Als Zwischenspiel eine kleine Begebenheit aus früheren Zeiten des Dusterwaldes
Aufruhr auf den Traumwiesen. Der Elfenkönig litt an einer
rätselhaften Krankheit, und lag da nieder. Viele Elfenärzte kamen, und wussten
nicht weiter. Schließlich kam auch Mummine, die Kräuterhexe, die berühmteste
Heilerin des Waldes. Sie untersuchte ihn gründlich, dann sah sie ihn ernst an.
„Wir müssen schnell handeln“, sagte sie „Ich werde einen
Trank bereiten, das Feenelixier, das jede Krankheit heilt.“
„Bereite mir diesen Trank“, antwortete der König mit
schwacher Stimme „Du hast es mit keinem undankbaren zu tun.“
Und sie machte sich an die Arbeit. Schon brodelte der
Kessel. Ein Pulver hier, eine Essenz dort, und eine Lösung hinein getropft.
Doch dann stockte die Heilerin.
„Meiner Treu, grade die wichtigste Zutat fehlt mir. Das
Einhornpipi.“
Sie ging zum König, der nach seinen fähigsten Leuten
schickte.
„Lichtfang, Taukind, meine Heilerin braucht eine wichtige
zutat für den Trank, der mich gesund machen soll“ Damit verwies er auf Mummine.
Es handelt sich um das Einhornpipi. Ihr bekommt es bei der
einzigen Person in den ganzen Wäldern, die Einhörner gezähmt hat, und mit ihnen
umgehen kann, nämlich der Fee Tamora. Sie lebt in der Goldvilla auf dem
Purpurberg. Sie nimmt kein Geld dafür. Wenn ihr sie bezahlen wollt, dann nehmt
euren berühmten Likör aus Gelee Royal mit, den sie.“
„Der Purpurberg ist weit weg“, meinte Lichtfang „Wir nehmen
am besten den Habicht“
Die beiden Elfen packten ihre Sachen, taten einige Flaschen
Gelee Royal -Likör mit ein, gingen zum Habicht, warfen ihm das Geschirr um, und stiegen auf. Lichtfang zog
die Zügel an, und der Greifvogel erhob sich in die Luft.
Einige Stunden dauerte der Flug, dann kam der Purpurberg in
Sicht. Sie umkreisten ihn, bis sie die goldene Villa sein, deren Dachziegel in
der Sonne glänzten. Sie flogen einen großen Bogen, und landeten vor dem Haus.
Nachdem sie abgestiegen waren, gingen sie zur Villa, und
klopften an. Die Tür wurde geöffnet, und vor ihnen stand eine hoch gewachsene
Frau mit hoch stehendem grün gefärbtem
Haar, in einem leuchtend purpurnen Kleid, einer blauen Strumpfhose und
goldenen Plateau-Schuhen. Die Veilchenblauen Augen in dem hageren Gesicht
blickten neugierig, fast kindlich, der Mund mit violett gefärbten Lippen
lächelte breit und freundlich.
„Willkommen, ihr Kleinen“, sagte sie herzlich mit einer
tiefen, aber melodischen Stimme, und Lichtfang wurde schlagartig klar, Tamora
das war, was die Menschen eine Dragqueen war.
„Ähem, Guten Tag, Tamora, wir sollen dich von Mummine
grüßen. Sie möchte Auroro, unseren König,
von einer schweren Krankheit heilen, doch sie braucht noch die wichtigste
Zutat, das Einhornpipi. wärst du so freundlich uns etwas zu geben? Wir haben
dir den Gelee Royal-Likör der Elfen mit gebracht.“
„Oh, mein Lieblingslikör, aber so schwer zu bekommen, aber
kommt doch herein!“
Sie gab den Eingang frei, und sie gingen hinein. Dort packte
Lichtfang die Flaschen aus.
„Gleich sechs Stück, mein lieber Mann. Da müsst ihr aber
einen mittrinken. Setzt euch, und ich füll euch schon mal den Einhornpipi ab.
Sie taten Tamora den Gefallen, einen Likör mit ihr zu
trinken, und nach einem herzlichen Abschied
flogen sie wieder los.
Als sie angekommen waren, liefen sie gleich zu Mummine, die
auch sogleich die wichtigste zutat in ihren Trank gab. Schließlich bekam Auroro das Elixier, und einen Tag später war er
genesen. Er begab sich, zusammen mit der Heilerin zur Dragqueen, um sich bei
ihr zu bedanken. Seitdem, heißt es, bestand zwischen Tamora und den Elfen eine
tiefe Freundschaft, und einen Mangel an ihrem wunderbaren Likör kannte sie auch
nicht mehr.