Sonntag, 11. August 2013

Goldfieber in Ostfriesland-oder-Das Vermächtnis des Heinrich Klüterboom-Teil 16

Wir lagen also gerade in Sansibar vor Anker.Damals war die Insel noch unter britischer Herrschaft,aber es lebten hier,und vor allem im Hafen Menschen aller Nationalitäten und Rassen,Schwarze ,Araber,Inder,Chinesen und Europäer.Es war ein Schmelztiegel damals und die Lokale und Casinos gut besucht.

Ich ging über den Basar im Hafen und kam dabei zu einem Händler,der Antiquitäten und Souveniers verkaufte.An seinem Stand sah ich etwas,das mir sofort gefiel:Ein wunderschönes ,altes Schiffsmodell.Als ich näher herantrat,stockte mir der Atem.Ein ähnliches Modell hatten wir zuhause gehabt(genau genommen wurde dadurch meine Leidenschaft für Schiffsmodelle geweckt.).Es war die "Cayenne",auf der Frans-Ubbo nach Amerika ausgewandert war.

Es war klar,das ich dieses Modell haben mußte und nach zähen Verhandlungen mit dem arabischen Händler bekam ich es schließlich.
Als ich stolz damit auf die Wilhelmintje kam und in meine Kajüte kam,vergass ich in meiner Euphorie,auf die Stufe zu achten.Ich blieb hängen und stolperte.Das Schiff fiel mir aus der Hand,Krachte auf den Boden und zerschellte.
Ich ärgerte mich natürlich zuerst fürchterlich,aber dann entdeckte ich zwischen den Teilen des kaputten Schiffes etwas,das meine Unachtsamkeit zum Glücksfall machte:Eine Handvoll Schriftrollen.Als ich sie entrollte ,stellte ich zu meiner Überraschung fest,das sie von Frans Ubbo von Klüterboom geschrieben wurden waren.

Aus ihnen entnahm ich ,das Frans tatsächlich von Piraten überfallen worden war,der Überfall aber abgeschlagen werden konnte,allerdings unter schweren Opfern an Männern und in Form eines stark beschädigten Schiffes.
Sie kamen noch bis zu einer kleinen Insel,irgendwo im Pazifik.Dort lief das irreparabel beschädigte Schiff auf Grund und mußte aufgegeben werden.

Von Klüterboom ließ seine Schätze,und einen ganz besondern,vom Schiff auf die Insel bringen und dort in einer Höhle einlagern,in der Absicht es später wieder  abzuholen.Dann bauten er und die verbliebenen Seeleute aus Wrackteilen der Cayenne und einem ihrer Segel eine Schaluppe ,die gerade Platz für die Menschen hatte .-Sie nahmen das nur das Nötigste mit, um durchzukommen.Als erfahrener Seemann hatte Frans kein Problem,die Längen-und Breitengrade,an der die Insel lag,mit Hilfe der Gestirne zu berechnen, und all dies zeichnete er auf.

Die Fahrt mit der Schaluppe ging lange gut ,dann gerieten sie in einen Sturm,wurden abgetrieben und kamen nach Wochen auf Sansibar an.Kurz vor der Insel sank die Schaluppe schließlich und sie mußten den Rest schwimmen.

Völlig entkräftet am Strand liegend,wurden sie von Ordensbrüdern eines naheliegenden Klosters gefunden und gesund gepflegt.Hier baute Klüterboom sein Modell und versteckte die Schriftrollen darin,damit sein Geheimnis gewahrt blieb.

Mit seinen Gedanken war bei seiner Frau und seinem Sohn und wollte nur in die Heimat zurück.Er hatte sogar schon eine Schiffspassage gebucht.Jedoch,wie aus seinen letzten Aufzeichnungen zu ersehen ,Erkrankte er schwer,zumal die lange Zeit mit der Schaluppe auf See,im Sturm und das Schwimmen ans Ufer seine Gesundheit so stark angegriffen hatte ,das er anfällig für Krankheiten war.

Nachforschungen auf der Insel ergaben schließlich,das er am 15.August 1697 an Malaria hier gestorben war.Auf einem alten verwitterten Friedhof,hinter den Ruinen eines kleinen Klosters,fand ich schließlich auch sein Grab,geschmückt von einem schlichten Steinkreuz.

Bei den Schriftrollen war auch eine kleine Seekarte mit Präzisen Längen und Breitenangaben der Insel und Ortsbezeichnungen die zur Höhle führten.Nachdem meine Mannschaft bereit war den Umweg zu machen,Waren hatten wir geladen und wir lagen gut im Zeitplan,fuhren wir hin.

Die Höhle fanden wir,dank der präzisen Angaben schnell,fanden den Schatz und luden ihn auf´s Schiff(genau genommen mußten wir noch ein zweites Mal kommen ,um alles zu holen).Auch den besonderen Schatz.

Welch ein Stolz erfüllte mich ,endlich diese Generationen übergreifende Aufgabe erfüllt zu haben.Natürlich bekam auch die Mannschaft ihren Anteil(Wenn das der Reeder gewußt hätte,aber wir hatten nachts mit einem Beiboot diese besondere Fracht gelöscht,glücklicherweise war auch der Zoll damals nicht,was er heute ist.)
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Tja ,und so bin ich damals an meine Reichtümer gekommen und der größte Schatz der Familie Klüterboom war wieder zu ihr zurück gekehrt und die Stunde,da er aus der Vergangenheit hervortritt und seine Aufgabe erfüllt, ist bald gekommen. 



Fortsetzung folgt auf diesem Blog