Ausnahmsweise Dienstags zur Breminale Timmy Nummer 13-Viel Spass!
Dunkelheit, das war es, was er als erstes wahr nahm, als er
erwachte. Er war in einem dunklen Raum. Er stemmte sich hoch, reckte und streckte sich, und lief los zu jenem
Lichtspalt in der Ferne, welcher der Ausgang zu sein schien.
Doch weit kam er nicht, kaum, das er los lief, wurde er
unsanft gebremst. Gitterstäbe, das waren Gitterstäbe. Nun wurde Timmy klar, das
er sich in einem geräumigen Käfig in einem dunklen Raum befand. Aber wie
war er denn bloß hierher gekommen, und
in diese Lage geraten? Was war passiert? Ja Moment...Er war zum Fest der
Zweibeiner gegangen. Sie nannten es Breminale...
*
Auf dem Rasen eines kleinen Gartens im Schnoor, lag eine rot
getigerte Katze, und genoss die letzten Strahlen der Spätnachmittags-Sonne. Sie
räkelte sich, und leckte ihr Fell. Doch plötzlich stellte sie die Ohren auf,
und sah zum Eingang hin. .Sie bekam Besuch.
Es war ein Katze, genau genommen ein Kater, weiß mit grau
getigertem Rücken, der die besten Tage wohl schon hinter sich hatte. Er wirkte
abgemagert und klapprig, und ein Ohr war nach vorne umgeknickt, doch seine
Augen zeigten jugendlichen Glanz und Frische.
„Hallo Toby“ rief die rot getigerte, und lief auf ihn zu.
„Hallo Emma, hast du Timmy gesehen?“
„Nein, er wollte Heute Morgen zum Fest der Zweibeiner.Da ist
er auch hin gegangen.Erwarte ihn eigentlich auch Bald zurück.“
„ Das ist es ja.Ich war mit ihm beim Dom verabredet, doch er
ist nicht erschienen, und niemand hat
ihn gesehen. Ich hab´ mit Gesche und Minnie gesprochen. Wir haben uns im Revier
umgehört. Keine Spur .Niemand hat ihn gesehen. „
„Hmm, das klingt Ernst. Hast schon was unternommen?“
Gesche holt den Käpt´n und Fiete, und Minnie wartet auf dem Osterdeich, beim Fest der Zweibeiner
auf Uns.“
„Na gut, dann los.“
Und die beiden Katzen, huschten durch die engen Strassen und
Wege des Schnoor, kamen an der Tiefer heraus, überquerten die Strasse dort, wo
es die Zweibeiner taten, und liefe dem Osterdeich dem Festplatz der Breminale
zu.
*
Stimmt, da wollte er ja hin. Er hatte sich am Vormittag von
Emma verabschiedet, und war zum Osterdeich gewandert, um zu dem Fest der
Zweibeiner zu gehen. Gegen Abend wollte er sich noch mit Toby treffen, aber
erst ging es zur Breminale.
Während er am Osterdeich lag lief, konnte er schon den Lärm
hören, und der Duft vieler Speisen ging durch seine Nase.
Gerüche und Töne, die er jetzt auch wahr nahm Er konnte auch
die nahe Weser riechen Er musste also immer noch in der Nähe sein.
Er lief den Deich hinunter
zu den Buden und Zelten...Doch was war dann, und wie kam er hierher?...
*
Auf dem Osterdeich, wo es nach Unten zum Fest ging, saß eine
zierliche grau getigerte Katze, und beobachtete mit scharfen Augen das Treiben
dort Unten.
Plötzlich wurde sie durch einen ruf aus ihren Gedanken
gerissen.
„Minnie!“
Sie drehte sich um. Da kamen zwei Katzen den Deich entlang
gelaufen. Eine rot getigerte und eine magere Weiße mit grau getigertem Rücken.
„Ah, Emma, Toby!“, rief sie zurück
„Ich habe schon von hier Ausschau gehalten, aber ihn nicht
gefunden“
„Hätte mich auch gewundert“, meinte Emma „wir müssen noch
auf den Käpt´n warten“
„Nech nöödig, bin schon hiär“, sagte da eine tiefe Stimme
hinter ihnen.
Dort stand ein Hund, genauer ein Beagle, der die besten Tage
auch schon hinter sich hatte.
Sein Fell war ein Wenig zerzaust und hier
und da fehlte auch ein kleines Büschel. Eines der Schlappohren hatte eine große
Kerbe und über dem linken Auge, zog sich eine Narbe bis in die Augenhöhle, wodurch
deren oberer Teil leicht gespalten wurde. Und doch konnte man seine Haltung
würdevoll nennen und die Augen zeigten einen Ausdruck jugendlicher Frische und
blickten Wach, aber freundlich.
„Häb gehört, der kleine steckt wiedär in Schierigkoiden. Häb
zur Sicherheit auch Fiede mitgebrocht“
Tatsächlich saß auf eine Lachmöwe.
„Hallo Käpt´n. Bisher wissen wir das noch nicht, aber er ist wohl
verschwunden, und wir wollen ihn suchen. Das Fest der Zweibeiner ist unser
einziger Anhaltspunkt“
„Na denn, dann sollten wiär uns ma umsehen. Ma gucken, Ein Hund,
drei Katzen, Vier Ecken, sollten wir hinkriegen. Fiede , du bis Luftbeobachtung,
quasi, unsere Drohne“
„Ich fliech viel besser als ne´Drohne Käpt´n du“
„Joar, woiss ich doch, und wenn du Sissy triffs, und ihre
Tauben solln auch ma gucken“
„Jo Käpt´n, geit klar!“
Damit erhob sich die Möwe, flog zum Festplatz, und begann zu
kreisen.
„Nun“, meinte Emma, dann sollten wir auch keine Zeit mehr
verlieren.Auf gehts!“
*
Er lief zwischen den Zelten und Buden herum. Da waren Künstler
und Musiker. Vielen Zweibeiner unterschiedlichen Alters, Größe, und Herkunft wuselten
herum. Quiekende Zweibeiner-Jungen liefen an ihm vorbei. Dort, zwischen zwei
Zelten standen ein Zweibeiner, und verkaufte Flaschen mit einer Flüssigkeit,
auf denen E.I.N.H.O.R.N.P.I.P.I stand, und an denen ein Stab befestigt war.
Zweibeiner, die davon gekauft hatten, bliesen damit bunte
Seifenblasen in die Luft.
Bunt wie ein
Regenbogen, dachte Timmy Regenbogenblasen-
Das gefiel ihm.
Und dann war da jenes andere Zelt. Es roch eigenartig von
dort. Die Neugier zog ihn an.
Er trat näher. Schob mit der Nase den Vorhang zur Seite, und
trat ein.
Da standen einige Kanister mit Schläuchen Helme und schwarze
Anzüge lagen dort auf einem Tisch.
Was wollen die damit?, dachte er. Ist das ne´ neue Art von Kunst?
Dann ertönte ein Zischen hinter ihm. Erdrehte sich um, und sah, das aus einem
Kanister ein wenig Rauch heraus kam.Er ging darauf zu, und schnupperte ein
wenig daran, und plötzlich wurde ihm schwummrig. Die Beine wurden ihm schwer,
und gaben nach. Schließlich wurde alles schwarz...
*
Sie hatten eine ganze Weile gesucht, und nichts gefunden. Auf
einem Platz zwischen zwei Zelten, wo Seifenblasen gemacht wurden, traf sich das
Schnoor-Hilfs-Corps wieder.
„Kann doch nicht sein, irgendwo muss er hier doch sein“, sagte
Minnie frustriert“
„Es sei denn, er ist doch noch woanders hin gegangen“,
meinte Emma
„Oder“, sagte eine rauchige stimme hinter ihnen „Er hat fast
den ganzen Tag verschlafen“
Sie drehten sich um.
Dort stand eine schlanke Siam-Katze, und blickte sie aus
blauen Augen an.
„Gesche, hast du ihn gefunden?“
„Ich denke schon, wenn auch zufällig. Fiete ist dort, und
hält Wache. Es ist ein Zelt in Richtung Sielwall, kommt!“
*
Ja, so war es, darum hatte er so lange geschlafen .Doch
irgendjemand musste ihn in diesen Käfig gesteckt haben, und hörte er auch, wer
es war. Da standen drei Zweibeiner beieinander.
Sie unterhielten sich, und es schien, über ihn.
„Was machen wir jetzt mit dem Vieh?“
„Kann da im Käfig bleiben, bis wir fertig sind. Schein
wieder zu sich gekommen zu sein Wäre aber zu gefährlich, sie jetzt frei zu
lassen. Sie könnte Aufmerksamkeit auf uns lenken, und das können wir jetzt
nicht gebrauchen.“
Wovon redeten die da? Hatten die etwas vor. Hatten die
Kanister damit zu tun?
„Also, es ist das große Zelt in der Mitte, da werden sie
drin sitzen. Wenn es bei denen so wirkt, wie bei der Katze, dann sollten wir
kein Problem haben.“
Langsam wurde Timmy doch unheimlich. Wo war da nur wieder
rein geraten?...
*
Vier Katzen und ein Hund waren bei dem Zelt angekommen. Vorsichtig
lugten sie hinein, und sahen die Männer sich leise unterhalten.
„Da“, rief Emma, da
ist Timmy“
, und sie wies mit der Vorderpfote auf einen Käfig, der
hinter den Männern stand.
„Hob ich doch gesacht“, warf der Käpt´n ein „Er is ma in
Schwierigkoiden“
„Jo, has mo wieder recht gehabt, Käpt´n du“, meinte Fiete,
der wieder auf seinem Rücken saß. „Und wäs nu?“
„Tjo, würd´ sagen, Frontalangriff“, schlug der Beagle vor. Und
zu den Katzen gewandt:“Wäs meint ihr?“
„Gesche und ich schleichen uns hinter den Kanistern in ihren
Rücken“, meinte Emma „Was da wohl drin ist? Wie auch immer, wenn wir in ihrem
Rücken sind, schlagen wir los.“
Sie waren sich einig, und Emma und Gesche begannen ihren
Schleichweg. Dabei behielten sie immer Blickkontakt zu den Freunden. Schließlich
hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie nickten einander zu, und schlugen los...
*
Plötzlich brach die Hölle los. Fünf Tiere stürzten sich auf
die Männer Kreischend, bellend, und fauchend. Dazwischen flog eine Möwe, die
immer wieder hier und da den Männern mit dem Schnabel gegen den kopf hackte. Verzweifelt wehrten sich die Männer gegen den
für sie völlig überraschenden Angriff.
Timmy war erleichtert. Seine Freunde waren da. Er begann an
der Tür seines Käfigs zu rütteln
Der Tumult wurde immer lauter, so dass schließlich der
Vorhang des Zeltes zurück geschoben wurde, und mehrere Zweibeiner in Uniform
eintraten, auf deren Brust, das ihm bekannte Wort P.O.L.I.Z.E.I. stand.
„Was ist hier los, und wo kommen die Tiere her?“, fragte der
erste, von dem Toby und der Käpt´n abgelassen hatte. Auch Gesche und Emma hatten
sich jetzt brav an die Seite gesetzt.
„Verstehe ich auch nicht“, entgegnete der angesprochene „Die
waren einfach plötzlich da, und sind über
uns her gefallen.“
„Ganz ohne Grund?“
„Na Ja, was sollten wir denen denn tun?“
„Hmm...“, sein Blick fiel auf den Käfig „Und warum ist diese
Katze eingesperrt?“
„Die?.. Oh das war ein Versehen“ und schnell öffnete der Mann
den Käfig, und lies Timmy heraus, der sofort zu Emma lief.
Ein jüngerer Polizist hatte inzwischen die Kanister
begutachtet.
„Bernd“, meinte er "sieh mal, das ist ein Nervengas zur
Betäubung!"
Der Angesprochene sah es sich selber an. In diesem Moment versuchte der bisher befragte zu fliehen, landete jedoch in den Armen zweier weiterer Beamte, und auch seine Komplizen wurden gepackt, und bekamen Handschellen an.
Der Angesprochene sah es sich selber an. In diesem Moment versuchte der bisher befragte zu fliehen, landete jedoch in den Armen zweier weiterer Beamte, und auch seine Komplizen wurden gepackt, und bekamen Handschellen an.
Sie wurden durchsucht, und in den Taschen des zuerst
befragten, der wohl auch der Boss war, fanden die Beamten ein paar Fotos, bei
deren Anblick der Beamte die Augen
aufriss.
„Jetzt wird alles klar, die wollten die Familie des
Botschafters entführen. Jens, geh doch mal zum Zelt, und sage dem
Sicherheitschef bescheid. Möglicherweise haben sie schon Gaskanister dort hin
gebracht.“
Der angesprochene beamte nickte und ging.
Fünf Katzen, ein Hund, und eine Möwe wurden nicht weiter
beachtet. So stahlen sie sich aus dem Zelt, und gingen .Als Zeugen taugten sie
ja eh nichts .Wie hätten ein Hund oder eine Katze auch vor einem Zweibeinergericht
aussagen können?
Sie sahen sich noch ein wenig auf der Breminale um, die nun
von der untergehenden Sonne in ein rotglühendes Licht getaucht wurde, und
betrachteten das glitzernde Wasser der majestätisch dahin fließenden Weser.
Dann gab es einen herzlichen Abschied vom Käpt´n und Fiete,
und schließlich weiter Oben von Minnie. Toby und Gesche begleiteten Timmy und
Emma noch bis zum Schnoor. Schließlich lag Timmy noch ein wenig an seinem
Lieblingsplatz auf dem Dach, genoss die
erfrischend kühle Abendluft, und den Blick über die Breminale , die Weser und
den sternenklaren Himmel...
ENDE