Die große Reise beginnt
Die Sonne war noch nicht
aufgegangen ,als sie aufstanden. Ronny beherrschte das herunter schweben schon
wesentlich besser, worauf er sehr stolz war. Nach einem üppigen Frühstück
(„haut tüchtig rein, wir brauchen alle unsere Kräfte und die nächste Mahlzeit
gibt es erst in ein paar Stunden“ ,so Baugin), trafen sie die letzten
Reisevorbereitungen und packten ihre Sachen, wobei sie darauf achteten, nur das
nötigste einzupacken, um sich nicht unnötig zu behindern. So wurde für Ronny,
ein aus weicher Rinde und Gräsern gefertigter Rucksack gepackt, die anderen
hatten ebenfalls leichte Taschen und Rucksäcke mit. Daneben waren die Zwerge
mit kleinen Keulen und Messern bewaffnet . Ein Messer hatte auch Ronny mit,
nämlich sein Schweizer Taschenmesser. Kurz nach dem Frühstück kamen auch
Grauwyn und Rotpelz an. „Ah, genau richtig“, sagte Baugin „Die innere Uhr der
Tiere ist immer wieder erstaunlich.“ „Geht ihr allein mit?“, fragte Ronny „Ja,
doch Wölfe, wie Füchse werden uns begleiten, sie werden für euch nicht zu sehen
sein, doch im Augenblick der Gefahr, werden sie da sein.“, antwortete Grauwyn.
„Nun denn, meinte Fenrick, „dann
können wir ja los. Der Nachtberg ist in nordöstlicher Richtung von hier.“ Ronny
zog einen Kompass aus seiner Jackentasche ,studierte ihn und zeigte schließlich
auf einen Pfad , der stark mit Dickicht
umwachsen war und schnell im Dunkel endete. „Durch den tiefsten Wald“ ,meinte
Lichtfang „Na dann los!“ Die Gruppe setzte sich in Bewegung, die Reise begann.
Der
Pfad führte sie an Dickicht bewachsenen Hängen entlang, Hohe alte Laubbäume
standen dicht an dicht mit Tannen Fichten und Lärchen ab .ihre Äste wuchsen
über den Pfad , so das sie ein Dach bildeten, unter dem sie schritten. Mit dem
Aufgang der Sonne wurde es wärmer .Das Dach der Äste bot jedoch soviel
Schatten, das es nicht zu warm wurde , unter der jetzt kraftvollen
Frühlingssonne .Vögel sangen ,hier dort konnte man einen Raben erkennen, der
wie zufällig auf Ästen saß, und aufflog, als sie an ihm
vorbeikamen. „Lucinas Boten, die sie auf
dem Laufenden halten",erläuterte Lichtfang,"Rabak ist der König der Raben. Er wird sicher auch dabei
sein und Nachts werden uns Eulen begleiten.“ So zogen sie also durch den Wald
,der Stück für Stück immer Dichter und dunkler zu werden schien. Ronny lies
sich zu Grauwyn zurückfallen, der mit Rotpelz eine Art Nachhut bildete. Seit der Konferenz brannte
ihm eine Frage auf den Lippen. „Grauwyn“, begann er etwas zaghaft „du nanntest
die schwarzen Wölfe Abtrünnige. Waren sie denn mal normale Wölfe?“ „Grauwyn sah
ihn an. erstaunt offenbar, das der Junge ihn angesprochen hatte. „Kommt darauf
an, was du unter normal verstehst. Ja, sie waren einmal Wölfe wie ich und die
Meinen. doch sie wurden von der Finsternis verführt. Verblendet vom Versprechen
,üppiger Beute und dem, zu den neuen Herrschern zu gehören, wenn die Finsternis
siegt, verschrieben sie sich dem Bösen. Das Versprechen großer Macht und von Reichtum,kann
großen Einfluss haben auf schwache Charaktere. Doch die Finsternis fordert ihren
Tribut. Sie wurden betrogen. Der Schattenfürst machte sie zu seinen Sklaven. Sie färbten sich so
schwarz, wie ihre Seelen geworden waren und sie wurden zu Schattenwesen,
verdammt zu dämonischem Dasein und verdammt ,dem Schattenfürsten zu dienen.
Wenn sie uns begegnen, werden sie auch uns Wölfe gnadenlos angreifen, und töten
wollen, denn sie kennen keine Artgenossen, sie kennen nur noch ihren dunklen
Herren.“ Dies alles sagte er in einem Ton, aus dem große Bitternis klang und
Ronny zog es vor, betreten zu schweigen. Er lies seinen Blick wieder über die
Gruppe und die Landschaft schweifen.
Nanu, war nicht eine Bewegung
zwischen den Bäumen? Eine großer schwarzer Schatten schien durch das Dickicht
zu gleiten, blieb kurz stehen und sah
ihn an! Er blickte in zwei orange-gelbe Augen. Er wollte ein Wort der Warnung
rufen ,doch Grauwyn hatte den Schatten ebenfalls bemerkt, blieb stehen und
knurrte. „Bleibt stehen“, zischte er den Anderen zu .Sie stoppten. „Sie sind
uns auf den Fersen, aber sie wissen nicht ,das wir vorbereitet sind. Ein Bellen
und Knurren klang plötzlich aus dem Dickicht, man hörte Bewegungen. Im nächsten
Moment brach ein Wolf durchs Dickicht, kam auf die Gruppe zu und blieb vor
Grauwyn stehen. „Es war ein Abtünniger, mein Herr. Ich habe ihn erst mal
vertrieben, ich fürchte aber ,es noch mehr unterwegs. Wir werden versuchen euch
von ihnen abzuschirmen.“ „Gut gemacht, Ruff. Geh zurück und seid wachsam“,
antwortete der Angesprochene, und zu den Anderen : „Gehen wir weiter“ „Deine
Abwehr funktioniert gut“, meinte Baugin „Aber was mich beunruhigt, ist, das
unsere Feinde so gut Bescheid wissen. „Wir hätten es eh nicht verheimlichen
können . Die Prophezeiung vom auserwählten Jungen kennen sie auch.“ „Jedenfalls
müssen wir noch vorsichtiger sein.“
Schweigend zogen sie weiter. Um
die Mittagszeit, ließen sie sich auf einer kleinen Lichtung nieder und hielten
Mittagsmahl. Wolf ,Fuchs und Kater gingen auf die Jagd und beobachteten dabei die Umgebung. Essen und
Ruhe taten gut und so gestärkt, zogen sie nach gut zwei Stunden weiter. Einen
längeren Weg legten sie ohne besondere Vorkommnisse zurück. Es wurde Abend, die
Sonne ging rotglühend unter ,wie sie durch das dünner werdende Geästdach sehen
konnten. Plötzlich ertönte ein lauter, schriller Schrei ,gleich darauf ein
zweiter. Sie blickten sich um, doch ringsum war nichts zu sehen. Wieder ertönte
ein schriller Schrei und er kam von Oben. Sie sahen hoch. Da waren zwei Wesen
am Himmel, die an große Fledermäuse erinnerten, gleich unheilvollen Schatten.
Wieder stieß einer von ihnen einen schrillen Schrei aus.
„Nachtmahre“, sagte Lichtfang mit
besorgter Mine „Kundschafter des Schattenfürsten. Kommt, gehen wir tiefer in den Wald, das sie uns nicht mehr sehen können, und suchen wir uns ein Lager für
die Nacht“
Unsere Helden sind also unterwegs und die Diener der Finsternis sind ihnen auf den Fersen
weiter geht die Reise in der nächsten Folge