Durch Flockengestöber ging der
Flug im Schlitten durch die Nacht. Unter ihnen zogen die Lichter von Dörfern
und Städten vorbei, deren Gebäude vielfach festlich geschmückt waren, und in
deren Mitte oft große ,festliche Weihnachtsbäume standen, und Weihnachtsmärkte
abgehalten wurden.
Zunehmend wurde es kälter, und Brax
legte ihnen eine Decke über die Beine. Auch Brix, vorne auf dem Bock, hatte
eine. Schließlich wurden die Flocken weniger, so dass man am Himmel die Sterne
sehen konnte.
Plötzlich jedoch, entstand aus dem
Nichts ein Wirbel aus Eiskristallen, der den Schlitten, der den Schlitten herum
zuschleudern begann.
„Fest halten!“, schrie Brix durch
den Lärm, und straffte die Zügel.
„Er versucht uns aufzuhalten!“
„Wer?“, wollte Lisa wissen
„Der Dämon.Er will nicht, dass der
Fluch gebrochen wird!“
Der Schlitten schleuderte und
wirbelte herum. Eiskristalle wurden ihnen ins Gesicht geweht, so dass es
brannte. Lisa hielt sich krampfhaft fest.
Brix zog die Zügel fest an, und die
Rentiere senkten die Köpfe mit den Geweihen.
„Los jetzt!“, schrie er.
Mit ihren gesenkten Köpfen rasten
die Tiere los, durchbrachen mit einem bläulich weißen Blitz den Wirbel, und
jagten davon.
„Ha, damit hat er nicht
gerechnet!“, rief Brief zufrieden aus.
Schnell entfernte sich der Schlitten
.Der Wirbel folgte ihm, doch das Gefährt ging schnell tiefer, und landete
mitten in einem Wald von riesigen Tannen. Die Eiskristalle blieben in den
Wipfel hängen, der Wirbel löste sich auf.
Der Schlitten fuhr unterdessen
durch einen verschneiten Wald. Die Bäume trugen ein weißes Kleid, ebenso wie
die Hügel, die sie passierten.
„Ah, dem Ziel nahe. Keine schlechte
Landung“, meinte Brix
„Wo sind wir?“, fragte Lisa
„In Russland, und bald beim zweiten
Kind.“
Der Schlitten folgte weiter dem Weg
durch den Wald, bis dieser sich schließlich teilte, und sie sich einer kleinen
Stadt näherten.
Die Dächer der Häuser waren mit
Schnee bedeckt. Lichter waren in den Fenstern, und die Gärten weihnachtlich
geschmückt. Bei einem großen Gebäude neben der Kirche machten sie schließlich
Halt.
Dort stand im ‚Garten, ein Junge
und hackte Holz.
Er war etwa in Lisas Alter, aber
etwas größer, trug Jacke, Hemd und Stiefel, und auf dem Kopf eine Fellmütze,
die sein pechschwarzes Haar bedeckte. Sein Gesicht, man konnte es nicht anders
sagen, ähnelte dem Lisas entfernt.
Neugierig beäugte er die
Ankömmlinge.
„Das ist er“, sagte Brix leise
„Alexander Orodin, Das zweite Kind. Wundere dich nicht, wenn du seine Sprache
verstehst .Da du mit uns zusammen bist, verstehst du, wie wir, jede Sprache.“
Es war nicht schwer, Alexander zu Überzeugen,
mit ihnen zu fahren. Auch er trug eine Kette mit einem Anhänger um den Hals,
welcher dem von Lisa, glich. Nur das in seiner Mitte der Name Alexander stand.
Und auch er kannte seine Herkunft nicht.
Er kletterte mit auf den Schlitten,
und sie verließen den Ort, und fuhren wieder durch den Wald .Brax wollte erst
hinter dem Wald wieder in die Luft starten.
Eine Weile fuhren sie zwischen
verschneiten Bäume und Sträuchern hindurch, als es plötzlich geschah:
Eine Art Baumwurzel schoss aus dem
Bode, und hob das Gefährt an, sie dass sie hinaus fielen. Von den Erschrockenen
Rentieren gezogen, entfernte sich der Schlitten, und entfernte sich schließlich
in den Himmel.
„Die sehen wir so schnell nicht
wieder“, kommentierte Brix “Er hat uns doch schneller wieder gefunden, als ich
dachte. Aber wie geht´s nun weiter?“
Da krächzte es neben ihnen:
„Bajaga erwartet euch. Folgt den
Tieren!“
Sie wandten sich um, und gewahrten
auf einem Tannenzweig einen großen Raben. Er zeigte mit einem Flügel in die
Richtung vor ihnen.
„Wer ist Bajaga?“, fragte Lisa
„Ich habe von ihr gehört. Sie ist
eine Legende, von der man sich hier erzählt. Sie soll eine Art Zauberin oder
Fee sein. ‚sie ist die Herrin dieses Waldes.“
„Ich habe auch von ihr gehört,
sagte Brix. Nun denn, gehen wir zu ihr. Sie kann uns vielleicht helfen“
„Und ob sie das kann“, sagte der
Rabe „kommt ruhig mit“
Und so machten sie sich auf den
Weg…
Ende des zweiten Teils