Timmy nullt-dies ist die zehnte Stadtkater-Geschichte! Und nun:Viel Spass!
„Joa ne, da sind wiär“, sagte der
Beagle, und wies mit der Pfote auf ein blau-weißes Schiff, knapp 50 Meter lang,
welches am Anlieger an der tiefer lag. “Nordlicht“, stand an seinem Bug.
„Das isses“
„Und was ist das für ein Schiff,
Käpt´n?“, fragte der schwarze Kater neben ihm
„Das, mein lieber Timmy, ist ein
Schiff von Zweibeinern, die alte Dinge suchen, um daraus zu sehen, wie
Zweibeiner in früheren Zeiten gelebt haben. Dachte, das wäre interessant.
Solche Schiffe legen hier nämlich selten an.“
„Hey, ihr beiden!“ rief plötzlich eine Stimme hinter ihnen
„Interessiert euch unser Schiff? Wollt ihr mit?“
Da standen zwei Männer. Der
vordere war groß und massig, hatte ein gutmütiges ,rundes Gesicht, das von
einem dunklen Vollbart eingerahmt war, langes ,auf die Schultern fallendes
Haar, und trug eine Brille mit runden
Gläsern auf einer Knollennase, hinter denen gutmütig-neugierige Augen
leuchteten. Der Zweite hinter ihm, war lang und hager, und hatte ein ebensolches,
glatt rasiertes Gesicht, dem man Ruhe und Gelassenheit ansah. Um seinen Mund
schien immer ein Lächeln zu spielen. Er hatte kurzes, rotes Haar, blaue Augen
und eine lange, spitze Nase, trug eine dunkle Wollmütze und eine Brille mit
randlosen Halbmondgläsern.
„Was meinst du Karl, Schiffshund
und Schiffskatze können doch nicht schaden.“, meinte der Bärtige.
„Wenn du meinst, warum nicht“,
nickte der Rothaarige gutmütig, zog eine Pfeife aus der Tasche seines Anoraks,
und steckte sie in den Mund.
„Du Timmy, ich glaub´, der meint
uns“
„Meinst du?“ fragte der Kater
staunend, und sah die beiden Männer an.
„Joa , was meins, wolln wiär mit.
Wär doch mal ´ne nette Kreuzfahrt.“
Sie wollten, und gingen an Bord.
Wenig später legte das Schiff ab.
„Okay“, sagte der Bärtige, von
sie nun wussten, das er Benny genannt wurde „Zum Teerhof, wo wir Gestern
gesucht haben. Die alte Dublone, die wir Gestern gefunden zeigt, das wir auf
der richtigen spur sind.
Timmy und der Käpt´n erkundeten
erst mal neugierig das Schiff.Alle waren von ihrer Anwesenheit begeistert. Nur
Einer konnte sie gar nicht leiden. Er nannte sich Edgar, war groß, hager, und
hatte ein scharf geschnittenes Gesicht, mit einer Habichtsnase, und stechend blickenden,
grauen Augen, die tief in den Höhlen lagen. Er bediente das Echolot, mit dem
die Forscher den Boden der Weser absuchen wollten.
So ging die Fahrt auf der Weser
dem Teerhof zu, der eine Halbinsel ist, auf deren, Weser abwärts gelegenen Ende
die Weserburg lag, die aus dem Mittelalter stammt und heute ein Museum birgt.
*
Weder Timmy und der
Käpt´n, noch die Archäologen hatten bemerkt, das sie vom Deich aus beobachtet
wurden, just in dem Moment, als sie ablegten, und zwar von einem Kater. Weiß, mit
grau getigertem Rücken, der allerdings die besten Zeiten schon hinter sich
hatte. Er wirkte sehr abgemagert und ein wenig klapprig und die linke Ohrspitze
war nach vorn hin abgeknickt. Seine gelben Augen besaßen hingegen jugendliche
Frische und einen forschen, listigen Blick.
„Na, wenn das nicht Timmy und der Käpt´n sind, die da über
die Reeling sehen, dann will ich ab morgen keine Mäuse mehr fressen. Was das
wohl für ´n Schiff ist, und wo die hinfahren. Na, wenn der Käpt´n bei ihm ist,
wird Timmy wohl nichts passieren. Meiner Treu, was sind denn das für
Ohrfeigen-Gesichter?“
Toby, so hieß der Kater meinte zwei, nun wirklich nicht
Vertrauen einflössende Zweibeiner, Vierschrötig mit kantigem Gesicht der Eine,
Hager und knochig, mit hagerem, einfallenden Gesicht der Andere, die auf einer Bank saßen, die am Weg stand, der zum Anleger herab
führte. Wie der Kater, beobachteten auch sie das ablegende Schiff, doch im
Blick ihrer Augen, lag etwas Lauerndes.
Einer Ahnung folgend, lief Toby zu der Bank herunter, aber
so, das er hinter ihnen blieb.Ein Kater fällt nicht weiter auf, schon gar nicht,
wenn er hinter einem ist, so gelang es Toby unter die Bank zu schlüpfen, und zu
hören, was sie sagten.
Grade schob einer eine Antenne in einen Kasten.
„So, Edgar ist an Bord. Sie ahnen nichts. Warten wir nun,
bis sie´s an Bord holen, und dann nehmen wir es ihnen ab. Er gibt uns Bescheid,
wenn ´s soweit ist.“
„Gut, dann sollten wir in Richtung Schlachte aufbrechen, wo
unser Boot liegt, und es klar machen, damit wir bereit sind, wenn ´s los geht.“
Sie standen auf, und gingen. Toby schlüpfte unter der Bank
hervor.
„Du liebe Zeit, das ist nicht gut. Timmy und der Käpt´n sind
gerade dabei, in ernste Schwierigkeiten zu geraten, von den Zweibeinern auf dem
Schiff abgesehen. Ich muss was unternehmen, aber ich brauch´ Hilfe- Emma! Ja,
vielleicht das Beste“
Und so lief er los, Richtung Schnoor.
*
In langsamer Fahrt glitt das Nordlicht die Weser hinab, am
Martini- Anleger vorbei, und schließlich ihrem Bestimmungsort entgegen,
der auf einer Höhe mit der Weserburg
lag. Weserburg wurde der wehrhaft
wirkende, einem mittelalterlichen Stadttor nachempfundene, Kopfbau des Teerhofs
an der damaligen Kaiserbrücke genannt.
Ein früheres Kontorhaus stammte aus dem späten 19. Jahrhundert und war mit vier
giebelständigen Speichergebäuden verbunden. Die Weserfront entsprach den dort
typischen Gebäuden. Das Ensemble gehörte von den 1920er Jahren bis 1973 einer Kaffeerösterei. Als einziges Bauwerk der
Halbinsel wurde es nach dem Krieg wieder aufgebaut und zunächst gewerblich,
später kulturell genutzt. Heute befindet sich, wie schon gesagt, ein Museum
darin.
Als es
angekommen war, hielt es in der Mitte, direkt vor der Brücke, und warf den
Anker. Viele interessierte Menschen sahen zu.
Benny, Karl,
sowie ihre Kollegin Tabea, eine zierliche dunkelhaarige Mittvierzigerin,
begannen mit ihren Vorbereitungen. Tabea trug bereits einen Taucheranzug. Karl
und Edgar standen am Echolot .Maschinist Herbert stand mit an Deck, und
bereitete mit Benny eine Winde vor. Timmy und der Käpt´n saßen Vorne am Bug,
und beobachteten das Treiben an Bord.
„Wir haben
was“, rief Karl vom Echolot aus. „Auf der Steuerbord-Seite.“ In Ordnung Tabby
und ich gehen rein“, meinte Benny, der nun auch einen Taucheranzug anlegte.
Wenig später tauchten die Beiden hinein. Es dauerte ein paar Minuten, bis Benny
wieder auftauchte, gleich danach Tabea neben ihm.
„Herby, lass
den Korb runter, ich glaube, wir haben den Knebeck –Schatz gefunden.“
„Knebeck-Schatz?“,
fragte Timmy und sah zum Käpt´n
„Au Ja, ich
erinnere Mich .Kaisen und die Smidts haben wir letzt davon erzählt, als wir
davon hörten, das diese Zweibeiner kommen und in der Weser was suchen. Hauke Knebeck soll als Flusspirat die Weser
unsicher gemacht haben. War so Ächtzehntes Johrhundert. Es hieß, bevor er
gefässt und hingerichtet wurde, soll er soin Schätz in der Weser versenkt
haben. Er soll noch gerufen haben:Finde meinen Schatz, wer kann, Die Weser
hütet ihn. Viele haben danach versucht, ihn zu finden, aber koin gelang es .Nun
ja, jetzt haben sie ihn wohl gefunden.Aber, wässn das für´n Boot?“
*
Inzwischen war Toby bei Emma angekommen, und berichtete ihr,
was er gesehen und gehört hatte. Sie wollten sofort los, um Timmy und dem
Käpt´n zu Hilfe zu eilen.
„Wenn wir nur wüssten, wo das Schiff genau ist. Aber Moment,
Es wäre möglich. Sissy, Hey Sissy, kommt doch kurz mal Her, du und dein
Verein.“Dabei sah sie nach Oben zum Dach, wo ein paar Tauben saßen.
„Ich, und meine Tauben, Rrruh“, sagte Sissy und lies sich
mit andren Tauben bei Emma und Toby nieder.
„Was gibt’s denn?“ Wir brauchen eure Hilfe. Könnt ihr mal
die Weser runter fliegen, da muss ein Schiff liegen, Blau- Weiß. Timmy und der
Käpt´n sind drauf und wohl auch einige üble Gestalten.“
„Rrruh, verstehe, dann nehmen wir Käpt´ns schrägen Vogel
gleich mit. Hey Fiete, komm her, wir werden gebraucht“ Vom Dach des gegenüber
liegenden Hauses kam eine Lachmöwe herab
geschwebt.
„Hey Leude ihr, wie geht´s“
„Komm wir machen n´ Abflug. Timmy und der Käpt´n sind in
Schwierigkeiten.“
„Jo, dann lass uns ma abschüsseln“, meinte Fiete und
breitete die Flügel aus.
„In ein paar Minuten sind wir zurück und führen euch. Der
Pott dürfte ja nicht schwer zu finden sein.“
Und Tauben, wie die Möwe stoben in die Luft, wobei sich noch
Tauben und Möwen anschlossen.
*
Auf die Nordlicht fuhr ein kleines Motorboot zu, in dem zwei
Personen saßen.Es handelte sich, um die beiden Männer, die Toby vorher
belauscht hatte. Sie hielten direkt auf das Archäologenschiff zu, und machten
längsseits fest.
„Ahoi“, rief der Eine, wir sind von der Presse und wollten
über ihren fund berichten. Es ist ja von überregionalem Interesse“
„Eigentlich sollte ihr noch gar nichts davon wissen“
„Na ja, sie wissen ja. ein bisschen was hört man und den
Rest reimt man sich so zusammen.“
„Hmm, nun gut“, meinte Karl, während sich der Korb am Kran
ins Wasser senkte, und die beiden Taucher wider herunter gingen. „Dann kommt an
Bord.
Die Beiden erstiegen das Schiff, und standen schließlich
neben Karl.
„Na und ,schon was gefunden?“
„Ja, wir holen es gerade an Bord.“
„Sehr schön, und dann gebt ihr es uns!“Die Stimme des
Sprechers, übrigens der Hagere der beiden klang nun kalt, und er hielt
plötzlich einen Revolver in der Hand, Ebenso sein Begleiter.
„Was soll das?“, fragte Karl, und Herbert wollte kam schon
mit erhobenem Schlüssel auf die Bewaffneten zu, wurde aber von Edgar gestoppt,
der nun ebenfalls eine Pistole in der Hand hielt.
„Ganz einfach“, sagte Edgar höhnisch “Wir übernehmen hier an
Bord das Kommando!“
„Seid ihr Wahnsinnig?“
„Nein, ihr seid Wahnsinnig, wenn ihr euch wehrt“
„Sollen wir sie fesseln?“, fragte einer der Helfer.
„Nein, wir müssen erst warten, bis der ganze Schatz an Bord
ist.“
In diesem Moment ertönte ein Signal.
„Was ist das“ fragte Edgar
„Das Zeichen von unten, der Korb ist voll“, sagte Herbert
kühl.
„Worauf wartet ihr dann noch. hoch damit !“
Herber betätigte den Kran, wobei er von dem finster drein
blickenden schmächtigen beaufsichtigt wurde. Der Korb kam hoch, und wurde
entladen. Verwitterte Münzen, und Tafelsilber. Edgars Augen leuchteten.
„Das ist Millionen wert.“
Jetzt tauchten Benny
und Tabea auf. Edgar trat in den Hintergrund, und gab seinen Leuten ein
Zeichen, dies ebenfalls zu tun. Dabei richteten sie ihre Waffen drohend auf die
beiden Mannschafts- Mitglieder.
„Ist noch was unten?“, fragte Karl
„Eine Ladung noch. Die kann ich aber allein einladen Tabby
kommt an Bord.“, antwortete Benny und tauchte unter.
Als Tabea an Bord kam, hatte sie sofort Edgars Pistole unter
der Nase, wurde gefesselt, und an Deck von dem Vierschrötigen Bewacht.
Nach kurzer Zeit ertönte wieder das Zeichen, der Korb wurde
an Bord gehievt, und eine neue wertvolle Ladung an Deck entleert. Benny kam an
Bord, wurde sofort von den Geiselnehmern überwältigt und gefesselt, was nun
auch mit Karl und Herbert geschah.
„Edgar, warum tust du das?“
„Habt ihr das noch nicht gemerkt? Habt ihr euch das Bild von
Knebeck in den Artikeln über den schatz nicht genau angesehen? Dann hättet ihr
die Ähnlichkeit bemerkt. Ich bin der letzte Nachfahre Hauke Knebecks, und sein
Schatz gehört mir.“
Nun ging Edgar ins Ruderhaus, lichtete den Anker, und lies
die Maschine an.
„Was is mit den beiden Viechern?“, fragte der hagere
„Lass gut sein. Werden uns eh nicht schaden. Wenn wir durch
die Weser-Mündung bei unserem Schiff sind, gehen sie mit diesem Schiff und den
anderen an Bord unter.“
*
Während dessen war das „Schnoor- Rettungs- Korps“ unterwegs,
an der Tiefer hinunter, den Martini-
Anleger entlang. Oben, die Möwen und
Tauben, unten die beiden Katzen. schließlich sahen sie das Schiff in der Mitte
der Weser liegen. An seiner Seite lag ein kleines Motor-Boot.
„Sind wohl schon an Bord, die Halunken .Und wie kommen wir
da jetzt rüber?“, sinnierte Toby
In diesem Moment wurde das Boot abgestoßen, und das Schiffs
setzte sich in Bewegung.
„Sie fahren!“ rief Emma angstvoll „Was jetzt?“
„Zur nächsten Brücke, wo die Fahrräder lang fahren“,
schnurrte eine Stimme hinter ihnen.
Emma und Toby sahen sich um. Das saß Gesche neben einer
Bank.
„Worauf wartet ihr. Von da aus, können auf das Schiff
springen. Freilich müssen wir sehen, das wir auf aufbauten landen, wo wir nicht
so tief fallen. Wir müssen den höchsten Punkt des Schiffes abpassen.“
Ohne weiter zu zögern, liefen sie los, jetzt zu dritt,
während oben die Vögel folgten .die schlachte entlang, bis zur
Stephanie-Brücke, eine Autobahn-Brücke, unter der eine Fahrrad-Brücke war.
Darauf liefen sie nun zu. Das Schiff fuhr nun mit ihnen auf halber Höhe. Die
Gangster fuhren nur mit mäßiger Geschwindigkeit, weil sie nicht unnötig
auffallen wollten. Auf der Brücke angekommen hasteten die drei Helfer nun bis zur Mitte. Das Geländer war kein großes
Hindernis, weil sie als Katzen auch zwischen den Stäben hindurch passten. Die
Zweibeiner rechneten eben nicht mit Katzen, die dort hinunter springen wollten.
„Jetzt kommt es“, rief Gesche. „Wartet noch bis der höchste
Aufbau kommt. so warteten. Jetzt war das
kleine Forschungsschiff etwa zur Hälfte unter der Brücke durch.
„immer noch ganz schön hoch, aber wir haben keine Wahl.
Jetzt oder nie!“ Gesche sprang. Emma folgte ihr, und schließlich Toby mit einem
„Geronimooo“
*
Hund und Katz hatten bisher die Geschehnisse auf dem Schiff
mit wachsendem Unbehagen beobachtet. Nachdem Edgar die Absicht in Aussicht
gestellt hatte, das Schiff mit allen darauf zu versenken, sagte der Käpt´n:
Oh, oh, Timmy, wiär stecken in ernsten Schwierigkeiten. Lass
ersma verduften, und sehen, was wir tun können.“
Unbemerkt, von den Verbrechern schlüpften sie vom Bug weg,
und hinter dem Kran zum Ruderhaus, hinter dem sie sich erstmal versteckten. Links
kamen sie nun an der Überseestadt vorbei, rechts lagen die Hohentors-Halbinsel
und die Woltmershauser Häfen.
„Vielleicht könn wiär das Schiff stoppen, wenn wiär ins
Ruderhaus kommen.“, meinte der Käpt´n
„Kannst du denn mit so was umgehen?“, fragte Timmy
„Bin ja wohl nech umsonst Johrelang zur See gefahren. Auf
Schiffen bin zu Hause.“
Vorsichtig schlichen sie ins Ruderhaus. Edgar war so damit
beschäftigt, auf den Fluss und die Geräte zu achten, dass er sie nicht
bemerkte.
„Versuch du ihn äbzulenken, und ech geh ans Rudär“, raunte
der Käpt´n Timmy zu.
„Ich ihn ablenken?“
„Na bring ihn n´büschen durch´nander“
„Hmm“ Timmy überlegte kurz, lief dann hinter Edgar vorbei
und sprang mit einem Satz auf das Instrumentenbrett, auf dem er nu wie
aufgedreht herum lief.
„Ksch, ksch, weg da! schrie der Flusspirat, doch Timmy tat
ihm den gefallen nicht, sondern sprang ihm unvermittelt ins Gesicht , und
krallte sich mit den Vorderpfoten an seinen Haaren fest.
„Aah, verfluchtes Vieh!“, heulte der Gangster „Na warte“
Mit beiden Händen fasste er den Kater, der sich an ihm festkrallte.
Dabei hatte er die Waffe fallen lassen. Er taumelte, kam dabei gegen den
Gashebel und Schiff schoss plötzlich mit Höchstgeschwindigkeit durch das
Wasser. Dann kam er gegen das Steuerrad, und das Schiff begann zu schlingern und fuhr Schlangenlinien.
Heulend mit dem schwarzen Bündel im Gesicht taumelte Edgar
nun nach draussen, wo er ihn sich schließlich vom Gesicht riss.
„Du „, schrie er hass erfüllt und hielt von sich weg „ich
werde dich…“ Pflatsch! Ein dicker dicker weißer Klecks platschte ihm auf das Auge.
„Uah, verdammt!“, schrie er ,lies den Kater fallen, und
taumelte gegen das Ruderhaus .Seine Kumpane sahen verdutzt zu, und nächsten
Augenblick sprangen vom Schiffsaufbau drei kleine Schatten ab, und drei Katzen
landeten auf den Köpfen und an den Körpern der Geiselnehmer, auf die nun auch
noch Körper aus der Luft einprallten.
*
„Uäh ,ah, Volltreffer. Hätt´ nech gedacht, das so´n vergammelter Hering noch so nützlich sein
könnte“, meinte Fiete und schüttelte sich behaglich. „Was moins Sissy, woll´n
wir den Kahn entern?“
„Rrruh“, entgegnete sie nur, und ging in den Sturzflug Fiete,
und die anderen Vögel folgten ihr.
*
Nachdem sie auf dem Dach des Schiffsaufbaus aufgeschlagen
waren, leckten sich Emma, Toby und Gesche kurz die Pfoten, dann liefen sie auf
dem Dach dem Bug zu, wo sich Alles abspielte. Gerade sahen sie, wie Edgar, mit
dem, an ihm fest gekrallten Timmy kämpfend aus dem Ruderhaus kam.
„Timmy“, rief Emma besorgt, um im nächsten Augenblick zu
sehen, wie Edgar den Kater fällt lassend zurück taumelte und sich das Gesicht
abwischte.
„Also dann“, meinte Toby grimmig „Auf sie! “Sie nahmen
Anlauf und sprangen ab.
*
Drüben, auf Höhe der Pier 2 kam gerade ein Boot der
Wasserschutz-Polizei aus dem Getreidehafen. Die Beamten an Bord staunten nicht
schlecht über das Schiff, das mit
Vollgas und in Schlangenlinien den Fluss lang fuhr.
„Da stimmt doch was nicht“, sagte einer der Beamten, der mit einem Fernglas an
der Reeling stand. “Haltet drauf zu. Wir gucken uns das mal an.
Je näher sie kamen, umso ungläubiger staunte der Mann mit
dem Fernglas.
„Womit schlagen die sich denn darum. sind das wirklich Vögel
und Katzen? Da, jetzt bremst es ab!“
*
Unter dessen war an Bord der Nordlicht das komplette Chaos
ausgebrochen. Heulend und schimpfend kämpften Edgars Mittäter gegen die sie
überfallenden Tiere. Am vierschrötigen hingen Emma und Gesche, während es der
hagere mit Toby zu tun hatte. Gleichzeitig pickten und zerrten Tauben und Möwen
an ihnen herum.
Edgar wirbelte herum und sah die Pistole, die seinem hagern
Kumpan während des Kampfes aus der Hand gefallen. Er ging hin, hob sie auf, und
sah, als er aufblickte, das heran nahende Polizeiboot.
Er wollte gerade etwas rufen, als es einen Ruck gab.
*
Im Ruderhaus war der Käpt´n auf den Führersitz geklettert und
lies seinen Blick über die Instrumente gleiten. So lange Jahre hatte er seinem
Herrchen bei so etwas zugesehen, das er nun instinktiv wusste, wie er das
Schiff zum stoppen brachte. Mit einem Satz sprang er ab, und gegen den
bewussten Hebel, worauf das Schiff einen Satz machte und zum Stehen kam.
Der Hund wurde zurück geschleudert und blieb kurz benommen
auf dem Boden liegen, schüttelte sich und sagte zufrieden: "Nä siehste, geit
doch.“
*
Auf dem Deck lagen Gangster, Geiseln und Tiere durcheinander
gewirbelt.Die Vögel waren nach Oben gestoben. Edgar kam als erster wieder hoch,
zog seine Waffe an sich, die durch den abrupten Stopp auf ihn zu gerutscht war,
erhob sich und rief „Schluss jetzt, macht euch von den Viechern frei.Es kommen
Bullen. “Im nächsten Moment flog eine Lachmöwe über ihn weg, zwickte ihn ins
Haar und flog zum Ruderhaus, wo sie flügelschlagend in der Luft stehen blieb.
Das Polizeiboot war nun längsseits gefahren, und machte an
der Nordlicht fest.
Zwei Beamte kamen an Achtern an Bord.
"Guten Tag, Käpt´n. Alles in Ordnung, ihr Fahrstil war etwas merkwürdig.
" Oh, äh, ein Maschinenfehler, aber sie werden uns sicher ihr Boot leihen.“
"Guten Tag, Käpt´n. Alles in Ordnung, ihr Fahrstil war etwas merkwürdig.
" Oh, äh, ein Maschinenfehler, aber sie werden uns sicher ihr Boot leihen.“
„Wie bitte?“
Im nächsten Moment hielt Edgar den Beamten seine Waffe unter
die Nase.
„Nach vorne,Marsch, Marsch!“
Sie gingen nach Vorne, wo die beiden anderen Gangster wieder
mit Katzen und Vögeln und nun noch einem Hund kämpften.
„Was ist, werdet ihr nicht mit den Viechern fertig?“
„Moment“, keuchte der Vierschrötige und schleuderte Emma von
sich, während zwei Tauben, ihm das Haar zerzausten. Der Hagere, hielt den sich
windenden Toby von sich, während Edgar mit den Polizisten zu ihnen kam.
"Die Dienstwaffen raus, die können wir noch gut gebrauchen!“
"Die Dienstwaffen raus, die können wir noch gut gebrauchen!“
„Äh, Edgar!“, rief der mit Toby kämpfende Hagere „Der Kran!“
„Was ist mit dem…Aah“!
Der Korb am Haken des Krans kam herab gesaust, und traf
Edgar an Kopf und Schulter, so dass er hin fiel. Sofort war ein Beamter über
ihm ,und die anderen Beiden stützen sich auf
seine Komplizen, die mit einer Katze oben und einem Hund am Bein, sowie
der andere mit zwei Katzen, und dazu noch die Vögel schon genug zu kämpfen hatten ermattet gaben
sie auf.
*
Niemand hatte während des Kampfes auf Timmy geachtet, der,
nachdem Edgar ihn fallen gelassen hatte, erst mal hinter den Kran gelaufen war.
Von dort hatte er alles beobachtet, und sah auch Wie Edgar mit den Beiden
Uniformierten gekommen war. Irgendwie musste er doch helfen und…der Kran! er
hatte doch die ganze Zeit zugesehen. So schwer konnte das nicht sein. Er
betrachtete eingehend die Hebel und zog schließlich einen mit der Pfote nach
Vorn. Genau genommen musste er schon den ganzen Körper dazu nehmen. Und er
bewegte sich. Der Korb hob sich. Na war doch gar nicht so schwer und nun.
Vielleicht den Hebel in die andere Richtung. Das kostete ganz schön
Anstrengung. Das Ding war eben nicht für Katzen gemacht. Aber nein, der Korb
senkte sich ja wieder. Also noch mal in die andere Richtung so! Der Korb ging
wieder nach Oben. Und nun? Er nahm einen anderen, diesmal zwischen die Zähne,
der nach links und rechts ging. Nee, da nicht hin, da , über die Gangster!
Jetzt war Edgar unter dem Korb. Das war der Moment, in dem Der Hagere rief.
„Edgar, der Kran!“
Gleichzeitig, als Edgar nach oben sah, schob Timmy mit aller
Kraft den ersten Hebel wieder nach Vorn, der Korb fiel.
*
Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie den Kater auf
dem Kransitz sahen, und ebenso ,wie die Crew der Nordlicht staunten sie nicht
schlecht über die drei Katzen ,die von den Gangstern abgelassen –und zugesehen
hatten, wie die Mannschaft befreit wurde, sowie die Tauben und Möwen ,die nun
auf der Reeling.
Timmy sprang mit einem Satz vom Kran, und lief zu Emma, Toby
und Gesche, die ihn stürmisch.
„Aber woher habt ihr das gewusst?“
„ Toby hat erst euch und dann die Gangster beobachtet, und
kam dann zu mir. “Sie erzählte ihm den Rest.
„Und unterwegs haben wir dann Gesche getroffen.“
Nun kam auch der Käpt´n hinzu. Auf seinem Rücken die Möwe
Fiete. Das war jor Hilfe genau im richtigen Augenblick, wie die Kavallerie“
„Man soll´s nicht für möglich halten", sagte grade
einer Polizisten zu Karl, während seine Kollegen die drei verhinderten Flusspiraten
in Handschellen auf das Polizei-Boot brachten „Tiere, die Gangster zur strecke
bringen. Das glaubt uns keiner“
„Na, wir können´s gern bezeugen“, schmunzelte Karl, und
steckte sich seine Pfeife an.
„gut, folgen sie uns ans Ufer. Wir legen am Pier Zwei an.“
Auf dem Polizei-Boot funkte einer der Beamten bereits, so
das sie erwartet wurden. Und nicht von der Polizei.
Es war wohl auch am Ufer aufgefallen, was da merkwürdiges auf
dem Forschungsschiff passiert war. So standen schaulustige und Journalisten am
Ufer, und erwarteten sie.
Beide schiffe legten an, und man stieg aus. Nach den ersten Berichten,
scharten sich erstaunte Journalisten um die Katzen, den Hund und die Vögel, und
machten ihre Aufnahmen wobei sich gerade Sissy und ihre Tauben in den vor den
Kameras in Pose warfen. Da kam ihre Eitelkeit voll durch. Interviews waren aus
verständlichen Gründen nicht möglich, wurden jedoch mit den Archäologen und den
Polizisten geführt, während die Gangster fort geschafft wurden.
Schließlich verabschiedeten sich die Tauben und auch Fiete
flog ab.
„Wir sehen uns Käpt´n, du“, rief er noch, als er sich in die
Luft erhob.
„Tja, was machen wir jetzt mit den Katzen und dem Hund?“,
fragte der Polizist, der an Bord schon mit Karl gesprochen hatte.
„Tja, den Hund und den schwarzen Kater haben wir am Tiefer
aufgelesen, und die anderen kommen, glaub ich auch daher“, meinte Benny „und
eine Sonderfahrt haben sich allemal verdient. Wir bringen sie wieder zum Tiefer-
Anleger zurück.“
„gut, dann kommen sie Morgen früh um Zehn zu uns, damit wir
ihre Aussage aufnehmen. Hier, auf dieser Karte steht die Adresse“
Es wurde eine schöne, gemütliche Fahrt auf der Weser. Mittlere
Weile dämmerte der Abend, und begann alles in rotgoldenes Licht zu tauchen.
Als sie ankamen, konnten sie es gar nicht erwarten, wieder
zu Hause anzukommen. Als sie an Land hüpften, rief ihnen die Besatzung der
Nordlicht noch „Vielen Dank! “ zu. Sie sahen sie kurz an, dann liefen sie den
Deich hoch. Der Käpt´n, Toby und Gesche kamen noch mit in ihren Garten.
Durch die Glasscheibe der Terrassen -Tür konnten sie Günther
und Elise vor dem Fernseher sehen- und sie sahen sich selbst.
"Du liebe Zeit, da werden wir ja noch Berühmtheiten“, meinte
Toby lachend.
Es war für Timmy doch ein komisches Gefühl, sich selbst auf
dem Bildschirm zu sehen.
Wenig später verabschiedeten sich Toby und der Käpt´n und
auch Gesche ging.
Als langsam alles zur Ruhe kam, und es schon dunkelte, lag Timmy
wieder auf dem Dach, lies seinen Blick wieder über die nächtliche Stadt schweifen, die von den bunten lichtern
der Laternen und Leuchtreklamen übersät
war, bis hin zur Weser, deren sich im
lauen Wind kräuselndes Wasser im Mond- und Laternenlicht silbrig glitzerte.
Sinnend lies er das Bild auf sich wirken, und lies im Kopf
noch einmal Revue passieren, was er Heute erlebt hatte. Und dann sah er es: Da,
an der Weser bewegte sich etwas, in bläuliches Licht getaucht, und bei näherem
hinsehen erkannte er es:Der blaue Peter!
„Er denkt auch, du hast es gut gemacht“, sagte eine Stimme
neben ihm.
Er erschrak und sah sich um, und da neben ihm saß Gesche.
„Na, nicht so schreckhaft, du bist doch gerade ein Held
geworden.“, sagte sie schmunzelnd. „Der Kater, der den Gangster- Boss zur
strecke gebracht hat. Du wirst jetzt eine lokale Berühmtheit.“
„Oh übertreib nicht“
„Warum sollte ich übertreiben. Du hast dich doch selber in
diesem Kasten gesehen, den sie Fernsehen nennen, und viele tausend Andere haben
das auch.“
„Ich weiß nicht ob ich wirklich berühmt sein will.“
Gesche kicherte.
„Na, das hättest du dir überlegen sollen, bevor den Korb auf ihn hast fallen lassen. Weißt du,
was der unterschied zwischen dir und dem blauen Peter ist?“
Timmy sah sie an.
„Nein“
„Wie er hast du eine Schiffsmannschaft gerettet, aber im
Gegensatz zu ihm hast du es überlebt. Aber ansonsten seid ihr aus dem gleichen
Holz, nämlich dem, aus dem man Helden schnitzt. Gute Nacht, Timmy“
Sie wandte sich um,
und ehe Timmy ebenfalls gute Nacht sagen konnte, war sie verschwunden.
Aus dem Holz aus dem
man Helden schnitzt dachte er, ist
das nun gut oder schlecht? Er legte sich auf die Seite ,und genoss den
Anblick des klaren Himmels mit den funkelnden Sternen, und der ins nächtliche
Dunkel getauchten Stadt, sog die würzige Abendluft ein, und dachte ein Held, ein Held, und schlief mit
diesem Gedanken ein.
ENDE