Diese neue kleine Adventsgeschichte ist zugleich auch der letzte Post für dieses Jahr.Allen Lesern einen Schönen dritten Advent ,ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr, ach ja, und ein erfolgreiches 2018!
Ich lebte erst seit kurzem in diesem Bergdorf. Anfang des
Jahres erst, war ich hierher gezogen. Natürlich hört man viele merkwürdige
Geschichten in so einer Dorfgemeinde, und es ist schwer zu sehen, was daran
wahr ist und was nicht.
Die vielleicht merkwürdigste davon war die vom magischen Weihnachtsbaum,
der alljährlich zur Adventszeit im Wald hinter dem Dorf erscheinen sollte,
stets an einer anderen Stelle. Fand man ihn, und legte irgendeinen persönlichen
Gegenstand darunter, und sprach einen Wunsch aus, so sollte er erfüllt werden.
Eine Dorfsage, wie man sie sich wohl in vielen kleinen
Dörfern erzählte. Eine hübsche kleine Legende, nicht mehr, dachte ich mir, auch
wenn es Leute gab, die behaupteten, ihn gefunden zu haben, und Wünsche erfüllt
bekamen. Wahrscheinlich doch eher Zufall.
In jener Zeit, der ersten Adventszeit in meinem neuen
Zuhause, war ich noch ein wenig deprimiert. Ich hatte eine Trennung hinter mir.
Zu viel Konzentration auf den Beruf, und zu wenig auf sie, hatte dafür gesorgt,
dass Sylvia mich verlassen hatte. Könnte ich doch nur die zeit zurück drehen,
und es besser machen!
Kurz danach hatte ich ein Burnout, Sylvia hatte mich genau
davor gewarnt, nahm mir eine Auszeit, und zog mich in die Einsamkeit dieses Bergdorfes
zurück. Die viele Zeit, die ich hier zum Nachdenken hatte, sorgte dafür, dass
mir meine Fehler umso bitterer klar
wurden, umso mehr, wünschte ich mir, Sylvia könnte hier sein.
So wurde aus dem Frühjahr Sommer, aus dem Sommer Herbst, und
schließlich war es Winter.
An diesem 23.Dezember kehrte ich von einer kleinen
Weihnachtsfeier im Dorfkrug zurück, und beschloss spontan, noch einen Abendspaziergang
durch den Wald zu machen. Es war bereits dunkel, und der Himmel Sternenklar.
Ich stapfte durch den Schnee, an weiß überzogenen Bäumen
vorbei, den Waldweg entlang, in Gedanken versunken. Ein leichter wind wehte mir
würzigen Tannenduft in die Nase. Von
fern her hörte ich ein Käuzchen schreien. Hinter einer Biegung des Waldweges
segelte ein Uhu majestätisch an mir vorbei, und dann sah ich es.
Es war ein helles Leuchten, mitten im Wald, zwischen den
Tannen. Ich verlese den Waldweg, und folgte dem Licht, durch Knöcheltiefen Schnee,
zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch, kam das Leuchten immer näher, wurde
immer heller, und da stand er!
Ich traute meinen Augen kaum. Es ein gut Drei Meter hoher,
grade gewachsener Tannen Baum, prächtig geschmückt, und mit hellen Lichtern
besetzt. Ich sah mich um. Es musste doch jemand in der Nähe sein oder…War es
wirklich, aber nein, das war doch eine Legende.
Langsam trat ich auf den Baum zu, der inmitten der anderen
Tannen stand, betrachtete ihn. Sollte es ihn wirklich geben? Und ich dachte
daran zurück, was man mir erzählt hatte, von der Erfüllung von Wünschen, und
mir kam ein Gedanke. Mit zitternder Hand zog ich den Ring von meinem Finger. Den
Ring, der mir als Andenken an Sylvia geblieben war, ging vor dem Baum auf die
Knie, und legte ihn darunter. Dann sprach ich leise meinen Wunsch aus.
Als ich am nächsten Morgen aufstand, war es bereits hell,
genau genommen war es schon Vormittag. Ich trat auf den Balkon, und sah hinaus
.Es war ein prächtiger, sonniger Wintertag. Genau passend für Heiligabend. Die
Schnee bedeckten Wipfel der Bäume des Waldes glänzten in der Sonne.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, dachte ich über einen Spaziergang
nach, als es unten klopfte es unten an die Tür. Wer konnte das ein? Größere
Bekanntschaften hatte ich eigentlich noch nicht geschlossen. Ich ging hinunter,
öffnete die Tür, und erstarrte!
Vor der Tür stand -Sylvia!
Sie strahlte mich an, und rief: “fröhliche Weihnachten!“ War
gar nicht so leicht, dich zu finden. Ich hatte plötzlich das Gefühl, das ich
doch zurück zu dir muss, wenn du mich noch willst. „
Ich weiß nicht, wie ich meine Gefühle in diesem Moment
beschreiben soll. Alles drehte sich um mich vor Glück.
Wir machten den Spaziergang gemeinsam, hatten eine
Wunderbares kleines Weihnachtsfest, und schließlich standen wir gemeinsam auf
dem Balkon, und genossen die Sternenklare
heilige Nacht, und als ich so auf den Waldrand sah, bemerkte ich das
helle Leuchten in der Ferne zwischen den Bäumen, und sah den Stern, der seine Spitze
zierte.
Sie war also wahr, die Legende vom magischen Weihnachtsbaum!