Samstag, 30. August 2014

Die Geisterkogge



Die Geisterkogge

Habe ich euch schon einmal von der Geisterkogge erzählt? Nun gut, dann tue ich es jetzt. Es muss voraus geschickt werden, das Bremen ja eine Hansestadt ist, und sich die Kaufleute im 14.Jahrhundert zum Transport von Waren der Koggen bediente. Jener bauchigen Schiffe mit einem Segel und 20-25 Metern Länge, von denen es Heute Nachbauten gibt, wie die „Roland von Bremen“.

Um eine solche Kogge geht es auch in dieser Geschichte. Allabendlich kann man sie beobachten, wie sie die Weser hinauf fährt .Scheinbar von unsichtbarer Hand gelenkt, weil kein Mensch an Bord zu sehen ist, und weil auch ,wenn kein Wind oder nur ein laues Lüftchen weht, das Segel stets gebläht ist.

„Trutz Blanke Hans“, steht an ihrer Seite , in, mit Blattgold verzierten, verschnörkelten Lettern. So gleitet sie in der Dunkelheit durch das Wasser der Weser,  staunend beobachtet von jenen die Beruf oder Gewohnheit noch draußen sein lässt.

Schließlich legt sie an der Schlachte an, und wer sie dort liegen sieht, fragt sich, wie es mit ihrem Mast geschafft hat, unter der Brücke hindurch zu kommen.

Und nun? Da regt sich  etwas an Bord. Gestalten beginnen das Schiff zu entladen, und Ballen und Felle an Land zu schaffen, wo sie verschwinden.

Und immer, wenn die Kogge vor Anker liegt, geht durch die engen Gassen des Schnoor, der bekanntlich in früheren Zeiten das Kapitänsviertel war, ein Mann in altertümlicher Gewandung. Groß, massig und kräftig, mit einem grobschlächtigen, wettergegerbten Gesicht, dessen untere Hälfte ein wilder, struppiger Bart bedeckt.

Vor einer Schänke bleibt er stehen, und kehrt dann ein, auch wenn geschlossen ist. Der Wirt kennt schon den unheimlichen Gast, der stets einen Humpen Wein bestellt ,und eine Goldmünze auf den Tisch wirft.

Dann sitzt  er dort, eine halbe Stunde vielleicht, und ist, wenn der Wirt mal wieder nach ihm sieht, verschwunden. Der Humpen aber, steht noch wohl gefüllt auf dem Tisch.

Nun, eines Tages blätterte unser Wirt im Schnoor in alten Archiven der Schänke. Dabei fand er ein Bild, das aufs Haar seinen seltsamen, regelmäßigen Gast zeigte, und er erschauerte. „Hauke Stehnsen, der fluchende Kapitän, 1374“, stand darunter zu lesen. Ein roher Geselle war er, wusste die Chronik zu berichten, wie auch seine Mannschaft der „Trutz blanke Hans“ ,die gerade zu berüchtigt war. Bedenkt man, das in jenen Zeiten sowieso auf See raue Sitten herrschten, so mochte dies und die Bezeichnung „fluchender Kapitän schon etwas heißen, und so war es auch.

Er und seine Mannschaft waren Trunk, Spiel und Vielweiberei über Gebühr zugetan, ebenso allem, was schnelles Geld versprach, z.B. das einbehalten von Fracht und Verkauf auf eigene Rechnung .Klar ,das da auch ein entsprechender Umgangston unter ihnen herrschte, aber wenn Stehnsen zu fluchen begann, und das war oft der Fall, sollen sogar die Wände rot geworden sein, daher sein Beiname.

Eines Nachts nun, waren sie auf dem Rückweg von Nowgorod nach Bremen bereits in der Wesermündung .Es herrschte gerade ein Gewitter, und entsprechend schwer war die See. Da trat der Kapitän, vom Weine reichlich berauscht, an die Reeling des schaukelnden Schiffes ,sah nach oben in den dunklen, wolkenverhangenen Himmel, und schrie mit donnernder Stimme in die ,Regen und Wind gepeitschte ,Nacht:

“Gott, willst du mich hindern ,mein Ziel zu erreichen? Ich fürchte dich nicht ,Ich verlache dich! Willst du mir nicht helfen, so mag mich der Teufel nach Bremen bringen, ich bringe meine Fracht ans Ziel!“

Ob es die Strafe für seine gotteslästerliche Flucherei war oder Laune der Natur: Plötzlich blitzte es vom Himmel grell auf ,der Blitz fuhr in den Kapitän, und es brach ein Unwetter auf, wie man es vorher nie gesehen hatte.

 Stehnsens Schiff kenterte und Versank mit Mann und Maus, und nachdem das geschehen war, beruhigte sich das Wetter plötzlich.

Seit dieser Zeit ,berichten die Chroniken von der unheimlichen Kogge, die beständig die Weser herauf fährt, um zu halten, was ihr Kapitän einst versprach, und ihre Ladung abzuliefern.

Und so kann man sie auch heute noch sehen, Kapitän Stehnsens Geisterkogge.

Sonntag, 24. August 2014

Der Zwerg,der aufmüpfig wurde Teil 8



Achtes Kapitel

Ein Aufrührer ,ein Spion und ein Brunnenvergifter

Im Dorfkrug saßen an einem großen Tisch mehrere Männer zusammen. Es war eine Mitgliederversammlung der sozialistischen Partei Güllebergs, bei der auch ein neues Mitglied, nämlich ein zu gereister, namens  Paul Heimlich begrüßt wurde. Ernesto Gebhart, der Vorsitzende, begrüßte ihn in einer eigens vorbereiteten Rede. Als die verklungen war, und begann mit einer eigenen Rede: „Ich danke euch, und ich danke dir verehrter Vorsitzender, für diese Begrüßung und diese wunderbare Rede. Ich glaube ,ihr seid politisch gut aufgestellt, und doch…“er machte eine dramaturgische Pause „…und doch müsst ihr euch kritisch fragen: Was hat diese Koalition mit der Volkspartei Gülleberg wirklich gebracht?“ „ Ääh, wir sind von der EU-Bürokratie befreit“, unterbrach Ernesto  „Oh ja, natürlich, aber davon abgesehen, was hat es euch gebracht?“ „Unserer Wirtschaft geht es besser“, meinte ein anderer. „Ja, aber von der Befreiung von EU-Bürokratie und der Vorteile für die Wirtschaft, was hat diese Koalition, oder diese Regierungsform überhaupt Gülleberg gutes gebracht?“ „Zusätzliche Arbeitsplätze in den neuen Behörden und Ministerien ?“ „Gut gut ,ja auch das ist schon
Ein großer Vorteil, aber wenn man das alles bei Seite lässt, was…“ „Die Straßen und Bäder und Schulen werden saniert, weil wir keine Vorgaben der Schuldenbremse mehr erfüllen müssen.“ „Ja okay, aber das ist jetzt nur ein Folge der Unabhängigkeit, aber von alledem abgesehen davon, was…“ „Die neue Stadtbibliothek und die moderne Feuerwehr und das neue Krankenhaus“ „Ähem, okay, also ziehen wir es mal von einer anderen Seite auf :Kann es der Anspruch unserer Partei sein, nur Juniorpartner der Volkspartei zu sein, oder müssen wir nicht den Anspruch haben allein zu regieren ?“ „Offen gesagt“, meinte Ernesto „kommen wir ganz gut miteinander aus, und in Vier Jahren gibt es ja wieder Wahlen. Da müssen wir dem Wähler dann eben etwas anbieten.“ „ja, aber wollen wir solange warten?“ „Was schlägst du denn vor, Revolution, nein ,unser Staat wurde gerade erst gegründet, das würde er nicht aushalten.“
Abends, in seinem Hotelzimmer Heimlich in einem Telegramm an seinen Auftraggeber: „Erster Aufrührungsversuch misslungen. Diese Sozialisten sind vernünftiger ,als ich dachte. Vielleicht muss ich eine eigene Bewegung gründen. Ich bleibe dran.“
*
Im neuen Militärhauptquartier Güllebergs, das zugleich auch Zoll- und Polizeihauptquartier war, stellte sich ein neuer Mitarbeiter für die Materialstabsstelle  vor .Konrad Bull, ehemals Gemeindepolizist und Landwehroffizier der Reserve, Nun Chef der Militär- ,Zoll- , und Polizeibehörden in Personalunion(aus Kostengründen wurden alle einfach unter dem Dach, des ihm unterstehenden  Innenministeriums zusammengefasst),ging die Unterlagen von Martin Jensen durch. „Schön, schön, das liest sich alles gut, und sie können sofort anfangen“ „Sicher, wenn sie wünschen“ „haben sie schon eine Bleibe hier im Ort?“ „Im Moment im örtlichen Hotel. Ich bin aber schon auf der Suche nach einer Wohnung.“ „Sehr schön, die werden sie sicher finden. Gut, dann werden sie in der Materialverwaltung eingesetzt, im Rang eines Versorgungsoffiziers.“
Als Martin das Gebäude verließ, war mit sich sehr zufrieden. In dieser Stellung konnte er die gewünschten Dinge gewiss auskundschaften.

*
Reto  Schwätzli saß mit seiner Delegation auf seinem Hotelzimmer. „Gewaltig diese Quelle“, meinte einer Rechts von ihm.“ „In der Tat“, bestätigte er „und darum müssen wir sie auch haben.“ „Aber unser erstes Angebot haben sie abgelehnt. Ausgelacht haben sie uns.“ „Ja ja ,aber diese Quelle nimmt uns bereits Marktanteile. Man müsste  ihnen etwas Druck machen sie kaufen, und ich glaube ,ich habe da auch schon eine Idee.“ Er ging zum Schrank und kramte in seinem Koffer, um dann mit einem kleinen Fläschchen zurück zu kehren, das eine klare Flüssigkeit enthielt. „Damit können wir es schaffen“, sagte er und hielt das Fläschchen vor ihren Augen in die Luft. „Wollen sie das Wasser vergiften?“, fragte sein Nachbar erschrocken.
„Kein Gift“, sagte Schwätzli „Es ruft lediglich Magenverstimmung und Übelkeit hervor, und ist ansonsten harmlos. aber wenn es in dem Wasser ist , wird es den Ruf der Quelle dermaßen schädigen, das sie froh sein werden, uns die Quelle zu schenken.“ „aber was sollen wir denn mit der Quelle, wenn sie dadurch wertlos geworden ist?“ Kein Problem, wir haben das Gegenmittel, und den Rest besorgt unsere PR- Abteilung. Dann wird es eine richtige Wunderquelle. Nun muss nur jemand ,diese Mittel in die Quelle schütten. Aber vorher treffe ich mich noch mal mit dem Fürsten…

Samstag, 16. August 2014

Ronny Riese vom Dusterwald,Teil 15



Gejagt

Sie standen in einem Gewölbe mit hoher Decke. Es roch muffig ,und es war schmutzig. In der Mitte stand ein langer Tisch mit zwei Bänken, alles grob aus Holz zusammen gezimmert.
An der Stirnseite lehnten Schwerter, Äxte, und Schilde nebeneinander. Daneben an der Wand, durch sie gekommen waren, standen Köcher mit Pfeilen und Armbrüste. Von modernen Waffen schien Man hier wohl nichts zu halten, oder brauchte sie nicht. Andererseits ließen einige Spinnweben vermuten, das diese Waffen lange nicht verwendet wurden.
Ihnen Gegenüber führte eine steinerne Treppe zu einer schweren Holztür nach Oben. Unter der Treppe befand sich ebenfalls eine Tür.
Auf der anderen Stirnseite, Gegenüber der Wand mit den Waffen, befand sich ein erloschener Kamin.
Die Freunde ließen das alles auf sich wirken, traten ein, und sahen sich um. „Und nun?“, fragte Grauwyn. „Am Besten prüfen wir die Türen. Vielleicht ist eine auf.“, sagte Baugin. Zunächst prüfte der Zwerg die Tür unter der Treppe, und sie öffnete sich . Es handelte sich um einen kleinen Alkoven, in dem Teile von Ritterrüstungen lagerten.
Fenrick lief die Treppe hinauf. Gerade wollte er den Türknauf betätigen, als hinter der Tür Stimmgewirr ertönte. Schnell zuckte er zurück, und glitt die Treppe wieder hinunter.
„Hier rein“ zischte Baugin, und wies auf den Alkoven. Ohne weiter zu überlegen, befolgten sie seinen Rat.
Im selben Moment wurde oben die Tür geöffnet, und eine Gruppe Menschen trat ein , die ohne Weiteres als Touristen erkennbar waren. Geführt wurden sie von einem blassen, hageren Mann , in einem altmodischen Anzug.
„Dies, meine Damen und Herren, ist die alte Waffenkammer !“ ,verkündete er laut.
Sie gingen die Treppe hinunter und betraten den Raum. „Wie sie sehen, lagern immer noch die alten Waffen hier. Bitte vorsichtig zu sein. Es ist nicht ganz sauber hier drin!“
Baugin öffnete vorsichtig die Alkoven-Tür einen Spalt breit. „Was sind das für Leute?“, fragte er. „Touristen ,glaub´ ich“, meinte Lichtfang; der ihm über die Schulter sah. „Schätze. auch ein Schlossherr muss Heut zu Tage von was leben. Die Raubritterzeiten sind ja nun mal vorbei Wahrscheinlich ist dies ein anderer Trakt mit einem anderen Eingang, als der ,durch den wir gekommen sind. Immerhin, sie stehen zur anderen Seite gewandt und sehen uns nicht. Das wäre die Möglichkeit für uns an ihnen vorbei und hier raus zu kommen.“
Gesagt, getan. Sie schlichen durch die Tür ,vorbei an den Menschen, und dem erläuternden Schlossführer, die Treppe hinauf  und durch die Tür hinaus.
Sie kamen in einen Gang, der zu einer Wendeltreppe führte, und stiegen sie hinauf, bis zu einer Tür ,die ebenfalls offen war. Die Touristen waren wohl auf diesem Weg herunter gekommen.
Sie kamen durch einen großen Saal, der von Sonnenlicht durchflutet war. Hinten an seinem Ende ,führte ein großes Portal nach Draußen.
Sie hielten darauf zu. Neben dem Portal war ein Schalter, hinter dem jemand saß, und an Papieren arbeitete.
Sie hielten sich Rechts außen, und schlichen geduckt am Schalter vorbei, und zum Portal hinaus. So schnell sie konnten, liefen sie über den Schlosshof. Als sie ihn fast überquert hatten, rief eine tiefe, gutturale Stimme: „Da sein entflohene Gefangene !“
Zu erst erstarrten sie, dann rief Grauwyn: „Worauf wartet ihr?“ Er und Rotpelz liefen los, auf einen steil nach Unten führenden Waldweg zu, und ihn entlang. Die Anderen wollten ihnen folgen, doch da bauten sich schon zwei Trolle vor ihnen auf. Von Hinten kamen zwei weitere.
Baugin sah sich um , überlegte kurz und rief dann: „Auf den Wagen!“ Da stand ein alter, hölzerner Wagen am Abhang , durch einen Keil gebremst.
Kurz entschlossen sprangen Lichtfang und Fenrick hinauf, während Baugin zum vorderen Rad lief, und mit einem Schlag seiner Keule den Keil weg schlug. Der Wagen setzte sich rumpelnd in Bewegung, und begann den Abhang hinunter zu fahren. Baugin prang hoch ,und ergriff die Deichsel, an der er sich hochzog.
Mit immer höherer Geschwindigkeit ,sauste der Wagen Hang abwärts, den steilen, schmalen Weg hinunter, nach dem er die verdutzt drein schauenden Trolle fast überfahren hatte, die sich nur durch schnelle Sprünge hatten retten können. D Anderen versuchten dem Wagen zu folgen, doch die schwerfälligen Trolle waren nun mal nicht für Hochgeschwindigkeitsläufe gebaut.
„Die wären wir los“, kommentierte Fenrick nach einem blick über seine Schulter. „Hoffen wir, das nicht noch schwarze Wölfe kommen!“; rief  Baugin , der halb auf der Deichsel hing, und halb darauf lag.
Mit Hilfe seines Körpers, versuchte er den Wagen zu lenken, der in immer irrwitzigerem Tempo den Waldweg hinunter jagte. Gerade noch schaffte er es ,eine Kurve zu nehmen, da kam ein großer Stein auf dem Weg, dem er nicht mehr ausweichen konnte. Der Wagen geriet mit dem rechten Vorderrad auf den Stein. Man konnte die Achse brechen hören. Gleichzeitig wurde das Gefährt aus der Spur geworfen, und raste halb  kaputt durch den Wald.
Wie er es schaffte , etlichen bäumen auszuweichen, wusste Baugin nicht. Er handelte einfach instinktiv, und wahrscheinlich war es auch einfach Glück.
Doch nun rasten sie auf einen umgestürzten Baum zu ,und diesmal würden sie nicht ausweichen können. „Oh oh, abspringen!“, rief Baugin, lies die Deichsel los, und stieß sich ab. Fenrick und Lichfang sprangen Rechts und Links aus dem Wagen, der Sekunden Später mit voller Geschwindigkeit gegen die Wurzel des umgefallenen Baums krachte und zerbarst.
Etwas benommen lagen sie im weichen Moos, das ihren Sturz abgemildert hatte. „Na wenigstens sind wir entkommen“, meinte Fenrick, der sich die Glieder rieb. „Oder vom Regen in die Taufe gekommen“, sagte Lichtfang ,und sah sich besorgt um .Die Freunde folgten seinem Blick und dann mussten sie ihm zustimmen. Aus dem Gebüsch hinter ihm kam ein leises Knurren und orange-rote Augenpaare blickten sie an…

Ob sie aus der Taufe wieder heraus kommen, erfahrt ihr hier im Blog

Sonntag, 10. August 2014

Der Zwerg,der aufmüpfig wurde, Teil 7




Siebtes Kapitel

Erzählt von Landdiplomatie, und wie Fürst Jan die Kanzlerin traf

Inzwischen hatte sich die Junge Republik Gülleberg endgültig konstituiert. Mit den Umlandgemeinden hatte man Zollvereinbarungen getroffen ,die es den Landwirten erlaubte, ohne  große Grenzmodalitäten  ihre Felder und Weiden zu erreichen. Die Gemeinden zahlten, wenn auch widerwillig, den Zoll  und die Landwirte hatten freie Fahrt.
Um die Heilwasser-Quelle war ein Zaun gezogen und ,und eine Rohrleitung zu einer Abfüllanlage gelegt wurden. „Gülleberger Fürstenquelle“ war bereits jetzt ein Exportschlager, und lockten auch Touristen an,die die Quelle und die Abfüllanlage besichtigen wollten, darunter auch eine Schweizer Delegation ,geführt von einem Herrn Schwätzli.
Auch entdeckte man jetzt die Sage vom Gülleberger Burggespenst, bei dem sich um den Geist des Raubritters Ewald von Gülleberg handeln sollte ,der die Quelle bewachte. Tatsächlich wurde bei der Burgruine auch eine Gestalt gesichtet. Ob es sich dabei aber um ein echtes Gespenst handelte war nicht zu sagen, aber man kannte den Wahlspruch des Wirtschaftsministers und Fremdenverkehrsbeauftragten  Hein Klinke: “Die Welt will betrogen sein, denn soll sie´s man auch“
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In Berlin nahm Fürst Jan einen Ersten großen Repräsentativen Termin war ,zur offiziellen Einweihung ihrer Botschaft. Dabei traf er auch die Kanzlerin und den Bundespräsidenten, deren gequältes Lächeln und Einsilbigkeit zeigten, das das nun kein Termin war, um den sie sich gerissen hätten. Am Liebsten hätte sie Stabel hingeschickt. „Eine typische Aufgabe für ihn“, hatte sie gemeint, aber der Kanzleramtsminister hatte davon abgeraten. Es wäre PR-mäßig doch besser, nach außen hin gut Wetter zu machen und dem erstaunten Michel mitzuteilen, das man jetzt doch den jungen Staat anzuerkennen gedachte. Es würde ihn ja eh nicht lang geben. Aber was wäre, wenn jetzt andere Gemeinden auch auf die Idee kämen ,unabhängig werden zu wollen? Schon hörte man aus Bayern Stimmen nach Selbstständigkeit des Freistaates. “Hört man doch öfter“, wiegelte der Minister ab, und so willigte sie ein, den Empfang in der Gülleberger Botschaft zu besuchen.
Fürst Jan, in einer eigens für ihn geschneiderten Uniform, begrüßte die Gäste persönlich. So gab er auch der Kanzlerin und dem Bundespräsidenten die Hand ,erläuterte ihnen die warum Gülleberg so ein wunderbares Fleckchen war ,gab die Sage vom Burggespenst zum Besten ,und selbstverständlich gab es auch Kostproben der einzigartigen Gülleberger Fürstenquelle, der mittlerer Weile schon Wunderdinge zugeschrieben wurden(Klinkes Wahlspruch ,sie wissen schon…).
Die Gäste aus Politik und Presse konnten sich auch von der Fortschrittlichkeit der Gülleberger Gesellschaft überzeugen. „Sie sollten ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern“. meinte die Kanzlerin und auch der Bundespräsident mahnte Reformen an. Jan hörte da gar nicht hin. die mussten sich wohl mit der Presse gut stellen. Wieso dieser Schritt überhaupt nötig war, immerhin hatte die EU doch auch Vorteile, wollte ein Reporter auf der Pressekonferenz wissen. Nun ,die Eu mische sich zu sehr in regionale Projekte ein. Man müsse regional unabhängiger sein, daher der Schritt, und die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation seit dem ,gebe der Gülleberger Regierung auch Recht, so die Antwort des Fürsten. aber eine Konstruktive Zusammenarbeit sei durchaus erwünscht, betonte er.
Insgesamt konnte man den Empfang und die Pressekonferenz wohl als Erfolg ansehen ,durch den das Ansehen Güllebergs gestärkt wurde.
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Im Hotel „zum Landblick“, in Klein Gülleberg ,quartierte sich zur selben Zeit ein Paul Heimlich aus Berlin ein…