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Den Gedanken, das ich mich
besser nie mit dieser Sache befasst hätte ,habe ich mir schon früher
gemacht, doch jetzt ist es zum Aussteigen zu spät. Ich bin Gedanken versunken,
während wir wieder zurück fahren.
Der nächste Tag vergeht ohne besondere Vorkommnisse .etwas Ruhe
tut auch gut .Rosi ist noch die ganze Woche krank. Verständlich ,nach dem, was
sie durchgemacht hat ,und eigentlich könnte ich etwas Erholung auch gut
brauchen.
Am Nachmittag des nächsten Tages treffe ich mich mit Adele,
„Hanseaten-Columbo“ und Martin. Der Kommissar eröffnet uns: „Ich bin mal die
alten Akten durch gegangen. Es gab nicht weniger als Neun merkwürdige
Todesfälle um die Familie Dijsterkamp herum, seit Jans Tod, angefangen mit Jans
Mutter Sylvia, die an einer Salmonellen-Vergiftung starb, bis hin zu Marten,
der mit seinem Auto eine Böschung hinunter stürzte , und darin völlig
verbrannte.
Es traf mehrere Geschäftspartner, Zwei Konkurrenten, sowie
eine Cousine von Louisa, und eine ältere, angeheiratete Tante von Jan.
Und verschwanden noch drei Personen, darunter ein junger
Mann, der ein Bekannter von Klara war.
Der eine oder andere von ihnen wird wohl unter jenen sein,
die wir im Garten gefunden haben.“
"Dann können wir wohl davon ausgehen,“ sinniere ich „Das
einer der Dijsterkamps ein Serienmörder war, und all die Genannten seine Opfer.
Des weiteren können wir Marten, oder wer auch immer er war, als Verdächtigen
ausschließen, denn er gehörte ja selber
zu den Opfern.“
„Richtig, und er ,oder jemand, der das Geheimnis wahren
will, lebt Heute noch, denn nur das erklärt die Drei heutigen Morde.“
„Der Sohn des Hausarztes vielleicht. Der Hausarzt war ein
Freund der Familie ,ging dort ein und aus ,und ein Arzt hätte auch die
Möglichkeit mit der Blutvergiftung oder den Salmonellen“, meinte Adele
„Tja, und dann wären da noch die Nachfahren der
Dijsterkamps. Vielleicht kannten sein das Familiengeheimnis, und wollten ihren
Namen retten.“,ergänzt Martin.
„Alles denkbar, den Anwalt sollten wir auch nicht vergessen.“,
meint der Kommissar „Wir werden mit allen noch mal reden müssen. Ach und den
Stick hab´ ich vergessen mit zu bringen.“
Er sieht auf seine Uhr. Eigentlich könnten wir noch mal in
mein Büro, und ihn uns ansehen.
Plötzlich klingelt sein Handy. Er fischt es aus der Tasche und
geht ran. Er hört zu, was am anderen Ende erzählt wird, und sein Gesicht
verfinstert sich.
„Gut“, antwortet er „Ist er ansprechbar?“…..“In Ordnung, ich
komme“, und zu Uns gewandt sagt er: „Planänderung. Wir fahren zum Krankenhaus,
auf Dr. Konninck wurde ein Mordanschlag verübt.“
???
Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit, führt mich mein
Weg zum Klinikum Mitte in der St. Jürgen - Strasse .Kommissar Lohmann erzählt
uns während der Fahrt, was vorgefallen ist:
Konninck ist in seinem Garten angeschossen worden. Er wurde
in der Schulter getroffen. Wohl ein glatter Durchschuss. Er war bei
Bewusstsein, als man ihn ins Krankenhaus gebracht. Hat sich an seinen Nachbarn
gewandt, der den Notarzt gerufen hat.“
Wir fahren die Einfahrt an der st. Jürgen-Strasse herein, und
finden einen Parkplatz, nahe dem neuen Haupteingang, wo uns ein Polizist
erwartet. Der Kommissar legitimiert uns bei ihm, und so gehen wir zum
Informations-Schalter. Dort erfahren wir, das er schon auf Station
liegt, wo er ein paar Tage zur Beobachtung bleiben soll,
Wir gehen den langen Gang entlang, bis wir linker Hand auf
eine alte Steintreppe treffen, die wir hinauf gehen. Im ersten stock ist die Station.
Die Stationsschwester ist zwar nicht begeistert, meint aber,
das wir fünf Minuten mit ihm sprechen können.
Konninck ist blass, sein Gesicht eingefallen. Er trägt einen
Verband an der linken Schulter. Seine Augen wirken müde, aber doch neugierig. Er
erzählt uns nicht viel mehr als wir schon über den Anschlag wissen.
Er war allein im Garten als der Schuss fiel.Er habe sofort Deckung gesucht und abgewartet.Als er sich sicher fühlte,schleppte er sich zum Nachbarn, und suchte Hilfe, die er auch bekam.
„Haben sie irgend einen
anderen Fall, mit dem sie sich einen Feind machen konnten.. Ach so sind
ja im Ruhestand. Dann vielleicht einen aus der Vergangenheit?“, fragt „Hanseaten-Columbo“.
„Nein, nichts dergleichen. Aber nach unserem letzten
Gespräch habe ich selber Nachforschungen angestellt, und mit Hendrik und
Mareijke gesprochen, sowie mit dem jungen Stöhver. Der war besonders nervös. Ich
habe noch einmal eigene Akten gewälzt, und dabei bin ich auf einen alten Fall
gestoßen, bei dem ich Dr. Stöhver Senior verteidigt habe. Er stand damals im
Verdacht , einige überflüssige Operationen gemacht zu haben. Dabei soll eine
Person gestorben sein. Er wurde mangels Beweisen frei gesprochen. Die Haupt-Belastungszeugen
verwickelten sich damals in Widersprüche.“
„Sehr interessant, und wann war das ?“
Das muss…warten sie mal..., in den Siebzigern gewesen sein.“
„Und nun glauben sie, es könnte doch was dran gewesen sein“
„Nun ja, und vielleicht ging das schon länger. Dr. Stöhver
war sehr ehrgeizig, und betrieb nebenbei Forschungen .Wollte neue Heilmethoden
finden…und Medikamente.Wohl gemerkt, es ist nur ein Verdacht.“
„Hanseaten-Columbo" will gerade zu einer weiteren Frage
ansetzen, da kommt die Schwester herein, und sagt bestimmt: “Jetzt ist Schluss,
der Patient braucht Ruhe!“
„Nun gut, meint der Kommissar. Zur Sicherheit werde ich ihnen
einen Beamten vor die Tür setzen, falls sei es noch einmal versuchen.“
Und wir gehen.
„Ein höchst interessanter neuer Aspekt“, meint Lohmann draußen,
dann bringt er uns nach Hause, bis auf Martin, der sein Auto noch beim
Polizei-Präsidium stehen hat. Den Stick wollen wir uns Morgen einsehen.
In der Nacht habe ich wieder den Traum mit Jan, dem
umgestürzten Rollstuhl, und der dunklen Gestalt. Zum Schluss habe ich Jans
Gesicht vor mir. Seine Lippen bewegen sich, und ich glaube die Worte wahr zu
nehmen: „Beeilt euch, sucht die Lösung!“…