Durch Knöchel hohen Schnee stapften sie den weg entlang, an
Schnee bedeckten Tannen und Büschen vorbei, dem Raben nach, der ihnen voraus
flog, dann von einem Eichhörnchen, einem Fuchs, und schließlich einem Uhu
abgelöst wurde.
So kamen sie vor einem besonders großen Busch an, der vor
einem Felsen stand.
„Wir sind am Ziel. Geht nur durch.“, sagte der Uhu, der auf
einer nahe stehenden Tanne nieder gegangen war.
„Aber wie sollen wir dadurch? Da ist ein Felsen!“, rief Brix
„Geht nur“, nickte der Uhu
Sie stockten, dann sagte Lisa: „Vielleicht ist das eine Art
Zauberei.“, und schritt voran. Es flirrte, und sie war verschwunden. Die
Anderen folgten ihr unverzüglich. Als das Flirren vorbei war, standen sie neben
Lisa, und einem von verschneiten Tannen umgebenen Schloß.
Auf einer der Tannen saß der Rabe, der sie zunächst geführt
hatte.
„Sehr gut. Ihr seid am Ziel Da Hauptportal des Gebäudes
öffnete sich, und eine wunderschöne Frau in einem weißen kleid mit blauem
Umhang trat heraus. Dunkelbraunes Haar fiel ihr in zwei schweren Zöpfen auf den
Rücken. Ihre Augen waren groß und von einem dunklen Blau. Ihr melancholischer
Blick verlieh ihr eine Aura der Unergründlichkeit . Sie machte auf alle einen
großen Eindruck.
„So habt ihr die Vertrauensprüfung bestanden, und die
magische Barriere durchbrochen. Ich bin Bajaga, die Zauberin, die Herrin und
Behüterin dieser Wälder. Ich habe euch erwartet.“
Ihr Blick fiel auf Lisa und Alexander
„Zwei Weihnachtskinder sind bereits gefunden, das ist gut.“
„Sicher“, meinte Brix „Das ist gut, doch kannst du und Helfen,
unseren Schlitten zurück zu holen, oder uns einen anderen besorgen?“
Ein Lächeln umspielte den Mund der Zauberin
„Das und noch mehr. Tretet ein, in mein Haus.“
Sie folgten ihrer Einladung, und wurden in einen Salon gebeten,
wo sie mit Tee und Gebäck versorgt wurden.“
Nun sollt ihr eurem Ziel ein Stück näher kommen.“, sagte
Bajaga. Sie ging zur Tür, und rief: „Rika!“
Es dauerte ein wenig, dann betrat ein etwa Achtjähriges
Mädchen mit dunkelblondem Haar, das Zimmer, welches sie zu einem geflochtenen
Zopf zusammen gebunden hatte. Ihre Gesichtszüge ähnelten denen Lisas und
Alexanders. Bekleidet war sie mit Weißer Strumpfhose, blauem Kleidchen, und
Fellstiefelchen an den Füssen. Sie vollführte einen Knicks vor ihnen.
„Rika Borg, das dritte Weihnachtskind. Ich befreite sie aus
der Gefangenschaft einiger Trolle, und nahm sie hier auf, da ich wusste, das
ihr irgendwann in diese Gegend kommen würdet.“
Brix bekam große Augen, und sah in seine Rolle.
„Tatsächlich, sie ist es.“, sagte er.
Bajaga wandte sich an die Kinder:
Wisset nun euer Geheimnis: Einst gab es einen Fürsten und
eine Fürstin, welche in der großen Weihnachtsstadt im hohen Norden wohnten. Sie
wohl angesehen, und gut. Sie besaßen dazu die Macht, dem unheimlichen Eisdämon
Einhalt zu gebieten, und ihn zu bannen.
Doch der schaffte es mit List und Tücke, sich ihrer kleinen
Kinder zu bemächtigen. Zwei Jungen und zwei Mädchen im Baby-Alter. Er
schleuderte sie in alle Richtungen.
Jahre vergingen, in denen das Paar vergeblich nach seinen
verschollenen Kindern suchte. Mit der Zeit wurden ihre Herzen immer schwerer,
und sie zogen sich zurück.
Dies machte sich der Eisdämon zu Nutze, drang in die
Weihnachtsstadt ein, und belegte alle mit seinem Fluch. Wenn nun die Vier
Geschwister und ihre Eltern wieder vereint würden, würde dies ihren Eltern ihre
Kraft wieder geben, und der Fluch würde gebrochen.“
Kinder und elfen hatten gebannt zugehört, und sahen sie nun
an.
„Darum“, schloss Bajaga, „seid ihr so wichtig. Wisset noch,
das vierte Kind befindet sich im hohen Norden. Der Dämon weiß noch nicht, dass
es in die Weihnachtsstadt zurück gekehrt ist.
So, und nun zu eurem Schlitten.“
Sie stand auf, und ging zu einer art Gong. Statt jedoch
darauf zu schlagen, rieb sie mit ihren fingern darüber, so das ein flirren
ertönte.
„die rentiere werden meinen Ruf gehört haben. Morgen früh
wird euer Schlitten da sein, und ihr werdet eure Reise zur entscheidenden
Etappe fortsetzen können.
So verbrachten sie die Nacht in Bajagas Schloß, und als es
morgens nach dem Frühstück Zeit war, stand tatsächlich der Schlitten für sie
bereit. Sie konnten die Reise fortsetzen. Es gab einen herzlichen Abschied.
Besonders herzlich war der Abschied zwischen Bajaga und Rika.
Dann bestiegen sie den Schlitten, deckten sich zu, und der
Schlitten setzte sich in Bewegung. Bajaga winkte ihnen noch lange hinter her, inmitten ihrer
Tiere.
Der Schlitten hob sich in die Luft, und flog der
Entscheidung entgegen…
Ende des dritten
Teils