Timmys zweites Abenteuer,viel Spaß!
Vormittag im Schnoor. Die würzige kühle Morgenluft, wurde
von der sommerlichen Morgensonne gewärmt. Im Viertel ging es geschäftig zu
.Die Ladenbesitzer öffneten ihre Geschäfte ,stellten Ständer mit Ware heraus
,die Kneipen und Restaurants wurden mit Ware beliefert und vor einem kleinen
Laden ,stand in der Einfahrt zum Hinterhof ein kleiner Lieferwagen. Folgte man
der Einfahrt ,so kam man in einen Hinterhof mit kleinem Garten,in dem auf einer
mit Blumenkübeln umstandenen Terrasse ein Tisch mit mit vier zusammengeklappten
Stühlen stand.
Auf dem Rasen dahinter stand eine alte Eiche und darunter
lag eine rotbraun getigerte Katze, die sich in der morgendlichen Sonne räkelte
und von dem Lieferwagen kaum Notiz nahm.Die alte Emma kannte diese rollenden Kisten
zur Genüge.
Jemand anders hingegen, beobachtete den Lieferwagen sehr
genau aus grün-gelben Augen.Er war klein,schwarz unter dem ´Tisch und blickte hinter einem
Stuhl hervor, auf das ,was da geschah.Mit Interesse sah er,das Günther und ein
anderer Zweibeiner eine Art kleinen Schrank aus dem Haus trugen und in den
Wagen luden. Was wollten sie damit,und wo wollten sie ihn hinbringen?
„So",meinte Günther „Das müsste es gewesen sein.Machen wir
eine Pause und sehen wir ,ob es noch kleinere Teile gibt ,die mit sol
"Wollen wir den Wagen nicht lieber zu machen?“,fragte der
andere
“Nö,wieso,wird schon nichts geklaut,is ja eh nur Müll und die
Autoschlüssel habe ich ja bei mir.“So gingen sie hinein."
Timmy konnte seine Neugier nicht zurückhalten, und schlich
sich zu dem Lieferwagen,als die beiden weg waren.Ein kurzer Blick nach oben,ein
Satz über die Ladekante, und er war drin.Neugierig lief er weiter hinein, schnupperte
hier und da.und staunte über das was der Wagen geladen hatte. Da waren neben
dem besagten Schrank noch ein Sessel ,ein Tisch,ein Fernseher und zwei Kartons
mit kleinen Dingen,die er nicht kannte.
Wo wollten sie nur dieses Zeug hinfahren?Eigenartig!
Er
steckte seinen Kopf in einen der Kartons um zu sehen,was drin war.Es waren
einige Hausratsgegenstände,wie eine kleine Lampe ,ein Bilderrahmen und ein paar
kleine Geräte. Timmy wollte gerade seinen Kopf wieder aus dem Karton
herausziehen, als es einen dumpfen Knall gab.
Er zog den Kopf heraus,doch es war
trotzdem stock dunkel .Nun können Katzen zwar im Dunkeln sehen ,aber auch ihre
Augen müssen sich an abrupte Finsternis erst einmal gewöhnen und als das
geschehen war,stellte er mit Schrecken fest, das die Tür des Wagens zu war.In
Panik wollte er zur Tür Laufen, als plötzlich
der Wagen zu vibrieren begann und der Motor aufbrummte. Er war nicht nur
in dem Wagen gefangen ,er fuhr auch noch mit ihm weg!
Zunächst lähmte ihn der Schreck,dann versuchte er sich nach vorne
in Richtung Tür zu tasten, doch dann gab es einen Ruck und er wurde durch den
Laderaum nach hinten geschleudert.Unter sich hörte er das laute Dröhnen des
Motors.Als es wieder ruckte krallte er sich an einem der Kartons fest und als
der Wagen zwischendurch stand,schlüpfte er hinein.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern,Dröhnen und Ruckeln,
dazwischen konnte er die Stimmen von Günther und dem anderen Zweibeiner
hören,die sich miteinander unterhielten.
So ging es ruckelnd und zuckelend und dröhnend,bis das
Fahrzeug schließlich zum stehen kam.Der Motor lief zwar noch,doch sie schienen
am Ziel zu sein.Waren sie wieder Zu Hause im Schnoor?Das war zu schön um wahr zu
sein.Timmy schlüpfte aus dem Karton ,um zur Tür zu laufen,als er draußen eine
fremde Stimme hörte:
“Was haben sie
drin?“.
Das klang nun merkwürdig.Wer im Schnoor könnte daran
interessiert sein,was Günther in seinem Auto hatte,und warum?
“Können sie mal
aufmachen?“
Jetzt hielt es unser Kater doch für besser,wieder in den Karton zu
schlüpfen,und kaum,das er drin war,wurde die Tür geöffnet.Vorsichtig lugte er
zwischen den Pappdeckeln hervor.
So einen Typen hatte er im Schnoor noch nie gesehen.Der
Zweibeiner ,der neben Günther stand und ins innere des Fahrzeuges blickte ,war
groß,hatte Jeans,ein rotes T-Shirt und einen gelben Überzug,sie nannten das
wohl Weste,mit silbernen Streifen an .dabei war das Gelb von einer so grellen
Farbe,das es fast in den Augen wehtat.
Da Timmy in einem ,von Zweibeinern eng
bewohntem und besuchten, Viertel aufgewachsen war,in dem es viele Läden mit
Aufschriften gab,hatte er die Symbole der Zweibeiner zu unterscheiden und zu
lesen gelernt,so gut es eben ging.Was auf der Brustseite der Weste des Fremden
stand,hatte er aber noch nie gehört:2D-i-e-B-r-e-m-e-r-S-t-t-a-d-t-r-e-i-n-i-g-u-n-g,-seltsam.
Der Westenträger sah sich
in dem Wagen um und fragte“was ist in den Kartons?“Nicht doch,dachte Timmy,Du
willst da nicht reingucken,nein ,das willst du nicht!.
„Elektrogeräte und ein bischen Schrott.Der Große nickte“In
Ordnung“,dann wurde die Tür wieder zugeschlagen.
Timmy seufzte,ohne wirklich erleichtert zu sein.Im nächsten
Moment fuhr der Wagen wieder an ,und nach kurzer Zeit hielt er wieder und nun
wurde der Motor abgestellt.
Nun waren sie Zu Hause.Er wartete noch in seinem Karton.Die
Tür wurde geöffnet und Günther und sein Helfer luden den kleinen vor ihm Schrank aus und gingen damit weg.
Das ist
die Gelegenheit!,dachte Timmy,schlüpfte aus seinem Karton ,flitzte zur Tür
und sprang aus dem Wagen.und sauste los.
“Juchu,wieder Zu hause im Schnoor ,bloß
schnell zu Em…“,wollte er sagen gefror seine Bewegung und starrte mit Schrecken
auf das war sah.Das war doch nicht der Schnoor!
Erst jetzt merkte er,das er auf einer Schräge stand.Er tapste
vorsichtig nach vorn und sah sich um.Da
waren mehrere dieser Schrägen,die wie auf einen Hügel führten und auf der anderen Seite
wieder abwärts gingen.Dazwischen waren Schluchten,in denen riesige Kisten
Standen,in die Zweibeiner Dinge hinein warfen.Es hingen große Schilder
darüber,auf denen Dinge standen,wie:“S-P-E-E-R-M-Ü-L-L und
H-O-L-Z
Er
betrachtete das emsige Treiben der Zweibeiner, zwischen denen auch einige
waren,deren Kleidung dem glich,der
vorher ins Auto geschaut hatte.Es gab also noch mehr von der Sorte und
irgendwie schienen sie hier das Sagen zu haben.Timmy dachte kurz,an die mit der
schwarzen Kleidung und den schwarzen Mützen,die in blausilbernen Kisten mit
Lampen auf dem Dach herumfuhren aber dazu schienen diese hier denn doch nicht
zu gehören.
Ein plötzlicher Lärm riss ihn jäh aus seinen
Gedanken.Eines dieser Autos ,ähnlich dem von Günther,war im Begriff die Schräge
hoch zu fahren,direkt auf ihn zu!Mit einem Satz sprang er über die Mauer in den
Schacht vor der Riesenkiste nur, um im nächsten Moment mit lähmenden Entsetzen
festzustellen,das da ein riesiges rollendes Ungetüm auf ihn zu fuhr.Blieb er
hier,so würde er mit Sicherheit zerquetscht.
Er tat einen Riesensatz auf die
nächste Schräge und lief in Panik los ,ohne richtig zu überlegen, wohin .Er hob
den Kopf. Vorbei ging es an einem riesigen Turm und an einer großen,roten Kiste
auf einen großen Platz ,wo noch mehr dieser Riesenkisten stand und noch größere
,an denen auch Schilder standen.auch hier ein geschäftiges Treiben von
Zweibeinern,die etwas in die Kisten füllten,dazwischen noch welche mit gelben
Westen.
Ein gelbes Ungetüm mit einer Art riesigem Gehörn, rollte plötzlich auf
ihn zu.In größter Panik lief er zur Seite, nur um gleich wieder einem anderen im
Weg zu sein.Er lief zwischen einer kleinen roten Kiste(Was zur Hölle war
Asbest?)und einer großen weißen durch, über eine kleine grüne Insel und wieder
auf einer Strasse zwischen Autos herum ,und schließlich hinter einer großen
Mauer einen Hang hinauf ,ohne zurück zu sehen einfach durch das Grün.Weg von dem
Lärm und diesen Fahrzeugen und lief immer weiter und höher ,bis es plötzlich
einen dumpfen Aufprall gab,und Timmy unsanft zurückgeschleudert wurde.
„Hey,pass doch auf“,sagte eine klangvolle,getragene
Stimme.Er schüttelte sich kurz und sah in zwei große ,braune Augen,die in einem
länglichen,rotbraunen Kopf lagen,der so etwas wie Hörner enthielt.
“Kann man
nicht mal in Ruhe fressen?“
Timmy kannte nur eine Sorte Tiere mit Hörnern.Die
Zweibeiner nannten sie Kühe.Sie waren zwar meistens schwarzweiß,aber sie
konnten auch braun sein.War dies eine Kuh? Unbedarft sagte er
also:
“Entschuldigung ,rotbraune Kuh,ich bin in Panik hier hoch gelaufen und
hab´dich nicht gesehen.“
“Ich bin keine Kuh“entgegnete das Wesen,das er jetzt in
seiner ganzen Größe sehen konnte,beleidigt.“Ich bin ein Reh“
“Äh,ach so,Entschuldigung“
“Aber
du gehörst doch nicht hierher?“
“Nein ",sagte Timmy,ich bin versehentlich mit Günther…“er
kam nicht weiter,denn jetzt fiel ihm siedend heiß ein,das er sich von ihrem
Auto entfernt hatte.Hastig drehte er sich um und sah nach unten und konnte in
der Ferne gerade Günthers Auto davon fahren sehen.Er saß hier fest!Er würde nie
mehr zurückkommen zum Schnoor,würde Emma nie mehr wiedersehen und den Käpt´n
und Günther und Elise.Das wurde ihm plötzlich schlagartig klar und sein Herz
war leer.Er schwankte , setzte sich und sah vor sich hin.
“Was hast du auf
einmal und wer ist Günther?“,fragte das Reh
„Ich komm nicht mehr nach Hause
.Günther ist unser Dosenöffner,na,der Zweibeiner, bei wir leben,Emma und ich.Und er
ist weg gefahren und jetzt komm´ich nicht mehr nach Hause.“
„Hmm“,machte das Reh,“Das ist freilich schlimm,aber man soll
nicht verzagen,es gibt immer irgendwo einen Weg,du kannst mich übrigens Ben
nennen.“
“Sehr philosophisch“,entgegnete der Kater,aber wo soll dieser Weg
sein?“und er blickte nach unten
“Und wo sind wir hier eigentlich ,was ist das da
unten?“
“Soweit ich weiss,nennen die Zweibeiner so was Deponie und das unten
eine,wie war das noch-Reci-zei -,also einen Platz,wo sie das hinbringen,was sie
nicht mehr haben wollen.“
“Heißt das nicht Tierheim?“
“Nein,Nein,Sachen,die sie
nicht mehr wollen, nicht Tiere..“
“Wie dem auch sei“,meinte Timmy“wie soll ich
wieder nach Hause kommen.?“
“Tjaa,meinte Ben eigentlich hatte ich das nur
gesagt,um dich aufzumuntern,aber eventuell kann deinesgleichen dir
helfen.“
“Meinesgleichen?,gibt es hier etwa auch…“
“Ja,gibt es“,knarrte es aus
einem nahen Brombeergebüsch.Es raschelte und aus dem Busch kamen zwei
Gestalten,die wohl eindeutig Katzen waren,aber was für welche!So traurige
Exemplare seiner Art,,hatte Timmy noch nie gesehen.
Der Erste war grau getigert oder war es mal gewesen,bei dem
Schmutz war es nicht mehr
Richtig zu erkennen .Sein Fell war zerzaust und stellenweise
räudig.Von einem Ohr fehlte die Spitze und er hatte nur ein Auge.Auch zwei
Schnurrhaare fehlten.
Der andere in schwarzweiß sah nicht viel besser aus.Auch
sein Pelz schien schon bessere Tage erlebt zu haben und er hinkte,da ,wie Timmy
sah,das rechte Hinterbein wohl einmal gebrochen und nicht richtig behandelt
worden ,und so in unnatürlicher Haltung zusammengewachsen war.
Diese beiden
Ritter von der traurigen Gestalt,kamen nun auf ihn zu und beäugten ihn
neugierig,wobei er feststellte,das beide auch einen ziemlichen Gestank
verbreiteten.Und das war nun wohl seine einzige Hoffnung wieder nach Hause zu
kommen!Aber er war entschlossen ,auch diesen letzten Strohhalm zu
ergreifen.
“So,so“, sagte der Graue,er musste es auch gewesen sein,der aus dem
Gebüsch gerufen hatte.“ Ein neuer hier,ich muß es wissen,dich habe ich hier
noch nie gesehen.“
"Ftimmt“pflichtete der andere bei,wobei Timmy sah,das ihm auch
ein paar Zähne fehlten“Ich hab´ihn auch noch nie gefehen.Der gehört hier nicht
her.“
"Tut er auch nicht“,,sagte das Reh würdevoll,“er ist versehentlich mit
seinem Zweibeiner hergekommen und will wieder nach Hause.
“So,wieder nach Hause
willst du",sagte der Einäugige,“gefällt dir hier wohl nicht.“
"Äh,nun nicht
wirklich.Sicher hat das hier auch seine schönen Seiten,aber nicht vergleichbar mit dem
Schnoor.“
“Schnoor,waf ift daf denn ?“fragte
Humpelbein,wie Timmy ihn heimlich getauft hatte.
“Öh.das ist unten in der
Stadt.ei-ein kleiner Stadtteil mit alten Häusern.“
“Ftadt,bääh,“,meinte der hinkende.
“Nun
ja" sagte der Einäugige,“wenn du unbedingt wieder dahin willst,weiß ich
vielleicht jemand ,der dir helfen kann,unseren Anführer,übrigens:Ich heiße Max
und er heißt Moritz und bitte keine Sprüche ,wir haben uns die Namen nicht
ausgesucht.“
"Wer ist denn euer Anführer?“,fagte Timmy
„Er heißt Kuder,wenn du
willst bringen wir dich zu ihm“
“Ja“,meinte Ben,“das wird wohl das beste
sein,Ich könnte dir eh nicht weiter helfen.Ich wünsche dir viel Glück.“Und
bevor Timmy etwas sagen konnte,hatten sich die beiden Strauchritter umgedreht
und auf den Weg gemacht.
Schnell lief er ihnen nach,denn er sah ein,das sie
wirklich seine einzige Hoffnung waren.Er drehte sich noch einmal um und
rief:
“Vielen Dank,Tschüss,rotbraune Kuh!“
“Reh!,Ich bin ein Reh!“,rief Ben ihm
nach
„Oh,äh genau“,rief Timmy zurück und beeilte sich ,um mit den beiden
anderen Katern mitzuhalten.Das Reh sah ihm nach ,schüttelte den Kopf,murmelte :“Stadtkatzen“,und
begann die unterbrochene Mahlzeit fortzusetzen.
Durch Gras,Sträucher,an Bäumen vorbei,ging es zunächst den
Hang weiter hinauf.Oben war eine freier Platz zwischen den hohen Gräsern,auf
dem sich eine Bank und eine Stange befanden,auf der ein großes Gerät befestigt war,das Timmy
nicht kannte.
“Was ist das?“,wollte Timmy wissen
“Die Zweibeiner schauen da
rein,wenn sie hier Oben stehen“,erklärte Max.
Timmy drehte sich um und sah
herunter.Er war zwar nicht so groß,wie ein Zweibeiner,doch konnte er zwischen
den Gräsern nach einen Blick auf die Aussicht erhaschen,auf die Stadt,die dort unten
lag.Irgendwo,weiter hinten,musste auch sein Schnoor sein.So weit weg!
„Komm,lass uns weitergehen" riss ihn Max`Stimme aus seinen
Gedanken.
Sie gingen weiter.Über einen staubigen Weg,dann wieder durch dichtes
Grün,bis es plötzlich wieder bergab ging und hier wandten sie sich nach rechts und
liefen herunter,über einen staubigen Platz,wo hier und da Häufen lagen.
“Daf
kippen die Fweibeiner mit grofen Ftinkkisten hierher“ ,klärte Moritz auf.
Hinter
diesem Platz ging es wieder ein Stück bergab durch hohes Gras,bis rechts ein
gigantisches Brombeergebüsch auftauchte.Sie gingen ein paar Meter an ihm
entlang und an einer Stelle schlüpften die beiden Strauchritter wie zufällig
hinein.Timmy zögerte kurz und folgte ihnen dann.Ein Stück weit ging es durch
hohes Dickicht,dann öffnete sich vor ihnen eine große Lichtung.
Timmy blinzelte und staunte nicht schlecht,ob des Anblicks,der
sich ihm hier bot.Es schien,als wäre hier ein Loch in das Brombeergebüsch
geschnitten worden.ein freier,staubiger von etwas Gras bewachsener Platz,auf
dem allerlei Gerümpel,wie Holzkisten,Reifen und ähnlichem lag.Dazwischen saßen oder lagen
etwa 10-15 Katzen unterschiedlicher Farbe und Größe und sahen den Besucher neugierig an.Viele von ihnen sahen
ähnlich mitgenommen aus ,wie Max und Moritz.An der Stirnseite,lag ein Haufen
alter Steinblöcke und Säulen ,die eine Art Höhle bildeten,aus der ihm zwei
giftgrüne Augen ansahen,die sich im nächsten Augenblick näherten.
Timmy hatte schon von seinen wilden Verwandten gehört,jetzt
bekam er einen von ihnen leibhaftig zu Gesicht.Es war eine Wildkatze oder ein
Wildkater mit hellgrau getigertem Fell,der um einiges Größer,als seine
domestizierten Artgenossen war.Geschmeidig bewegte er sich auf den
verängstigten Besucher zu,bis er schließlich vor ihm stand.Mit tiefer
,knurrender Stimme,sagte er:
“Wem habt ihr denn da angebracht?“
“Er ist
irrtümlich mit seinem Zweibeiner hierhergekommen und
zurückgeblieben.“antwortete Max
“Fofufagen geftrandet" ,ergänzte Moritz.
“Hmm,und
jetzt will er hierbleiben?“
“Äh,nein,schaltete Timmy sich ein,ohne zu wissen,ob
das eine gute Idee war“Wenn es geht ,möchte ich gern wieder nach
Hause“
“So?“,der Wildkater wandte sich ihm zu „und darf ich fragen ,wer du
überhaupt bist“
“Ööh,ich heiße Timmy“
“Gut,und ich bin Kuder,und bin der Anführer
der wilden Katzen vom Berg.“
dabei machte er eine ausladende Bewegung mit der rechten Vorderpfote.
“Wilde
Katzen vom Berg?“,fragte Timmy,neugierig geworden,wo kommen die den her.?“
“Sie
wurden ausgesetzt von ihren Zweibeinern oder sind ausgerissen,erklärte Kuder“Sie
sind Ausgestoßene.Einige sind auch hier geboren,als ihre Nachfahren.Sie leben
hier frei und unabhängig von den Zweibeinern.Es ist ein hartes Leben,aber sie
sind hier glücklich.“
„Nun,ist ja schön,wenn sie hier glücklich sind,aber ich
möchte doch lieber nach Hause in den Schnoor und Max sagte ,du könntest mir
helfen.“
“So,sagt er das?Nun ja,du bist ein Stadtkater,kleiner Freund,aber ich
glaube ,du könntest hier klarkommen,Nein?Nun denn,dann denken wir mal nach.An die
große Strasse der Stinkkisten kannst du nicht.Du würdest totgefahren und wenn du
zurück nach unten auf den Platz gingst,würden sie dich höchstens ins Tierheim
bringen.Jaa,es gibt einen Weg,der allerdings auch riskant ist.
Es ist der Weg
,auf dem ich hier hergekommen bin.Da unten,nahe der Stadt,gibt es ein
Wasser,das sie Torfkanal nennen,und das hier hinter dem Berg vorbeiführt.Zweibeiner
fahren andere Zweibeiner auf alten Holzkähnen dieses Wasser entlang.Auf einem
dieser Kähne bin ich hierher gelangt,als ich aus ihrem Bürgerpark ausgebrochen
war,weil ich mich nicht mehr begaffen lassen wollte.Du könntest auf diesem Weg
auch in die Stadt kommen.Aber es ist ein langer Weg dahin,und du musst
aufpassen,das du nicht den Mardern begegnest.“
“Marder?“,fragte Timmy“
"Widerliche
kleine Räuber".erläuterte Moritz,“Hinterliftig,aggreffiv und fie ftinken“
"Nun
,ihr riecht auch nicht gerade,als würdet ihr regelmässig gebadet,werden",wollte.
Timmy sagen,verschluckte es aber,um seine Helfer nicht zu beleidigen.
„Vielleicht ist es besser,wenn wir ihn begleiten.Zumindest
zu der Stelle,wo der Kahn fährt.“
“Ja“,stimmte Kuder zu „Es ist wohl besser
so,aber bevor ihr geht,stärkt ihr euch erstmal“,und damit wies er auf eine Stelle
direkt vor seiner Höhle,wo ein paar tote Mäuse lagen:
“Heute Morgen
gefangen.“
Timmy merkte erst jetzt ,welch großen Hunger er hatte.Wählerisch sein konnte er nicht,und so begab er
sich mit Max und Moritz zu den Mäusen und begann zu fressen.Nach der Mahlzeit
legten sich eine Weile hin um zu ruhen,dann brachen sie auf.“Viel
Erfolg,kleiner Freund und denk´ mal an uns „,sagte Kuder „Das werde ich“,sagte
Timmy,“Vielen Dank“Und sie verliessen die Lichtung.
Der Weg führte den Hang hinunter durch hohes Gras,dann auf
einem Zweibeinerweg ,vorbei an runden schwarzen Gebilden und einem großen
,grauen Kasten ,bis sie irgendwann rechts ab bogen und durch hohes Gras liefen.
Plötzlich stockte Max und im nächsten Augenblick
kamen vier dunkle Gestalten aus dem hohen Gras.Klein,dunkelbraun,mit
tückischen,schmalen Äuglein.
“Sieh mal an“,sagte der vordere mit
hoher,höhnischer Stimme,“Das sind ja unsere Katzenfreunde,und wen habt ihr da bei euch?“
“Geht euch nichts an“,entgegnete
Max“lasst uns vorbei“
“Na,mal nicht so unfreundlich ,und ob ihr vorbei kommt
entscheiden wir.“
“Fo meint ihr?“sagte Moritz und rammte ,dem ,ihm am nächsten
stehenden, Marder den Kopf in den Bauch.Max tat es ihm nach,die übrigen
beiden,waren zu überrascht ,um reagieren zu können,so schlüpften sie zwischen ihnen
hindurch und rannten los.
Doch die Marder brauchten nicht lange ,um sich zu besinnen
und nahmen die Verfolgung auf und sie waren äußerst flink.“Wir haben euch
gleich!“,schrie der vordere. "und dann geht´s euch schlecht!“
“Die könnten recht
haben“,meinte Max besorgt und sein Blick fiel vor allem auf Moritz,der sich
redlich mühte ,durch sein Hinkebein,aber doch schwer gebremst wurde.
Timmy sah
nach vorn und da war die Rettung.Ein Baum am Wegrand und ein tiefliegender
dünner Ast brachten ihn auf eine Idee.
Abrupt blieb er bei dem Baum stehen und rief den anderen
beiden zu:“Lauft weiter!“
“Aber Timmy was zum…“
“Ich hab´eine Idee,lauft!“
So
liefen sie weiter.Timmy hatte inzwischen die Spitze des Astes ins Maul genommen
und zerrte sie mit aller Kraft nach hinten.Der Ast bog sich durch und er
wartete.Die Marder kamen schnell näher und der Ast drohte aus seinem Maul zu
rutschen
“Jetzt haben wir dich!“,rief der vordere triumphierend“Nein,jetzt habe ich euch,dachte
Timmy und lies den Ast los.
Boing!,der Ast schnellte zurück und traf die Marder
mit voller Wucht,so das sie Meterweit zurückgeschleudert wurden und benommen
liegen blieben.
Das hatte Timmy gar nicht erst abgewartet,sondern war
sofort,nachdem er den Ast losgelassen hatte,weiter gelaufen und hatte mit Max
und Moritz aufgeschlossen.
“So,die wären wir los“sagte er grimmig
“Klaffe,Timmy!“,rief
Moritz ausser Atem.
Sie liefen noch ein Stück,bis sie zu einer Stelle am Wasser
waren,wo das eine in das andere mündete.
“ So ,da wären wir.Hier müssen wir dich
verlassen.Hier kommt ein paar Mal am Tag so´n Kahn vorbei“,sagte Max“Sie
pflegen hier kurz zu halten,dann kannst du hinaufspringen.Ich glaube nicht,das
ihnen so ein kleiner Kater auffällt“
Er sah ihn an und es glänzte in seinen
Augen
“dann leb wohl Kleiner und viel Glück“
“Machf gut,Timmy und vergiff unf
nicht“,schluchzte Moritz.
“Vielen Dank für alles,ich vergess euch nie“,sagte
Timmy.Sie rieben ihren Kopf an seinen ,drehten sich dann um und gingen .Timmy
sah ihnen lange nach,und nach einer Weile drehten sie sich noch einmal um und hoben
die Pfoten und Timmy erwiderte es und dann wurden sie immer kleiner ,schrumpften zu Punkten,die
schließlich in der Ferne verschwanden.
So saß ein kleiner schwarzer Kater nun allein am Ufer im
hohen Gras und wartete.Er fühlte sich sehr einsam und dachte an den Schnoor,aber
auch an die Katzen vom Berg.Hin und wieder beobachtete er einen vorbeigaukelnden
Schmetterling und versuchte ihn,vergeblich zu fangen.Wie lange er da gesessen
hatte wusste er nicht .Zwischendurch nickte er auch kurz ein.Es mochten
vielleicht zwei Stunden vergangen sein,als er Stimmen hörte und Plätschern im Wasser.
Er sah auf.Langsam schob sich da ein dunkelbraunes
Holzgebilde auf dem Wasser lang.Das musste doch so ein Kahn sein!Tatsächlich.Es
war ein schmales. Boot,dass nun langsam ans Ufer fuhr.
"So,Kurze Pause,wer will
kann sich etwas die Füße vertreten!“ ,sagte die Stimme eines Zweibeiners am Ende
des Schiffes,der seltsam gekleidet war.
Timmy wartete ,bis die Leute ausstiegen
und erkannte jetzt seine Chance,denn der Zweibeiner,der eben gesprochen hatte,war
beim aussteigen behilflich.Niemand achtete auf das Heck.Das nutzte der Kater
und sprang in einem gewaltigen Satz auf das Boot.Da war eine Nische,in der er
nicht gesehen wurde .Ohne zu überlegen schlüpfte er hinein.
Etwa eine halbe Stunde später,stiegen die Gäste wieder
hinein.Das Boot stieß vom Ufer ab und fuhr los.Neben sich hörte Timmy etwas
surren,aber es störte ihn nicht.Er dachte nur eins:Hauptsache ,sie fahren in
die richtige Richtung .Er lugte vorsichtig über den Rand.Die Zweibeiner,auch
der Fahrer hatten ihm den Rücken zugewandt,konnten ihn daher auch nicht
sehen,Er sah den Berg an ihnen vorbeiziehen und da-da oben bei den
Brombeerbüschen-saßen da nicht ein paar Katzen,und hoben kurz die Pfoten?Er zog
den Kopf wieder zurück und legte sich in seiner Nische hin.
Eine gute Stunde war wohl vergangen,als unvermittelt der
Fahrer rief:
“So,da wären wir wieder im Torfhafen!,Vorsicht beim
Aussteigen!“
Kuder hatte einen Torfkanal erwähnt.War das
hier?
Vorsichtig,schlüpfte aus seiner Nische und stellte fest,das die Zweibeiner
gerade ausstiegen.der Fahrer half einigen dabei,dadurch war Timmy unbeobachtet.
Jetzt oder nie,dachte er und sprang aus
dem Fahrzeug an Land.Er sich um.Ein Stückchen weiter führte eine Treppe
hoch,aber er vermied den Umweg und lief gleich die Böschung hoch.
“Hey,wo kommt
denn die Katze her?“,hörte er noch jemanden rufen,aber achtete nicht darauf und
lief los.
Den Graben entlang zu der nahen Brücke hin.Er roch die Nähe zur
Stadt,lief über die Brücke,überquerte die Strasse und lief erst einmal in den
dahinter liegenden Wald.
Dies musste der Bürgerpark sein,von dem Kuder erzählt
hatte. Interessant!Er lief den Schotterweg entlang,bis er zu einer großen
Grasfläche kam,auf der einige Zweibeiner in grüner Kleidung anscheinend das
Grün Pflegten.Timmy hatte gehört,das es solche Zweibeiner gab.Nun sah er sie also
wirklich.Ein Mädchen kam auf ihn zu,und nahm ihn hoch,noch ehe er weglaufen
könnte.Auf ihrer Jacke standen die Worte,U-M-W-E-L-T-B-E-T-R-I-E-B
B-R-E-M-E-N“Na,wer bist du denn?“fragte sieDas
könnte ich dir sagen,aber du würdest wohl doch nur Miau verstehen,dachte er.
Sie kraulte ihn kurz hinter den
Ohren,was ihm sehr gut tat und setzte ihn dann wieder auf den Boden
“So ,nun muß
ich weiterarbeiten“
Und da gerade wieder so ein lärmendes Ungetüm des Weges kam
,machte Timmy ,das er weiterkam.Eine Weile lief er durch den Park,bis er
schließlich an einer Strasse herauskam.Links war hinter Büschen ein großes
Wasser,dahinter ein großes Haus mit einem runden Dach.Er wandte sich nach
rechts und kam an einer großen Strasse an ,wo viele ,dieser rollenden Kisten
der Zweibeiner fuhren.
Er wandte sich nach links und lief den Fußweg entlang,bis
er zu einer,jener Leuchtsäulen kam,die er schon kannte und daran lehnte ein
Zweibeiner auf einem Gestell mit nur zwei Rädern und wartete .ein paar Sekunden
später sprang die Leuchtsäule auf Grün ,der Zweibeiner fuhr auf seinem Gestell
los und Timmy folgte ihm.Einen Schotterweg entlang,dann auf dem Fußweg an einem
Riesenhaus vorbei,an dem AWD-ARENA,stand und dann an einem großen Platz vorbei
auf dem viele Kisten der Zweibeiner standen.
Und da-da sah er es.Er konnte sich nicht täuschen,das war da
Auto von Günther!Timmys Herz überschlug sich vor Freude .So schnell ihn seine
mittlerweile schmerzenden Pfoten trugen rannte er hin..Wie heute Morgen,stand
die Hintertür auf,dann konnte Günther nicht weit sein,und wirklich.
Timmy konnte
seine Beine hinter dem Fahrzeug sehen und da standen noch zwei andere.Er unterhielt
sich offenbar mit einem anderen Zweibeiner.
Schnell hüpfte er ins Auto und machte es sich hinter einer
aufgeladenen Kiste bequem.Nur eine Minute später wurde die Tür
zugeschlagen,Günther stieg vorne ein,startete den Motor und fuhr los.Diesmal
war die Fahrt wesentlich kürzer.Das Dröhnen des Motors war jetzt Musik in
Timmys Ohren.Dann,endlich,kam der Wagen zum Stehen.Günther stieg aus,die Tür
hinten wurde geöffnet.
Timmy wartete ,bis eine Kiste ausgeladen wurde ,kaum ,das
er weg war,kam er hinter seiner Kiste hervor und lief zur Tür .Ein Blick
hinaus-Er war wieder zu hause.Mit einem Jubel-„Mau“,schoss er hinaus und lief in
den Garten.
Dort saßen Emma und der Käpt´n
„Tja,loidär känn ich diär
nechts besseres sogn,Fiete hat auf soin Rundflug auch nechts gefunden.Hoffen
wir,dos ihm nechts passiärt is und er bald wiedär kommt“
Jetzt erst bemerkte er
den merkwürdigen Federschmuck auf dem Kopf des Beagles,der sich jetzt plötzlich
bewegte und als Lachmöwe entpuppte.
Timmy kannte diese Vögel,er begegnete ihnen
öfter mal auf dem Dach
.“Joa,hass Recht,käpt´n du“,
“Emma,Käpt´n!“,rief er und die
anderen drehten sich nach ihm und die Möwe flog auf.
“Timmy!",rief Emma
“Nee,do iss
er joa!“,rief der Hund.“Wo warst du denn,wir haben die ganze Innenstadt nach dir
abgesucht,was haben wir uns für Sorgen gemacht“.
Und jetzt sah er nach einem
Blick auf den rotglühenden Himmel,das es bereits Abend war.
“Ach,da ist ja unser
Ausreißer“,hörte er jetzt Günthers Stimme“Elise hat schon in der ganzen
Nachbarschaft nachgefragt“Den Hund und die Möwe hingegen,bemerkte er nicht,da
sie sich in den –Schatten zurückgezogen hatten.
“Na hier hast du erstmal was,damit
du dich stärken kannst und Emma natürlich auch.Damit stellte er einen Teller
mit Futter hin,den beide gerne annahmen.
“Obbär,jetzt säch uns mal ,wo du den
ganzen Tag warst“,sagte der Käpt´n
“Jo,woll´n wir wohl gern wissen“,sagte Fiete
und auch Emma sah ihn erwartungsvoll an,und so begann er seine Abenteuer zu
erzählen und sie staunten nicht schlecht
“Katzen,die auf dem Berg leben,sehr
interessant“,meinte Emma“Käpt´n,Fiete,ich danke euch für eure Hilfe“
“Koine
uärsache,war uns einVergnügen,meinte der Beagle“nech woahr Fiede?“
“Klar Käpt´n
du!“,rief die Möwe und flatterte davon“joa,dänn mocht´s ma gut und wenn ihr mo
Hilfe braucht,wisst ihr joa wo ihär mich findet“
und er ging,von ihnen
verabschiedet ,davon.“Hmm,dann wird´s wohl auch für uns Zeit“,meinte Emma und
jetzt erst ,merkte Timmy,wie müde und erschöpft er war.Sie gingen ins Haus und
er hüpfte gleich auf sein Kissen am Terassenfenster,Emma auf ihres daneben Nach
der Fellpflege rollte er sich ein und konnte ,wenn er nach oben sah,die Sterne
sehen und er dachte an Max und Moritz und Kuder und die anderen ihrer
Gruppe.
Wie viele verschieden Arten es doch gab,sein Leben zu verbringen.Und
obschon ihn die Welt da draußen interessierte,kam er nach den heutigen
Abenteuern zu dem Schluß,das es Zu Hause doch am schönsten war.Und mit dieser
Erkenntnis ,schlief er schließlich ein.
Ende