Heute Abend wird es dann doch nichts mehr mit der
Besprechung, wie ich per Anruf von Kommissar Lohmann erfahre. So gehe ich nach Hause,
nach dem ich Rosi im Krankenhaus in guten Händen weiß. Am nächsten Morgen, so
die Ärzte, kann sie schon wieder nach Haus.
Ich gehe, vom Klinikum Mitte, die St. Jürgen-Straße in
Richtung zur Straßenbahn-Haltestelle der 2,10 und 3, mit dem Werder-Imbiss,
hoch.
Gut, das ich mit der Polizei zur Deponie gekommen bin. So
steht mein Roller zu Hause, und ich komme Morgen zur Arbeit. Ich stelle mir
allerdings die Frage: Kann man unter solchen Umständen schon wieder normal
arbeiten?
Während ich so Straße hoch gehe, denke ich über alles nach. Laue
nächtliche Frühlingsluft weht mir um die Nase, in die sich Gerüche aus
Restaurants und Imbiss-Buden mischen. und der Himmel ist sternenklar.
Zum soundsovielten Mal wünsche ich mir, ich hätte die Bücher
und die Tagebuchseite nicht gefunden. Was hätte mir und anderen dadurch erspart
bleiben können. Fred wäre noch am Leben…
Er hätte aber auch so
überfahren werden können. Du konntest das alles nicht vorhersehen, sage ich
mir dann. Und doch plagen mich Schuldgefühle. Nun hätte es fast noch Rosi
erwischt!
Eine gute Viertelstunde muss ich warten. Dann kommt eine 10 nach
Sebaldsbrück. Ich steige ein, löse am Automaten
ein Ticket, lasse mich in einen Sitz fallen, um diese Zeit hat man da
die freie Auswahl, und versinke wieder in meine Gedanken. Gut Zehn Minuten
später bin ich schließlich zu Hause.
Meine Nacht, oder was davon noch übrig ist, ist unruhig. Nur
schwer komme ich in den Schlaf, und dann habe ich wieder diesen Traum. Ich sehe
Jan vor mir. Er zeigt auf mich, dann verschwimmt er, und ein Rollstuhl fährt
auf mich zu , aber bevor er ganz bei mir ankommt, verschwimmt auch er, und wird
zu einer hohen ,dunklen Gestalt, die über einer kleinen, verkrümmten steht.
Wieder verschwimmt alles, und ich sehe jenen Ball, der mir
bei meinem ersten Besuch im Djsterkamp- Haus, auf der Treppe entgegen fiel, und
der in meinem Zimmer auf der Fensterbank liegt. Ich kann die Schrift darauf
sehen: WAHRHEIT FINDEN. Auch sie verschwimmt und neu bilden sich die Worte: FALSCHEN
SUCHEN! , dann wird es schwarz.
Als ich aufwache, ist es fast Aufstehenszeit. Nach dem Klogang
fällt mir der Ball auf der Fensterbank ein. Ich gehe hin, und nehme ihn in die
Hand, drehe ihn herum, und erstarre. Was
zum…Ich lese die Worte aus dem Traum: FALSCHEN SUCHEN!
Beunruhigt sehe ich mich um. Ist hier jemand eingebrochen, und
hat die Bälle vertauscht? Aber das Fenster ist zu. Es könnte ohne hin niemand
herein, auch die Tür ist unversehrt. Verstört bereite ich mir einen Kaffee, um
danach zur Arbeit zu fahren.
???
Rosi hat sich für Heute krank gemeldet .Nicht überraschend
.So darf ich Heut Chef spielen. Betriebstagebuch, nachsehen wegen Samstagsdienst,
alles in Ordnung. Glücklicher Weise gibt es keine größeren Probleme, so das die
Arbeit leicht fällt.
Zwischendurch meldet sich Hanseaten-Columbo, und hat
beunruhigende Neuigkeiten. Die Beiden Entführer haben erwartungsgemäß nicht
viel sagen können .Tatsächlich kannten sie ihren Auftraggeber nur als verzerrte
Stimme am Telefon, und die Bezahlung lief über einen „toten Briefkasten“.
„Eventuell könnten wir sie als Köder benutzen, aber das
müssen wir noch sehen. Aber jetzt kommt´s:Unsere Leute sind im Keller des Djsterkamp-Hauses
auf Knochen gestoßen. Es sieht so aus, als hätten wir das vermisste
Kindermädchen gefunden“…