Sucht die Lösung! Gar nicht so leicht. Ich liege wach, und
lasse mir die Ereignisse der letzten Tage durch den Kopf gehen, von denen es
mir schwer fällt zu glauben, das sie wirklich passiert sind, und denke daran,
was wir heraus gefunden haben, was Dr. Konninck erzählte, was die anderen ausgesagt
haben.
Kann es sein, das Dr. Stöhver Experimente an Menschen
betrieb? Waren die Toten seine Opfer? Hatte Jan ihn gemeint, als er schrieb,
jemand ist nicht der, als der scheint? Möchte sein Sohn das jetzt vertuschen? Gibt
es dafür Beweise auf dem USB-Stick?
Und was ist mit Jost und Marten? Oder hat das gar nichts mit
der Sache zu tun? Sind sie auch nur Opfer? Ich habe durchaus das Gefühl der
Lösung des Falles sehr nahe zu sein, und dann wieder nicht.
Mensch, schlaf lieber,
du wirst Morgen früh topfit gebraucht,
auf der Arbeit! Jau, wo du Recht hast, hast du Recht. Ich drehe mich auf
die Seite, um meinen Körper zu seinem Recht kommen zu lassen, aber leicht fällt
das nicht.
Am nächsten morgen habe ich ein einnehmendes Wesen: Eingangskontrolle
aufmachen und kassieren. Dabei stelle ich einmal mehr fest, das dieser Job
manchmal eine wahre Fundgrube für Psychologie-Studenten wäre, insbesondere in Hinsicht
auf Paranoia, Schizophrenie und Narzissmus .Und dann gibt es noch jene, die
dies hier für einen Basar halten, und feilschen wollen.
Rosi ist auch wieder da. Noch ein wenig mitgenommen, aber
gesund.
Den Rest des Tages ab Fünfzehn Uhr verbringe ich in der Schadstoffannahme. Bei
Kartons mit kleinen Flaschen werde ich jetzt misstrauisch, aber es kommt nichts
in der Richtung an.
Es herrscht nun Leerlauf, und ich habe wieder Gelegenheit nachzudenken,
und in meinem Kopf tut sich etwas .Gewisse Zusammenhänge nehmen Gestalt an, die
allerdings unglaublich scheinen. Nein, vielleicht geht meine Phantasie mit mir
durch, und doch bildet sich so in meinem Kopf eine lückenlose Kette, die –ach nein, fang nicht an zu spinnen! -oder
etwa doch?
Kurz vor Feierabend bekomme ich eine SMS von Adele .morgen Abend
wollen wir uns mit „Hanseaten-Columbo“ treffen, und uns den USB-Stick ansehen.
Abends im Bett denke ich noch lange über meine Theorie nach.
Die Arbeit am nächsten Tag ist die Selbe, und geht leichter
von der Hand. Da ich Spätdienst habe, brauche ich gar nicht erst nach Hause zu
gehen, sondern fahre gleich zu Adele. Dort erwartet mich eine Überraschung.
Kommissar Lohmann, auf den wir seit Zehn Minuten warten ruft
an, und was er zu sagen hat, klingt wenig beruhigend.
„Ich bin plötzlich von dem Fall abgezogen worden, und soll Morgen
dem Polizeipräsidenten den Stick aushändigen. Ich habe ihn jetzt aus meinem
Büro geholt, und bin unterwegs zum Haus von Geerjes. Aufgrund der Ermittlungen
habe ich den Schlüssel dazu. dort gibt es einen PC, und man wird uns da nicht suchen. Ich will euch
nichts vormachen: spätestens morgen früh wird nach mir gefahndet, und ihr
werdet auch ins Fadenkreuz geraten. Es ist möglich, dass sie euch jetzt schon
überwachen. Wir müssen jetzt illegal weiter machen…