüllte und durchdrang, und ihm Schmerzen verursachte. Schreckliche Schmerzen ,Schmerzen, die ihm Tränen in die Augen trieben und ihn fast ohnmächtig werden ließen. Er spürte seine Glieder nicht mehr, und das Atmen fiel ihm immer schwerer. Angst ergriff ihn. Eine entsetzliche Todesangst, wie er sie noch nie empfunden hatte . Es war ,als würde eine eisige Faust sein Herz umklammern und langsam immer fester zudrücken
Sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, der plötzlich laut wurde.
Schlagartig öffnete er die Augen und es war hell um ihn. Er saß plötzlich aufgerichtet vor der alten Eiche .Um ihn herum lagen die Gefährten und schliefen noch. Thore ,der neben ihm lag, war aufgewacht und sah auf. Gleichzeitig brach Grauwyn durch die Büsche. „Alles in Ordnung, Ro…,wer ist das?“
Ronny blickte zu seiner Linken, wohin der Wolf gesehen hatte , und erschrak .Da saß ein kleines ,runzliges Männchen mit einem grünlichem Rauschebart. Sein Gesicht wirkte , wie von Runzeln und Falten zusammengesetzt. In seiner Mitte saß eine Nase, die wirkte, wie eine verwitterte Kartoffel, darüber zwei kleine, graue Äuglein, die listig in die Gegend blickten. Es trug ein Moos grünes Gewand und ebenso gefärbte Stiefel und…ja Hut?, Mütze ?,eine undefinierbare Kopfbedeckung, an der der Zahn der Zeit, wie an seinem Besitzer stark genagt hatte.
„Nicht erschrecke“, sagte das Männchen mit glucksender Stimme , „dein Freund bin ich, Hutzelmann genannt.“ „ Ah, Morgen Hutzelmann“, rief der mittlerer weile aufgewachte Baugin. „Du kennst ihn ?“,fragte Grauwyn „Sicher“, meinte der Zwerg „alle Zwerge und Kobolde kennen Hutzelmann ,den Hüter der Bäume“. Das Männchen erhob und verbeugte sich. Es war kaum größer als Ronny. „Der Hüter der Bäume bin ich, zu den Waldgeistern gehöre ich. Von weit komme ich gerade her , und nun treffe ich euch. Gehört habe ich von diesem Jungen, dem auserkorenen und seinen Gefährten.“
„Schickt dich Lucina?“, fragte Ronny. „Nein, sie weiß noch nicht, das ich wieder bin hier. Früher ,als sie geplant bin ich zurück gekommen aus dem Osten. Ich wollte sie aufsuchen, und hörte sie wäre hier in der Nähe.“ „Das war sie“, sagte Fenrick, „aber sie ist schon wieder fort.“ „Aber ihre Kundschafter sind hier. Die Eulen heute Nacht und nun die Raben“, und er sah schräg nach Oben und dort saß tatsächlich, wie zufällig, ein Rabe und putzte sein Gefieder.    
„Wie steht´ s, möchtest du mit uns frühstücken ?“,fragte Fenrick, der Brot auspackte, während Baugin ein Feuer zum Teebrauen anbrannte . „Vielen Dank, doch nicht nötig ist es“, entgegnete Hutzelmann. Weit ist mein Weg noch zu Lucina.“
Und ehe sie sich versahen ,löste sich das Männchen in Luft auf.
„Nun, dann lasst uns erstmal essen und uns stärken.“ Und das taten sie.
Während des Frühstücks berichtete Ronny von seinem Traum. Bei der Beschreibung jener Kreatur, der er dort begegnet war ,horchten die Freunde auf.
„Du hast ihn gesehen“, sagte Lichtfang ernst. „Wenn es wirklich nur ein Traum war“, knurrte Grauwyn. „Ihn “,fragte Ronny „Den Schattenfürsten“, ergänzte Lichtfang „Aber Grauwyns Einwand ist nicht falsch. Der Schattenfürst besitzt große Macht ,auch die, in einen Geist einzudringen. allerdings bedürfte es dazu einer Verbindung. Eher könnte es sein, das das Elfenwesen in dir erwacht. Dinge aus deinem Unterbewusstsein. Wie dem auch sei, jetzt kennst deinen Feind.“ „Wie soll ich es mit einem so mächtigen Feind aufnehmen können ?“ „Du wirst es wissen, wenn es soweit ist.“
Den Rest des Frühstücks wurde nicht mehr viel geredet. Schließlich wurde alles zusammen gepackt und die Reise ins Ungewisse ging weiter.

Ronny kennt also jetzt seinen Feind ,doch noch stand er ihm noch nicht leibhaftig gegenüber .Gefahren genug gibt es aber auch jetzt.Davon in der nächsten Folge
   

Sonntag, 16. Februar 2014

Der Bremer Stadtkater :Die Legende von der heiligen Maus



Timmy zum Fünften,viel Spass!



Der Abend senkte sich über die Bremer Innenstadt. Es war schon dunkel. Ein lauer Frühlingswind wehte durch die, von unzähligen Laternen beleuchtete, Stadt. An der Domsheide  standen einige ,wenige Menschen, die auf Bus oder Bahn warteten. Ansonsten war die Stadt leer. Ganz leer ?, Oh, nein! ,da liefen zwei kleine ,vierbeinige Gestalten über den Domshof. Genau genommen waren es zwei Katzen, und ganz genau genommen, Kater.

Der Erste war groß, mager und weiß mit einem grau getigerten Rücken. Das rechte Ohr war nach vorn abgeknickt .Der zweite war klein, gedrungen, und schwarz. Wie Scheinwerfer leuchteten die grünlich gelben Augen in dem runden Köpfchen. Er leckte sich gerade die Lefzen.

„Das war eine klasse Idee, Toby“, sagte er. „Salvatores Bolognese ist wirklich gut“
„Ja, nicht wahr ?“bestätigte der Andere „und der gute Salvatore hat ein Herz für Katzen. Sehr sympathisch. Aber meine Freunde warten, beeilen wir uns, das wir zum Dom kommen.“

„Was sind denn das für Freunde?“, wollte Timmy wissen
„Wirst du gleich sehen“, meinte Toby „Hier lang“.
Sie liefen an der hinteren Seite des Doms entlang, und umliefen ihn halbwegs ,bis sie zu einer Fensteröffnung unterhalb der riesigen Kirche kamen.
„Hier rein“, sagte Toby , und sie schlüpften hinein, und fanden sich in einem dunklem Gewölbe wieder .

Schnell hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt.
„Da müssen wir lang“, bestimmte Toby und sie wandten sich nach Rechts und folgten einem Gang.
 „Wo sind wir hier?“, fragte Timmy“ „Unterhalb der Halle, wo die Zweibeiner zu ihrem Gott beten.“  
„Zu ihrem Gott beten?“
 „Na ja, Religion. Sie glauben ,das es ein überirdisches Wesen im Himmel gibt, namens Gott, und in Häusern, wie diesem sprechen sie mit ihm. Es gibt ihnen ein gutes Gefühl und eine Art Geborgenheit.“

 „Ich fühle mich bei Futter und auf meinem Kissen am Fenster geborgen“, meinte Timmy .
Sie gingen weiter, bis sie in einer schummrig beleuchteten Ecke ankamen.
„Ah, da sind sie“, meinte Toby

.In der Ecke stand eine Art Altar aus Holzstücken, eine Nische war mit Stoffen erhöht, und in eine Art Thron verwandelt worden. Vor dem Altar aber,und dem Thron saßen –Mäuse, Zwölf Mäuse .

„Oh nicht doch,wir haben doch grad gegessen“, sagte Timmy
 „Unsinn, die werden nicht gegessen, das sind Freunde“ entgegnete Toby
„Öh, ach so“ ,antwortete Timmy verwirrt.

„Toby, wie schön, das du gekommen bist“, Quiekte die Maus, die ihnen am nächsten war. „Keine Ursache, Bruder Roselius. Was gibt´ s denn so wichtiges?“
 „Oh, vielleicht kannst  nur du uns helfen, du kennst dich besser hier im Revier aus als jeder andere, Ansgar, die heilige Maus ist verschwunden!“
„Eine verschwundene Maus, es geht um eine verschwundene Maus?“, fragte Timmy
„Nicht eine Maus“, sagte Bruder Roselius beleidigt „DIE Maus ,die großartigste, die wichtigste ,die heilige Maus“
 „Aber eine Maus“
 „Hmpf“, machte  Roselius ,und auch die anderen Mäuse blickten ihn beleidigt an.
Ähm, gut“, sagte Toby „Ihr müsst das nicht persönlich nehmen, er ist noch jung und unbedarft. Vielleicht erzählt ihr mal ,was genau eigentlich passiert ist.“

„Wir haben ihn kurz allein gelassen, weil wir noch Vorbereitungen treffen wollten, um ihn zu weihen, doch, als wir zurück kamen, war er weg. Sein Platz war zerzaust und es waren Kratzer am Altar, als ob er sich daran fest gehalten hat. Oh, wenn er entführt wurde ,was die mit ihm machen.“
 „Ihr wollt ihn weihen? Was ist das weihen?“, fragte Timmy.
 „Das ist eine heilige Zeremonie“, sagte Roselius feierlich. „Damit wird die heilige Maus in ihr Amt eingeführt. Sie wird gekrönt, damit sie unsere Gemeinschaft führen und erleuchten kann.“

 „Aber warum ist er denn heilig ?“,wollte Timmy wissen
 „Er ist ein Nachfahr jenes Ansgar, der Zweibeiner –Bischoff Ansgar von Bremen im Dreizehnten Jahrhundert von der Schulter ins Weihwasserbecken fiel.  Das Schicksal wollte es , das er hineinfiel. Der Bischoff fischte ihn heraus segnete ihn, und hat ihn so geheiligt. Seit dem werden alle seine Nachfahren  zur heiligen Maus gekrönt bis Heute. Die heilige Rolle  sagt, er muss Vierundzwanzig Stunden, nachdem er Vier Wochen alt wurde, gekrönt werden.“

„Das heißt bis Morgen Abend muss er wieder da sein“ ,sinnierte Toby „und was ist wenn nicht?“
 „Dann gibt es keine heilige Maus, dann wäre es das Ende unserer Gemeinschaft.“
Toby zwinkerte Timmy zu: „Na, was meinst du, wollen wir mal Detektiv spielen und Ansgar suchen?“
„Warum nicht? Aber wenn wir ihn in 24 Stunden finden wollen ,müssen wir uns beeilen.“ „Na gut, sehen wir uns erstmal hier genauer um.“

Die Kater traten an den Altar, die Mäuse  bildeten einen Korridor und ließen sie durch. Sie sahen alles sich an, und beschnupperten Thron und Altar .
„Nun, sagte Toby, was meinst du?“
„Na ja, er hat sich eindeutig am Altar festgehalten und wurde mit Gewalt weg gezerrt. Er ist offenkundig entführt wurden, aber wieso ?“
 „Eine gute Frage. Wie würdest du sie klären?“
 „Nun, ich denke ,wir müssten mehr über diese Legende erfahren.“
 „Und wo?“
„Wie wär´s mit Kaisen und seinen beiden Mäusen?“
Toby nickte „Gute Idee, gehen wir also hin“ und zu den Mäusen gerichtet rief er:“ Ihr hört von uns“ 
„Viel Glück“, riefen die Mäuse zurück ,und Timmy und Toby machten sich auf den Weg zum Rathaus.

Kaisen lag behaglich in seiner Ecke und döste.Als die beiden Kater kamen, hob er den Kopf und rief:
„Hallo ihr beiden, was gibt´ s?“
 „Eine Frage: Was weißt du über die Legende von der heiligen Maus?“, sagte Timmy, noch ehe Toby etwas sagen konnte.
„Du fällst ja gleich mit der Tür ins Haus- Ja, da war mal was, hab ich doch mal gesehen, ne` uralte Schriftrolle …eine Maus, die ins Weihwasserbecken fiel. Bischoff Ansgar fischte sie heraus und…Moment, Smidts, hallo Smidts, seid ihr da, oder wieder beim Käsestehlen?“

„Wir stehlen nicht, wir borgen höchstens“, quietschte es schnippisch aus dem Mäuseloch, dann schob sich erst eine ,dann eine zweite kleine Nase heraus. Smidt 1 und 2 sahen die Besucher an.
 „Ah Ihr ,was können wir für euch tun?“

 „Ihr kennt doch auch die Sache mit der heiligen Maus“, sagte Kaisen „Sicher, sicher, quiekten sie .Ein Mäuserich fiel ins Taufbecken mit dem Weihwasser .Der Bischoff, fischte ihn raus ,strich über seinen Kopf und sagte: “Gotte wollte ,das du ins heilige Wasser fällst ,damit heiligte er dich ,und so segne ich dich“ .Dann setzte er ihn auf den Boden und er verschwand .

Fortan nannte er sich selber Ansgar und wurde der Anführer der Gemeinschaft der Dommäuse. Es hieß ,das er auch anders sprach, das kann allerdings auch daran gelegen haben,das er einen Knall hatte .Wie dem auch sei, er wurde sehr alt, älter als sonst eine Maus ,und heilte die anderen ,so sagt die Legende. Na Ja und alle Jahre wird ein direkter Nachfahr geboren, der sein Nachfolger wird. Allerdings muss er Vierundzwanzig Stunden nachdem er Vier Wochen Alt geworden ist geweiht werden, sonst gibt es keine heilige Maus und die Gemeinschaft zerfällt.“

„Könntet ihr euch Jemanden vorstellen, dem daran gelegen wäre ?“,fragte Toby
 „Eigentlich nicht“ ,meinte Smidt 2 „Höchstens die Mäuse vom Liebfrauenkirchhof, die sind, heißt es ,ein bisschen Neidisch auf die Dommäuse ,aber zu so was sind sie eigentlich nicht fähig“.
„Dann wisst ihr ,das er verschwunden ist?“ „Sicher“,meinte Smidt 1, „in diesem Revier sprechen sich solche Sachen schnell rum. Und ihr wollt ihn suchen?“
 „Wir haben den Dommäusen versprochen, ihre heilige Maus zurück zu bringen.“

 „Zwei Kater, die eine Maus suchen, aber nicht um sie zu verspeisen, Sachen gibt´s“, meinte Kaisen
„Tja ,wir stecken voller Überraschungen, was Timmy ?“
 „Sicher“, stimmte Timmy ein, „wir fressen ja auch die beiden Smidts nicht.“
 „Ja“, sagte Toby, „wir müssen weiter .Vielen Dank für die Auskünfte, macht´ s gut“
 „Gern geschehen, kommt  ruhig mal wieder“, sagte Kaisen.

Die beiden Kater verließen das Rathaus .Unten auf der Treppe hielten sie an.
„Wo ist denn die Liebfrauenkirche ?“
 „Auf der anderen Seite ,hinter dem Rathaus, wir müssen hier die Strasse runter“, sagte Toby und sie wandten sich nach links und liefen die Strasse hinunter, das heißt, sie wollten, doch nach wenigen Metern rief ihnen eine vertraute Stimme zu:
„Den Weg könnt ihr euch sparen, die waren es nicht!“

Sie wandten sich um. Dort unter den Rathausarkaden auf einer Bank, lag zusammengerollt, eine ihnen sehr bekannte Siamkatze- Gesche! Sie liefen zu ihr hin.
 „Woher weißt du das?“,fragte Timmy
 „Hab´ sie schon gefragt“, gab sie zurück „Einige von ihnen waren nämlich hier. Sie suchen ihn selber, weil sie ihn ebenfalls verehren. Sie mögen in gewissem Maße neidisch sein, aber die heilige Maus zu entführen, empfinden sie als Frevel.“
 „Willst du uns bei der Suche helfen?“
 „Auf die eine oder andere Seite werde ich das „,gab sie zurück
„Wenn ihr Ansgar finden wollt, solltet ihr Don Rattone  fragen .Man sagt, er hätte ihn gesehen.“
 „Don Rattone?“, fragte Toby, hat der irgendwas damit zu tun?“
„Vielleicht, vielleicht auch nicht,aber gesehen hat er was. Die Ratten sind in Aufregung deswegen, aber näheres müsst ihr ihn selber fragen.“
„Ist er noch in dem Haus hinter dem Schütting?“
„Ich glaube. Als ich ihn das letzte Mal sah ,war er ganz in der Nähe, dort“ und sie wies mit einer Vorderpfote in Richtung Schütting. Toby und Timmy sahen wie Automatisch hin.
 „In Ordnung ,Gesche, dann lass uns mal dort hin…“,begann Toby, doch als sie wieder hin sahen ,war die Bank leer. „Ich werd´ nicht schlau aus diesem Frauenzimmer“, brummte Toby, „Immer muss sie so geheimnisvoll tun.“

Sie beschlossen zu Don Rattone zu gehen, und machten sich auf den Weg über den Marktplatz.

 Sie trafen den Don tatsächlich in jenem Keller, in der Nebenstrasse hinter dem Schütting, wo Timmy ihm zuletzt begegnet war.
„Es iste mire ein wenig peinlike , aber ausse zuverlässige quelle, ik  weisse ,das eine Sekte von die Ratte steckte inter die Entführunge. Sind keine von meine Ratte darine, oh Madonna mia ,nein“
„Was sind denn das für Ratten?“,wollte Timmy wissen.
 „Oh, sinde Ratte, die wohne unter Kirche an Wasser, drübe  bei Anleger von Schiff“
„Ah, ich weiss ,St. Martini nennen sie die Zweibeiner“, meinte Toby

„Richtige, richtige ,ihre Anführer eisste Martin.“
„Danke Don!“ Der Don machte eine großzügige Geste „Keine Probleme, bin zwar selbst Ratte, abere ich dulde keine Makel auf meine Art. Ich bin Ehrenratte.“

Toby und Timmy gingen und liefen die Strasse hinunter, bis sie an die Martinistrasse kamen. „Da drüben ist sie ja schon“, stellte Timmy fest
 „Ja“, sagte Toby „Am besten wir machen´ s wie die Zweibeiner und gehen bei den Lichtsäulen rüber“
 So geschah es, sie liefen rüber und kamen schließlich vor der Kirche zum Stehen .
„Mal sehen“, meinte Toby , sie werden ihn sicher nicht so einfach herausgeben“
„Sicher nicht“ ,sagte eine Stimme hinter ihnen munter.
 “Gesche!“, riefen die beiden Kater überrascht 
„ Ich denke, ich weiß schon einen Trick ,um sie heraus zu locken.“, sagte sie unbeirrt. „ Kommt mit auf die andere Seite“

Sie umliefen also die Kirche ,bis sie auf der dem Wasser zugewandten Seite waren. Da war tatsächlich eine Öffnung in der Kirchenmauer, durch die eine Ratte gerade passte.
„ Da müssten sie drin sein“, meinte Gesche „Und wo ist nun dein Trick?“, fragte Timmy „Einen Augenblick“, antwortete Gesche ruhig „er kommt gleich- ah, da ist er schon“,

und noch während sie das sagte ,kam eine Ratte um die Ecke.
„Ah, Louis, absolut pünktlich, sehr schön. Du weißt ,was du zu tun hast ?“
 „Ja ,sicher, ich soll ihnen sagen, sie haben den falschen, dann werden sie heraus kommen und uns zu Ansgar führen.“
„Genau“ , stimmte Gesche bei.
„Natürlich, sie wären ja dumm, ihn hier zu lassen.“, meinte Toby

„Richtig“, stimmte Gesche bei. Du und Timmy versteckt euch hinter der Hausecke und wartet bis sie kommen, dann folgt ihr ihnen.“
 „Na gut“, sagte Timmy .

Die beiden Kater und auch Gesche verdrückten sich hinter der Ecke, und Louis ging hinein .Ein paar Minuten später kamen drei Ratten zusammen mit Louis aus der Öffnung.
 „Komm wir gehen runter zu ihm,aber wenn es nicht stimmt, ziehen wir die Opferzeremonie vor, mit dir als Vorspeise“, sagte eine besonders große Ratte, wohl der Anführer, und sie liefen den weg zur ‚Weser hinunter

Die Katzen folgten ihnen in sicherer Entfernung.
 „Opfern wollen sie ihn also“, bemerkte Toby, „Ich nehme an ,es sind diese durchgeknallten Flußgottanhänger mit ihrem heiligen Hecht. Sie glauben, wenn sie die heilige Maus ihrem Fischgott opfern bringt ihnen das Glück und Segen. Dummerweise haben sie ihn zu früh entführt ,er ist ja noch nicht geweiht“
.
Es ging an die Weser und die Uferpromenade entlang, bis zu einer großen Nische in der Mauer unter einer Bank. Dort hinein verschwanden die Ratten.
Die Katzen blieben in einiger Entfernung stehen.
 “Und nun?“ ,fragte Timmy
„Abwarten“, meinte Toby
„Am Besten verteilt ihr euch um die Öffnung“, schlug Gesche vor.

Die Kater handelten danach .Da ! Da war ein Stimmengewirr, und nun kamen die Ratten heraus .Die besonders große vorne weg, dahinter Louis, und die anderen- mit einer Maus zwischen sich, die etwas abwesend wirkte und rief:
 „Ich aber sage euch, ihr seid auf einem Irrweg. So findet ihr nie zum Seelenheil!“

Dann ging es ganz schnell: Toby schlug mit der Vorderpfote auf die vorne gehende Ratte ,Timmy griff sich Ansgar ,der ausrief: „Seelig sind die Gläubigen“
,Louis wandte sich nach rechts und schoss auf der Uferpromenade davon. Die Verwirrung unter den Ratten war groß. Die große Ratte, die Toby niedergeschlagen hatte sich wieder aufgerappelt ,sah die ,mit Ansgar fliehenden Kater enteilen und kreischte:
„Haaaltet sieee“ aber sie waren schon zu weit weg.

Timmy hatte Ansgar vorsichtig ins Maul genommen und lief voran, hinter ihm Toby und Gesche- oder? Nein ,als er sich umsah ,musste er feststellen ,das sie schon wieder weg war.
Ansgar rief: “Seelig sind die geistig schwachen Ratten ,denn ihrer ist das Himmelreich.“
 „Ich würd` was  drum geben, wenn er die Klappe hält“, keuchte Toby und so liefen sie den Weg hoch auf die Strasse ,die sie glücklich überquerten ,die Böttcherstrasse hinauf, über den Marktplatz und dem Dom zu.

„Ich glaube ,wir kommen noch rechtzeitig“, sagte Toby
„Natürlich, ihr kommt rechtzeitig, um ins Himmelreich zu kommen!“
 „Öh, mja“ ,sagte Timmy ,der ihn noch ,ihn am Nacken haltend im Maul trug
 „Da sind sie!“, kreischte plötzlich eine Rattenstimme, als sie grade auf Höhe des Rathauses angekommen waren.
„schnappt sie euch!“

 „Weg hier ,los!“, rief Toby ,und sie liefen um den Dom herum ,bis zu jenem Fenster, durch das sie zu den Dommäusen kamen. Timmy lies Ansgar behutsam hinein gleiten

„Los Kleiner ,geh zu deinen Leuten, sie warten schon auf dich.“
„Ich sage euch, das ihr das Himmelreich erreicht. Der Himmel ist nahe“
„Äh ja“, meinte Timmy doch Zeit, darüber nach zu denken hatte er nicht. Die Ratten kamen um die Ecke.

Timmy und Toby bauten sich vor dem Fenster auf.,
 „Wo ist er?“ ,schrie die große Ratte
„Wo ihr ihn nicht kriegt“, sagte Timmy grimmig
 „Außerdem seid ihr Idioten“, meinte Toby „er ist doch noch gar nicht geweiht und davon ab, steht er jetzt unter unserem Schutz“
„Ha, wir sind hier Acht Ratten“, Schnaubte die große Ratte.

„Ja, und wir sind drei Katzen und ein Hund“, sagte eine Stimme.
Ratten und Katzen fuhren herum. Gesche und der Käpt´n und standen nun hinter den Ratten.
 „Sieht dscha nu n´büschen änners aus woar?“, meinte der Beagle
„Typischer Fall von denkste“, meinte Timmy vergnügt
 „Wird wohl allmählich Zeit für `nen geordneten Rückzug“,schlug Toby  grinsend vor „Oder wollt ihr´s drauf ankommen lassen?“

 „Wir sprechen uns noch“ sagte die Ratte missmutig und sah die Kater finster an. Dann verschwanden die Ratten.
“ Na, hat doch prima geklappt“,  sagte Gesche  zufrieden. Danke Käpt´n ,für die prompte Hilfe.“
„jedärzeit wiedär „,sagte der Hund, nickte den Katern zu und ging.
 „Nun“, meinte Gesche „wollt ihr nicht runter zu den Mäusen?“
„Ach ist doch deren Zeremonie“, sagte Timmy „Sie haben ihren Ansgar wieder und können ihn jetzt weihen.“
„Ja, aber ich glaube ,sie wollen sich noch richtig bei dir bedanken“
Timmy wandte sich zum Fenster, doch bevor er hineinkriechen konnte ,kamen die Mäuse heraus . Als sie alle draußen waren, bildeten sie einen Korridor ,und  zwischen ihnen trat Ansgar  hervor ,der nun mit einer ,Art Krone geschmückt war.

„Gesegnet seid ihr, meine Freunde“, sagte er „Die Weihe wird heute Abend vollzogen und dann werdet auch ihr geweiht und geehrt als zwei himmlische Kater , die Engel der Mäuse vom Dom“
 „Äh, danke“ ,meinte Timmy
„Doch gern geschehen“, sagte auch Toby.
 “Wir haben zu danken“, sagte Roselius „ Ihr habt unsere Gemeinschaft gerettet und auch folgende Generationen von Dommäusen werden sich erinnern an die Zwei himmlischen Kater“

 „Zwei himmlische Kater, was sagst du denn dazu ge…“ Gesche, wollte Timmy wohl sagen ,aber Gesche war weg.
 „Wie konnte man auch etwas anderes erwarten?“ ,sinnierte Toby . „Was meinst du Timmy , zu Salvatore ,um das Ganze zu feiern?“
„Gern warum nicht?“

Und so machten sich die beiden auf den Weg, der Abend senkte sich über Bremen, und hüllte die Stadt in Dunkelheit ,ein lauer Frühlingswind wehte durch die Strassen, und zwei himmlische Kater liefen beschwingt über den Domshof.
.
                                                          ENDE



Sonntag, 9. Februar 2014

Ronny Riese vom Dusterwald-Teil 5



Die große Reise beginnt

Die Sonne war noch nicht aufgegangen ,als sie aufstanden. Ronny beherrschte das herunter schweben schon wesentlich besser, worauf er sehr stolz war. Nach einem üppigen Frühstück („haut tüchtig rein, wir brauchen alle unsere Kräfte und die nächste Mahlzeit gibt es erst in ein paar Stunden“ ,so Baugin), trafen sie die letzten Reisevorbereitungen und packten ihre Sachen, wobei sie darauf achteten, nur das nötigste einzupacken, um sich nicht unnötig zu behindern. So wurde für Ronny, ein aus weicher Rinde und Gräsern gefertigter Rucksack gepackt, die anderen hatten ebenfalls leichte Taschen und Rucksäcke mit. Daneben waren die Zwerge mit kleinen Keulen und Messern bewaffnet . Ein Messer hatte auch Ronny mit, nämlich sein Schweizer Taschenmesser. Kurz nach dem Frühstück kamen auch Grauwyn und Rotpelz an. „Ah, genau richtig“, sagte Baugin „Die innere Uhr der Tiere ist immer wieder erstaunlich.“ „Geht ihr allein mit?“, fragte Ronny „Ja, doch Wölfe, wie Füchse werden uns begleiten, sie werden für euch nicht zu sehen sein, doch im Augenblick der Gefahr, werden sie da sein.“, antwortete Grauwyn.
„Nun denn, meinte Fenrick, „dann können wir ja los. Der Nachtberg ist in nordöstlicher Richtung von hier.“ Ronny zog einen Kompass aus seiner Jackentasche ,studierte ihn und zeigte schließlich auf einen  Pfad , der stark mit Dickicht umwachsen war und schnell im Dunkel endete. „Durch den tiefsten Wald“ ,meinte Lichtfang „Na dann los!“ Die Gruppe setzte sich in Bewegung, die Reise begann.
  Der Pfad führte sie an Dickicht bewachsenen Hängen entlang, Hohe alte Laubbäume standen dicht an dicht mit Tannen Fichten und Lärchen ab .ihre Äste wuchsen über den Pfad , so das sie ein Dach bildeten, unter dem sie schritten. Mit dem Aufgang der Sonne wurde es wärmer .Das Dach der Äste bot jedoch soviel Schatten, das es nicht zu warm wurde , unter der jetzt kraftvollen Frühlingssonne .Vögel sangen ,hier dort konnte man einen Raben erkennen, der wie zufällig auf Ästen saß, und aufflog, als sie an ihm vorbeikamen.  „Lucinas Boten, die sie auf dem Laufenden halten",erläuterte Lichtfang,"Rabak ist der König der Raben. Er wird sicher auch dabei sein und Nachts werden uns Eulen begleiten.“ So zogen sie also durch den Wald ,der Stück für Stück immer Dichter und dunkler zu werden schien. Ronny lies sich zu Grauwyn zurückfallen, der mit Rotpelz eine Art  Nachhut bildete. Seit der Konferenz brannte ihm eine Frage auf den Lippen. „Grauwyn“, begann er etwas zaghaft „du nanntest die schwarzen Wölfe Abtrünnige. Waren sie denn mal normale Wölfe?“ „Grauwyn sah ihn an. erstaunt offenbar, das der Junge ihn angesprochen hatte. „Kommt darauf an, was du unter normal verstehst. Ja, sie waren einmal Wölfe wie ich und die Meinen. doch sie wurden von der Finsternis verführt. Verblendet vom Versprechen ,üppiger Beute und dem, zu den neuen Herrschern zu gehören, wenn die Finsternis siegt, verschrieben sie sich dem Bösen. Das Versprechen großer Macht und von Reichtum,kann großen Einfluss haben auf schwache Charaktere. Doch die Finsternis fordert ihren Tribut. Sie wurden betrogen. Der Schattenfürst machte sie  zu seinen Sklaven. Sie färbten sich so schwarz, wie ihre Seelen geworden waren und sie wurden zu Schattenwesen, verdammt zu dämonischem Dasein und verdammt ,dem Schattenfürsten zu dienen. Wenn sie uns begegnen, werden sie auch uns Wölfe gnadenlos angreifen, und töten wollen, denn sie kennen keine Artgenossen, sie kennen nur noch ihren dunklen Herren.“ Dies alles sagte er in einem Ton, aus dem große Bitternis klang und Ronny zog es vor, betreten zu schweigen. Er lies seinen Blick wieder über die Gruppe und die Landschaft schweifen.
Nanu, war nicht eine Bewegung zwischen den Bäumen? Eine großer schwarzer Schatten schien durch das Dickicht zu gleiten, blieb kurz stehen und  sah ihn an! Er blickte in zwei orange-gelbe Augen. Er wollte ein Wort der Warnung rufen ,doch Grauwyn hatte den Schatten ebenfalls bemerkt, blieb stehen und knurrte. „Bleibt stehen“, zischte er den Anderen zu .Sie stoppten. „Sie sind uns auf den Fersen, aber sie wissen nicht ,das wir vorbereitet sind. Ein Bellen und Knurren klang plötzlich aus dem Dickicht, man hörte Bewegungen. Im nächsten Moment brach ein Wolf durchs Dickicht, kam auf die Gruppe zu und blieb vor Grauwyn stehen. „Es war ein Abtünniger, mein Herr. Ich habe ihn erst mal vertrieben, ich fürchte aber ,es noch mehr unterwegs. Wir werden versuchen euch von ihnen abzuschirmen.“ „Gut gemacht, Ruff. Geh zurück und seid wachsam“, antwortete der Angesprochene, und zu den Anderen : „Gehen wir weiter“ „Deine Abwehr funktioniert gut“, meinte Baugin „Aber was mich beunruhigt, ist, das unsere Feinde so gut Bescheid wissen. „Wir hätten es eh nicht verheimlichen können . Die Prophezeiung vom auserwählten Jungen kennen sie auch.“ „Jedenfalls müssen wir noch vorsichtiger sein.“
Schweigend zogen sie weiter. Um die Mittagszeit, ließen sie sich auf einer kleinen Lichtung nieder und hielten Mittagsmahl. Wolf ,Fuchs und Kater gingen auf die Jagd  und beobachteten dabei die Umgebung. Essen und Ruhe taten gut und so gestärkt, zogen sie nach gut zwei Stunden weiter. Einen längeren Weg legten sie ohne besondere Vorkommnisse zurück. Es wurde Abend, die Sonne ging rotglühend unter ,wie sie durch das dünner werdende Geästdach sehen konnten. Plötzlich ertönte ein lauter, schriller Schrei ,gleich darauf ein zweiter. Sie blickten sich um, doch ringsum war nichts zu sehen. Wieder ertönte ein schriller Schrei und er kam von Oben. Sie sahen hoch. Da waren zwei Wesen am Himmel, die an große Fledermäuse erinnerten, gleich unheilvollen Schatten. Wieder stieß einer von ihnen einen schrillen Schrei aus. 
„Nachtmahre“, sagte Lichtfang mit besorgter Mine „Kundschafter des Schattenfürsten. Kommt, gehen wir tiefer in den Wald, das sie uns nicht mehr sehen können, und suchen wir uns ein Lager für die Nacht“     

Unsere Helden sind also unterwegs und die Diener der Finsternis sind ihnen auf den Fersen
weiter geht die Reise in der nächsten Folge

Sonntag, 2. Februar 2014

Ronny Riese vom Dusterwald-Teil 4



Lucinas Bote

Was für ein Traum, dachte Ronny, als er am nächsten Morgen aufwachte. Er reckte die Arme nach Oben ,streckte, und erhob sich- und erstarrte. Er hatte erwartet ,in seinem Zimmer zu erwachen, doch er befand sich in der Elfenbehausung. Ein Sonnenstrahl kam durchs Fenster ,zusammen mit frischwürziger Frühlings-Waldluft. „Ah, guten Morgen!“, rief Lichtfang, der ,bereits wach, an der Tür stand. „Hier auf dem Tisch steht eine Schüssel mit Wasser zum Waschen. Von den Blättern gesammelter Morgentau, das Beste, was es gibt, und unten bereitet Baugin gerade das Frühstück“. Ronny stand auf ,ging zum Tisch und wusch sich. Das kühle Nass war herrlich erfrischend und weckte seine Lebensgeister. Als er fertig war ,ging er zur Tür , öffnete sie und wollte gerade hindurch gehen. Oh ,wie war das noch? wir sind ja oben ,dachte er und wich gerade noch rechtzeitig zurück ,um nicht herunter zu fallen. Das Medaillon berühren, die Augen schließen und sich vorstellen ,das man schwebt, also gut .Er griff sein Medaillon und Schloß die Augen, und spürte im nächsten Moment ,wie er abhob.  „Autsch!“, er war gegen die Decke geschwebt. „Das müssen wir noch üben“. Er trat einen Schritt zur Tür hinaus- und stand in der Luft. „Nun gut, und jetzt nach unten“. Er schloss die Augen , und langsam schwebte er dem Boden entgegen.
Unten wurde er bereits erwartet. Baugin, Fenrick, Lichtfang, Agrak, und Fargin saßen um ein Feuer herum und aßen. An Stöcken hielten sie eine Art Brot ins Feuer, um es zu rösten ,sich Becher mit einem dampfenden Getränk. Sie grüßten sich, und er nahm Platz. Gleich darauf bekam er einen Stock mit einem großen, heißen Stück Brot. „Buchweizenbrot“, erläuterte Baugin „und hier ist ein Kräuter- Honigtee“. Er rechte ihm einen Krug „Vorsicht heiß“ Er aß und trank und es schmeckte sehr gut.
Ronny schaute sich um und sah rings um die Senke viele Feuer brennen, an denen Zwerge, ,Elfen , und Kobolde saßen , aßen und schwatzten. Es war ein sehr lebendiges Bild. Etwas weiter weg äste ein Reh, anscheinend ohne Angst vor der hier lagernden Gesellschaft.
„Nun Ronny, wie fühlst du dich heute ,angesichts deiner Aufgabe ,hast du alles realisiert ?“,fragte Lichtfang.„Ich habe mich damit abgefunden, das es Realität ist, aber ob ich das schaffe, ich weiß es nicht.“ „Das ist normal, es ist eine große Aufgabe, die vor dir liegt, aber wir werden alles tun, das du sie bestehst. Morgen früh brechen wir zur großen Reise auf, vorher erwarten wir noch einen Kundschafter von Lucina“
Das Frühstück neigte sich dem Ende zu .Die Feuer wurden allmählig gelöscht, und die Wesen begannen ihrem Tagewerk nach zu gehen. Elfen verschwanden nach Oben in die Bäume ,Kobolde zwischen die Büsche und Zwerge in ihre Behausung und kamen mit Werkzeugen bewaffnet wieder heraus, mit denen sie in Richtung einer felsigen Erhebung verschwanden.
Thore kam zwischen den Büschen hervor, lief zu ihm, und wünschte guten Morgen. Auch daran, das sein Kater sprach, musste er sich noch gewöhnen. Die Tatsache, das er ihm in die Augen sehen konnte erinnerte ihn daran, das er ja auch Elfengröße besaß. Er griff an sein Medaillon ,schloss die Augen und konzentrierte sich, fühlte es genauso kribbeln, wie Gestern Abend ,und hatte seine normale Größe wieder.
Den Vormittag verbrachte Ronny damit , seine Fähigkeiten mit dem Medaillon zu verbessern und die Gegend kenn zu lernen. Er war ja schon oft im Wald gewesen, aber noch nie so tief eingedrungen. Mit Thore zusammen , ging er einen Pfad von der Senke  in den Wald hinaus. Zwischen dichtem Gebüsch ,hohem Gras und uralten Bäumen hindurch. Unter einer großen Tanne ,entdeckten sie ein paar Pilze, wie Ronny feststellte essbare, und steckten sie in eine ,aus Rinde gefertigte Tasche und nahm sie mit zum Mittagessen.
Auf einer kleinen Lichtung ließen sie sich kurz nieder. Thore schnupperte in der Gegend herum, und kam dann zu ihm. Ronny blickte sich um und erstarrte. Dort, in einem dichten Gebüsch, sah er ein Paar orange-gelbe Augen und einen riesigen ,schwarzen Schatten. „Thore“, flüsterte er ,und wies unauffällig zu dem Busch. „Oh, Oh, das ist nicht gut. Besser, wir machen ,das wir weg kommen.“ Anstelle einer Antwort, erhob sich Ronny und machte Kehrt. Im nächsten Augenblick flog der schwarze Schatten über sie hinweg, und landete vor ihnen. Es war ein riesiger ,schwarzer Wolf .Wie glühende Kohlen funkelten die Augen, und als er das Maul öffnete ,entblößte er große weißgelbe Reißzähne. Drohend knurrte er sie an .
Einem Impuls folgend, griff sich Ronny seinen Kater und sprang seitlich in ein Gebüsch .auf der anderen Seite rutschten sie einen Abhang hinunter, und prallten schließlich gegen eine große Tanne . Mühsam erhoben sie sich und hörten schon den Wolf durch das Dickicht brechen. „Komm“, sagte Ronny, griff sich mit einer Hand Thore , mit der anderen ans Medaillon, schloss die Augen und konzentrierte sich . Junge und Kater schwebten auf den Baum, und landeten schließlich auf einem dicken Ast, hoch inmitten der Krone. Unten suchte der schwarze Wolf nach ihnen. Da er sie nicht fand und in der Baumkrone nicht sehen konnte, stieß er einen unheimlichen Heullaut aus,und verschwand.
„Gut, das du das noch mal trainiert hast“, meinte Thore „Ja, das war sehr klug von dir, Ronny“, sagte eine tiefe, getragene Stimme neben ihnen. Sie erschraken, und sahen sich um. Neben ihnen auf dem Ast saß ein großer Uhu, der sie mit seinen großen .gelben Augen durchdringend ansah, und Ronny erkannte in ihm den selben Uhu, der bei der Konferenz zusammen mit dem Raben, auf einem Ast, in der Nähe von ihm gesessen hatte. „Ich bin Nachtklug, König der Eulen von Dusterwald, und du kannst von glück sagen, das du noch lebst, obwohl du gezeigt hast, das du die Findigkeit besitzt, dich aus brenzligen Situationen zu retten. Es war unklug, dich soweit von der Senke zu entfernen, du siehst ,die Kundschafter des Schattenfürsten sind bereits hier. Lucina hat mich beauftragt hier zubleiben und über dich zu wachen. Wärest du nicht von selbst auf die Idee gekommen, dann hätte ich dich hoch geholt. Wenn du dich etwas verkleinerst, bringe ich dich zurück .Ronny spürte Scham. Natürlich hätte ihm klar sein müssen, das er in Gefahr war ,wenn er sich allein so weit in Wald wagte .An die Wesen der Finsternis hatte er nicht gedacht. „Gut, ich werde es demnächst beherzigen“, sagte er verlegen. Dann griff er sein Medaillon ,schloss die Augen und spürte es kribbeln und er war wieder klein wie ein Elf. Nachtklug erhob sich in die Luft, flog über sie ,griff sich mit den Klauen des linken Fußes den Kater, mit Rechts den Jungen und flog los. Es dauerte etwa fünf Minuten, bis sie da waren. Nachtklug lies sich nieder und setzte sie ab. Baugin und Lichtfang kamen zu ihnen, während Ronny sich wieder vergrößerte . „Nachtklug, welche Überraschung „,rief der Zwerg, und das am Tage. „Ich kann nicht ruhen ,dieser Tage ,wenn ich über Ronny wachen soll. Doch nun er in Sicherheit ist, werde ich ein paar Stunden Ruhe nehmen müssen. Wir sehen uns heute Abend wieder. Seid auf der Hut ,und sorgt dafür, das er nicht mehr in den Wald geht. die Boten der Finsternis sind nicht weit. Ein schwarzer Wolf ist in der Nähe.“ „Oh je , gut das zu wissen, wir warten noch auf den Kundschafter Lucinas, der heute Abend kommen soll.“ Nachtklug flog wieder los, und war schnell zwischen den Bäumen verschwunden.
Den restlichen Tag passierte nichts besonderes mehr. Baugin schickte Zwerge in Gruppen los, um die Umgebung zu erkunden. Lichtfang schickte Elfen auf Kundschaft. Fenrick berichtete, das er bereits Kobolde voraus geschickt hatte,  die die ihren im fernen Nachtwald unterrichten und um Hilfe bitten sollten.
Gegen Abend, als die Sonne unterging, kam Nachtklug zurück ,und nahm auf dem Ast Platz, auf dem er während der Konferenz gesessen hatte. Und wenig später kam weitere Besuch, es war jener Rabe, der damals neben dem Uhu gesessen hatte. Er trug ein Paket im Schnabel. „Rrronny, dies schickt dir Lucina“, sagte er und lies das das Päckchen vor ihm fallen. Ronny    nahm und öffnete es .Es ein in Leder gewickelter Bernsteinähnlicher Stein, von Faustgröße. Und es war noch ein Blatt Pergament dabei, auf dem geschrieben Stand  :Lieber Ronny! Dies ist ein Wegestein. Verwende ihn klug ,dann kann er dir einmal das Leben retten. Nachtklug und Rabak werden über euch wachen, so wie ich. Mit allen guten Wünschen, Lucina
 „Wer ist Rabak?“ ,fragte Ronny. „Das bin ich“, sagte der Rabe. Nachtklug und ich ,werrrden Lucinas Augen und Ohrrren sein.“ „Nun denn“, meinte Baugin. „Wir sollten schlafen gehen. Morgen früh brechen wir auf, da brauchen wir alle unsere Kräfte.“  

Nun geht die Reise also los.Was Ronny und seine Freunde beim Aufbruch und auf der ersten Etappe erleben,in der nächsten Folge.