13.Vereinte Kräfte
„Jetzt, Dämon, töte sie, vernichte sie, und errichte dein
dunkles Königreich!“, erscholl Simons, sich überschlagende Stimme.
Das Ungeheuer stieß einen
gutturalen Kehllaut aus, und stampfte in Richtung der Freunde, die sich
hinter einen der großen Steine duckten, und sich in die Höhlenöffnung zurück
zogen, die sich dahinter befand, und in der vorher die Kinder waren.
*
Die Aufschläge kamen häufiger. Von der Decke rieselten
Holzsplitter.
„Oh Mann, die sind hartnäckig“, meinte Baugin
Jetzt wurde ein Loch in die Decke geschlagen, und auch die
Tür schien nicht mehr lange stand zu halten.
„Gleich ist es soweit“, murmelte Lichtfang „Aber sie sollen
einen hohen Preis für ihren Sieg feiern. Wir werden uns teuer verkaufen...“
*
In Dusterwalden saßen Ronnys Eltern in der Polizeistation
vor dem Kommissar, der sie finster ansah.
„Es tut mir leid, aber alle Spuren führen zu ihrem Sohn,
daher müssen wir wissen, wo er ist.“
„Wir wissen es doch selber nicht. möglicher Weise ist er
auch entführt worden.“
„Kann sein.Wir müssen
aber davon ausgehen, dass er etwas mit den Entführungen zu tun hat.“
„Das sagen sie, aber das kann nicht sein“, antwortete Frau Riese
,und sah durch das Fenster des Büros nach draußen, wo sich die Wipfel der Bäume
des Waldes im Winde wiegten, nicht ahnend (oder vielleicht doch?), das dort
weit hinter ihnen Ihr Ronny um sein Leben kämpfte...
*
Sie zogen sich in die Höhle zurück. Das Stampfen des
Monsters über ihnen ließ den ‚Boden erzittern, und Erde von der Decke auf sie
rieseln.
Savinius holte das verkohlte Buch heraus, und schlug es auf.
„Ich verstehe nicht, warum die Beschwörung nicht
funktionierte.“, stieß er hervor.
Lilith drehte eine Seite weiter, und deutete mit ihrer Pfote
auf eine braun verkohlte stelle rechts unten auf der Seite.
Sie lasen:
“Nur vereinte Kräfte
bannen das Böse“
„Was bedeutet das?“, fragte Ronny
„Das“ keuchte Savinius „heißt, das das Buch allein nicht
ausreicht“
„Alle Kräfte müssen sich vereinen“, sagte eine Bekannte
stimme hinter ihnen.
Es war Lucina, die sich
ebenfalls in die Höhle geflüchtet hatte.
„Ich bin durch eine andere Öffnung herein gekommen „, sagte
sie. „Wir müssen alle unsere Kräfte zusammen tun, und vereint gegen ihn
richten.“
Lilith nickte.
„So wurde er auch damals besiegt, nachdem das alte Volk vernichtet
wurde, doch gibt es da noch einen Nachteil: Es wird den Berg zerreißen, und
werden es wahrscheinlich nicht überleben, doch es ist die einzige Möglichkeit“
„Wer will schon ewig leben?“, meinte Savinius „lasst es uns
tun.“
Ronny schluckte. Soviel ging ihm durch den Kopf. Das war
also jetzt das Ende!
Er würde seine Eltern niemals wieder sehen, und seine
Freunde. Er würde so viele Dinge niemals tun, die er so gerne tat. Doch er
würde für eine gute Sache sterben. Er würde die Welt vor der ewigen Finsternis
bewahren. Die Kinder waren in Sicherheit, das war das wichtigste.
Er riss sich aus seinen Gedanken.
„Gut, tun wir´s“
Savinius legte das Buch auf den Boden. Lilith hielt ihre Vorderpfote
darüber, und es ein bläulich weißer Lichtstrahl heraus. Lucina richtet beide Hände
auf das Buch und ein violetter Lichtstrahl kam heraus, schließlich nahm Ronny
sein Amulett ab, und legte es auf das Buch.
Endlich sprach Savinius mit gewaltiger stimme die
Beschwörung aus, und es brach die Hölle los.
*
Oben begann sich das Ungeheuer zu winden. Es war, als
brachen überall aus seinem Körper Lichtstrahlen hervor
„Nein!“, schrie Simon „Nein, das nicht!“
Jetzt stand das Monster still, und im nächsten Moment
zerbarst erst die Kreatur, und dann der ganze Berg in einer gewaltigen
Explosion, und dort, wo eben noch der Tempelhügel war, befand sich nun ein
riesiger, gleißender Feuerball....