Donnerstag, 31. Oktober 2013

Zu Halloween:eine Gruselgeschichte




Kleine Vorbemerkung:


Dies ist eine Gruselstory.Sie ist zwar nicht übermäßig blutrünstig,aber trotzdem eher nichts für Kinder.So,und nun geht´s los: 

 Nosferatu

 

30.11.1943,Rumänien,Borgo-Pass


Hier ist schon Schnee gefallen .Haben in einer alten Scheune Quartier gefunden .Wir sind hier, glaube ich, in einer der abgelegensten Gegenden der Welt. Unser Auftrag Partisanennester aufzuspüren, dürfte sich als ein Fehlschlag erweisen. einerseits, weil es hier nur wenige Menschen gibt, die andererseits, zumeist deutschstämmig, und uns damit zugeneigt sind. Unsere Einheit besteht aus ca. 50 Mann mit ein paar Geländefahrzeugen.
Gegen Abend werden wir dann unser Ziel erreichen: Ein altes, leerstehendes, Schloss, in dem eine Art Stützpunkt für weitere Aktionen errichtet werden soll.
Die Menschen, in dem letzten Dorf, das wir durchquerten, warnten uns eindringlich davor diese Burg zu betreten .Sie sagten, es geht dort um. Der Teufel selbst soll dort umher wandeln. Niemand würde sich auch nur am Tage dort hinwagen, und wir würden erst am Abend dort ankommen. Der Aberglaube ist in diesem Land noch weit verbreitet, doch das stört uns nicht. Im Gegenteil ist er sogar nützlich, um ungebetene Gäste abzuhalten und gerade darum ist das Schloss als Stützpunkt ideal. Gleich brechen wir auf.

30.11.1943,Am Abend im Schloss


Ich schreibe dies bevor ich mich schlafen lege. Mir ist nicht ganz wohl, angesichts der Ereignisse der letzten Stunden und ich frage mich, kann es sein, das ein Land als solches böse ist? wenn ja dann trifft das auf dieses Land und dieses Schloss zu. Aber der Reihe nach:
Die Landschaft wird bestimmt von schroffen Felsen, unterbrochen immer mal durch spärliches Grün oder Ansammlungen von Bäumen. Durch ein solches Wäldchen führte auch unser Weg. Je näher wir dem Ziel kamen, desto düsterer und abweisender wurde die Landschaft, was durch die rasch einsetzende Abenddämmerung noch verstärkt wurde.
Durch den anbrechenden Abend, klang das Heulen von Wölfen, und wenn ich mich einmal nach den spärlicher werdenden Baumgruppen umsah, glaubte ich etliche gelbe Augenpaare zu erkennen, die uns zwischen den Ästen hindurch zu beobachten schienen. Es war, als verfolgten uns ihre Besitzer auf unserem Weg.
Als wir am Ziel anlangten, war es bereits dunkel. Durch ein großes Tor fuhren wir in den Schlosshof ein, der von mehreren Fackeln in gespenstisches Licht getaucht wurde. Aber das konnte nicht sein. Dieses Schloss sollte doch leer stehen und nun schien es, als würden wir erwartet!
Wir stellten unsere Fahrzeuge im Schlosshof ab und traten vor das Hauptportal, das links und rechts von zwei Figuren gesäumt wurde, die eine Mischung aus Drache und Greifvogel darstellten. Düster ragten die Türme des Schlosses vor uns in den Nachthimmel empor.
Mein Kommandant trat zu mir: “Leutnant Hegel, nehmen sie sich ein paar Leute und erkunden sie das Schloss nach Schlafmöglichkeiten.Die Ausrüstung bauen wir Morgen bei Tageslicht auf. “Zu Befehl, Herr Major“
Ich stellte mir einen Trupp von Zwölf Mann zusammen und betrat mit ihnen das Schloss.
Wir betraten zunächst eine große Halle, Die ebenfalls von Fackeln und zusätzlich von einem, mit Kerzen bestücktem Kronleuchter beleuchtet war!  Es musste  demnach jemand hier sein und uns erwartet haben.Das gefiel mir ganz und gar nicht.
Zur Linken mündete die Halle in einen breiten Korridor. Geradeaus führte eine steinerne Treppe nach oben, die links und rechts von Ritterrüstungen gesäumt wurde. , rechts lag nach ein paar Schritten eine zweiflügelige Tür.
Um die Erkundung schneller durchführen zu können, beschloss ich meinen Trupp aufzuteilen. “Feldwebel Schäfer, nehmen sie drei Männer und erkunden sie die oberen Räume, wir sehen uns hier unten um “Der Feldwebel nickte, bedeutet dreien ihm zu folgen und stieg mit ihnen die Treppe hoch.
Wir wandten uns zunächst nach Rechts, durch die Tür und kamen in einen großen,von Fackeln erleuchteten ,Saal, der allem Anschein nach der Speisesaal war.In seiner Mitte stand eine lange Tafel,an der unsere ganze Kompanie Platz finden konnte,und sie war gedeckt! Wir wurden also definitiv erwartet, aber von wem, wo doch Schloß leer stehen sollte?
Mir war unbehaglich zumute.Ich begann mich in dem Saal umzusehen.Die Wände waren mit Holz vertäfelt,es hingen teils Schwerter über Kreuz daran,teils Wandteppiche .Am anderen dem hinteren Kopf der Tafel zugeneigtem Ende des Zimmers,befand sich ein großer Kamin,über dem das Porträt eines Mannes mit langem schwarzem Haar und einem grausamen Gesicht hing.Hager,mit hohen Wangenknochen und dunklen,stechenden Augen.Zur linken des Kamins führte eine Wendeltreppe nach oben zu einer Tür.Eine weitere Tür befand sich auch oberhalb der Treppe.
„Guten Abend!“Wir fuhren herum.In der Tür,durch die wir den Saal betreten hatten,stand ein mittelgroßer,hagerer Mann,mit schmalem,faltigen Gesicht und kalten,grauen Augen.Er hatte volles,graues Haar,das von einer Narbe gespalten wurde.Offensichtlich hatte er.irgendwann frühereinen so heftigen Schlag auf den Schädel erhalten,das diese Narbe geblieben war.
„Oh, verzeihen sie, wenn ich sie erschreckt haben sollte.Anatol Kortru, zu ihren Diensten.Ich heiße sie willkommen auf Schloß Radoiu, dessen Kastellan zu sein, ich die Ehre habe.“ Sein Deutsch war fast fehlerfrei.Er lächelte, allerdings lag Tücke in diesem Lächeln.“Sie werden sich fragen,warum wir sie erwartet haben.nun,von der Zinne aus,und da wir auf einem Hügel sind,kann man Besuch schon von weitem sehen.Mein gnädiger Herr schätzt zwar die Abgeschiedenheit,doch ist ihm Besuch stets willkommen.““Ihr gnädiger Herr?“,fragte ich“Es ist also noch jemand hier?““Selbstverständlich,der Schlossherr,Fürst Kurty Radoiu.Sie werden feststellen,das er ihre Sprache ebenso gut beherrscht,wie ich,da er mütterlicherseits seine Wurzeln in ihrem Land hat.Aber jetzt nehmen sie doch Platz und greifen sie zu.Ich werde mir erlauben,den Rest ihrer Truppe hereinzuholen.““Drei von uns sind in den oberen Geschossen““Kein Problem“,Anatol lächelte und jetzt wirkte es noch unangenehmer.“derer wird sich dann der gnädige Herr annehmen, der momentan auch oben weilt.“, dabei trat ein eigentümliches Glitzern in seine Augen.Er wandte sich um und ging hinaus.
Da standen wir nun und wussten zunächst nicht, was wir davon halten sollten.Trotz all seiner Höflichkeit, wirkte dieser Mann unheimlich und ich empfand Unbehagen.Warum hieß es überall, der Schoß stehe leer, wenn es doch bewohnt war? Oder machte mich ganz einfach nur die unheimliche Umgebung nervös?
Ich hatte nicht weiter Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, denn ich hörte nahende Schritte und Stimmen und da rief auch schon mein Kommandant, Major Kühn:Hegel, warum sitzen sie noch nicht am Tisch, wir sind doch eingeladen!“
Er schien sich keine großen Gedanken zu machen.Ich gab meinem Hunger nach, beschloß aber wachsam zu bleiben.
Wir hatten gerade mit dem Mahl begonnen, als die Stimme Kortrus durch den Saal klang:“Seine Durchlaucht, Fürst Kurty Radoiu!“
Wir wandten die Köpfe zur Tür, um  den Schlossherren zu sehen.Mir stockte der Atem.Er war großgewachsen und muskulös, aber sein Gesicht! Es war exakt das Gesicht des Mannes auf dem Gemälde. Dasselbe, hart geschnittene Gesicht mit den hohen Wangenknochen,das sehr blass war,das Schwarze Haar,das auf die Schultern fiel und dieselben dunklen,fast schwarzen Augen,die tief in den höhlen lagen und deren Blick einen förmlich durchbohrte.Er war in einen altmodischen ,schwarzen Anzug gekleidet,mit einem ebenso schwarzen Umhang darüber.Sein Gang und seine Haltung waren würdevoll,die eines Mannes ,der sich seiner edlen Abkunft sehr bewusst war.
„Behalten sie bitte Platz und speisen sie weiter, meine Herren“,sagte er mit einer tiefen, vollen Stimme.Er schien bemerkt zu haben,das ich verstohlen zu dem Bild gesehen hatte,und es mit ihm verglich.Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. “Mein ehrenwerter Vorfahre, der mir sehr ähnlich sah““Sehr interessant“, bemerkte ich, nachdem der Major uns vorgestellt hatte.“Übrigens, Vier meiner Männer waren nach oben gegangen, Sie müssten ihnen begegnet sein.  “Sicher, erwiderte er freundlich, sie kommen bald.Sie befolgen nur ihren Befehl und sehen sich um .Ich habe es ihnen gestattet. wenn sie gespeist haben, wird Anatol ihnen ihre Gemächer zeigen.“

1.12.1943,nachmittags im Schloß


Jetzt komme ich wieder zum Tagebuch. Unter uns herrscht Angst.Ich fange noch einmal beim gestrigen Abend an, um die gestrigen Eintragungen zu ergänzen.
Zunächst ließen die Freundlichkeit des Fürsten und die vorzüglichen Speisen uns sorglos sein.Als  Schäfer und sein Trupp nach über einer Stunde  noch nicht wieder herunter gekommen waren,sprach ich Radoiu noch einmal an. "Sie werden sie auf jeden Fall sehen, wenn sie nach oben gehen. Ich habe ihnen schon Gemächer gezeigt. Sie sind bestimmt dort und machen sich frisch. “Das klang nun sehr nach Ausrede, aber da ich nichts beweisen konnte, beschloss ich abzuwarten. Doch auch, als wir später schlafen gingen, fanden wir die Vermissten nicht vor, kamen aber zu der Überzeugung, dass eine Suche bei Tageslicht erfolgversprechender war. aber auch am Tage fanden wir keine Spur, stattdessen stellten wir beim Frühstück fest, das noch drei Leute fehlten. Wir stellten den Kastellan zur Rede, doch Anatol zuckte die Schultern. Vielleicht vertreten sie sich die Füße, dieses Schloß ist schließlich sehr groß. Ich werde aber selbst noch einmal nachsehen.“
Auf die Frage,ob der Fürst nicht mit frühstückt,antwortete er:“Der gnädige Herr hat sein Frühstück bereits eingenommen.Er ist jetzt geschäftlich außer Haus und wird erst am Abend zurückkehren.Sie dürfen sich selbstverständlich im Schloß frei bewegen.Ich hoffe,sie finden ihre Leute.Ich werde meine Bemühungen in die gleiche Richtung lenken.“
So schwärmten wir dann aus,um die Vermissten zu suchen.Ein Teil der Leute sollte die Ausrüstung abladen und erlebte die nächste böse Überraschung:Die Fahrzeuge waren beschädigt.Ihre Dieseltanks und die Reservekanister waren durchlöchert und ihr Inhalt ausgelaufen.In dieser entlegenen Gegend Treibstoff aufzutreiben,dürfte wohl ein hoffnungsloses Unterfangen sein.Wir saßen also hier fest.
Major Kühn befahl einigen Männern,sich in der Umgegend nach Gehöften umzusehen,auf denen wir vielleicht ein Paar Pferde oder Fuhrwerke akquirieren konnte.Als sie den Befehl befolgen wollten,stellten sie fest,das es noch schlimmer war.Das Hauptportal war fest verschlossen.Wir saßen also nicht nur fest,wir waren hier gefangen!
Ach,wenn das nur alles gewesen wäre!Wir durchkämmten die oberen Räume,alle Schlafgemächer und Kammern.Plötzlich hörte ich einen meiner Leute aufschreien.Ich eilte in die Richtung,aus der der Schrei kam.Da stand er am Eingang einer Kammer, ganz am Ende des Ganges.Er drehte sich zu uns um,auch der Rest des Trupps ,der den Schrei ebenfalls gehört hatte war herangekommen.,die Augen vor Entsetzen geweitet.Ich sah hinein,und hätte am liebsten auch aufgeschrien,konnte es aber gerade noch unterdrücken.Kopfüber und unbekleidet hing da Feldwebel Schäfer an einem,durch einen Haken befestigten Seil von der der Decke.Seine Haut war fast weiss,als sei er ausgeblutet und doch war kaum Blut am Boden zu sehen.Allem Ekel zum Trotz näherte ich mich dem baumelnden Leichnam,und sah an mehreren Stellen seines Körpers,vor allem an Hals und an Fuß-und Handgelenken eigenartige Male,nämlich jeweils zwei rote Punkte.
Ich fühlte mich dem Wahnsinn nahe.Waren wir in die Hände eines mordgierigen Wahnsinnigen geraten?

3.12.1943,Morgens in einer verlassenen Kapelle außerhalb des Schlosses


Jetzt bin ich einigermaßen sicher und kann schreiben.Man wird sich fragen,warum ich jetzt noch ein Tagebuch führe,aber es hilft mir nicht vollends den Verstand zu verlieren,außerdem muss die Nachwelt wissen ,was hier passiert ist.
Nachdem der Kommandant erfahren hatte,das Schäfer tot war,lies er im ganzen Schloß nach Anatol suchen,jedoch ohne Erfolg.Wir hatten Schäfers Leichnam abgenommen und auf einen der Lkws gelegt.Wenn wir hier jemals wieder heraus kamen,wollten wir ihn nicht zurücklassen.Die Suche nach den drei anderen blieb erfolglos,und wir glaubten nicht,was wir sie noch einmal wieder sehen würden Der Rest des Tages verging mit der Suche nach einem anderen Ausweg aus dem Schloß,die vergeblich blieb.
Abends stand wieder ein Mahl bereit, aber vom Kastellan, wie auch vom Schlossherren keine Spur.Nach anfänglichem Zögern, griffen wir zu.Uns durch mangelnde Nahrungsaufnahme zu schwächen, so leicht wollten wir es ihnen auch nicht machen.
Vor dem Schlafengehen, lies Kühn Wachen auslosen, die sich alle drei Stunden ablösen sollten. Doch es nützte nichts. am nächsten Morgen waren sieben weitere Männer verschwunden, einschließlich der Wachen.
Panik machte sich breit.Kühn schickte Suchtrupps los, doch ohne Erfolg. Auch ein Weg hinaus aus dieser Todesfalle konnte nicht gefunden werden. Einigen jüngeren Soldaten gingen die Nerven durch. Schreiend liefen sie durchs Schloß, nach einer Möglichkeit zur Flucht suchend. Nur mit Mühe konnten sie beruhigt werden, und mir war, als ertönte ein leises, fernes Hohngelächter.
Kühn lies Schlafsäcke, Decken, Kissen und Matratzen in den Speisesaal schaffen.wenn wir alle in einem Raum schliefen, waren wir sicherer und konnten uns gegenseitig besser bewachen.
Zwei Posten wurden an die Tür gestellt und jeweils zwei an die Treppe, und die Tür darunter.
Es fiel mir schwer Schlaf zu finden, und doch gelang es mir irgendwann.Durch Lärm und eine eiskalte Berührung wurde ich nach einiger Zeit wieder herausgerisssen.Ich schlug die Äugen auf.Über mir war Schäfer! Aber wie entsetzlich hatte er sich verändert! Sein Gesicht war eingefallen und totenbleich und zu einer bösartigen Fratze verzerrt.Seine Augen waren blutunterlaufen und lagen tief in den Höhlen.und sein Mund-sein Mund war weit aufgerissen und entblößte zwei lange, dolchartige Eckzähne.Es war nichts menschliches mehr an ihm.
Ich war zunächst gelähmt vor Grauen, dann schaltete ich.Sein aufgerissenes Maul dicht vor meinem Hals, zog ich das knie an und rammte es ihm in den Leib.Durch diese Überrumpelung verlor er das Gleichgewicht, so das ich ihn von mir stoßen konnte.Ich erhob mich und stockte vor Schrecken.Um mich herum fanden Kämpfe statt.Kreaturen,die ich als unsere Leute erkannte,die jetzt aber ähnlich entstellt waren,wie Schäfer fielen gemeinsam mit anderen über den Rest unserer Kompanie her,die nicht mal Gelegenheit hatten,nach ihren Waffen zu greifen,und schlugen ihre Hauer in ihre Hälse,Hand-und Fußgelenke..Mitten unter ihnen stand Fürst Radoiu mit einem teuflischen Lächeln, während ein Blutfaden aus seinem Mundwinkel rann.Neben ihm stand Anatol ebenfalls höhnisch lächelnd.
Schäfer kam auf mich zu gestürmt. Ich konnte ihm gerade noch ausweichen, stieß ein anderes Monster zur Seite,das früher einmal Gefreiter Kern war,zur Seite und lief und stolperte durch blutige Leichname und andere Monster vorbei zum anderen Ende des Saals wo der Kamin war,denn der Weg zur Haupttür war durch eine Wand von Kreaturen verstellt. Doch auch die Treppe und die darunter befindliche Tür waren blockiert.
Es wurde plötzlich ruhiger.Ich drehte mich um.Was ich sah,lies mir die Haare zu Berge stehen:Leichen,über deren Hälse Kreaturen hingen,die einmal meine Kameraden gewesen waren.Die anderen standen vor mir,mit blutverschmierten Mäulern,lüstern die Augen auf mich gerichtet,in ihrer Mitte  Radoiu und Anatol.Der Fürst  hielt Major Kühn mit eisernem Griff und drückte seinen Kopf zur Seite. Dann warf er den Kopf in den Nacken, riss das Maul auf und versenkte seine Hauer in Kühns Hals. Ich stieß einen entsetzten Schrei aus. Radoiu lies von Kühn ab und wandte sich mir zu mit einem diabolischen Grinsen. Es war unverkennbar, das er sich an meinem Grauen weidete.
„So wie er, wirst auch du mein Diener, meine Kreatur werden. Der Sklave Radoius, des Fürsten der Nacht!" Die letzten Worte schrie er fast. Die anderen Kreaturen stießen  grölende, zustimmende Schreie aus. Das also, sollte mein Schicksal sein .Ich war verloren, das war mir klar.nichts mehr konnte mich jetzt noch retten. “Holt ihn euch“, schrie der Fürst.
Sie näherten sich.Ich taumelte zurück, stieß gegen den Kamin und versuchte an einem Leuchter Halt zu suchen. Dabei klappte er um, und plötzlich drehte ich mich mit der Wand im Kreis und wurde durch den Schwung auf einen Steinboden geschleudert. Mühsam rappelte ich mich auf und tastete mich an einer kalten Wand hoch, Was hatte ich für ein Glück! Eines der Monster musste eine Fackel nach mir geschleudert haben, sie brannte noch schwach .Es reichte, um mich zu Recht zu finden und einen alten Kerzenleuchter, den ich damit anbrannte. Vor mir führte eine Steintreppe hinab. Ohne zu zögern, folgte ich ihr, denn auf der anderen Seite der Mauer hörte ich die Monster schreien. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch sie den Gang gefunden hatten. also lief ich die Treppe hinunter und folgte dem Gang und lief so schnell ich konnte. Nur weg von diesen Ausgeburten der Hölle!

 

3.12.1943,Morgens in einer verlassenen Kapelle außerhalb des Schlosses-Fortsetzung


Dies ist vielleicht das Letzte, das ich in mein Tagebuch schreibe, der letzte Eintrag meines Lebens. Die,die ich meine Kameraden nannte sind tot.Es sind nur noch ihre furchtbar entstellten Körper ,die herumlaufen.Beseelt von etwas unbeschreiblich Bösem.Ich bin der einzige überlebende meiner Kompanie und das ich noch lebe ist ein wunder.
Ich weiß nicht, wie lange ich durch den Gang rannte.Es schien eine Ewigkeit, bis ich am Ende des Ganges die Falltür sah.Was hatte ich zu verlieren? Ich stieg die Treppe hinauf und stemmte die Falltür hoch.Sie musste lange Zeit nicht mehr bedient worden sein, so schwer war sie.
Ich stieg hinaus und stellte fest,das ich in einer kleinen Kapelle war.Ich sah mich um.Mir fiel als Erstes ein großes Kruzifix auf,wohl aus Gold,das an einer Wand hing.Es musste das Schwerste hier sein,also nahm ich es ab und legte es auf die Falltür.Das es diese Kreaturen ganz abhielt hier hereinzu kommen glaubte ich zwar nicht,aber es würde sie zumindest erst einmal aufhalten und mir so Zeit verschaffen..Während ich durch die Kapelle streifte, hörte ich draußen ihre stimmen.Sie kamen! Gleichzeitig hörte ich es gegen die Falltür pochen und unmenschliche, schrille Schreie.Meine letzte Stunde schien geschlagen zu haben.
Doch dann drang ein rotglühender Strahl durch ein Fenster herein.und draußen tönte die Stimme Radoius:"Die Sonne!Kommt, meine Kinder, in die Gruft.Er wird uns doch nicht entkommen.Geniesse diesen Tag, er wird dein letzter sein!“Das galt mir.
Er dürfte damit wohl Recht haben, aber so leicht gebe ich nicht auf.Mittlereweile ist es hell.Ein klarer sonniger Wintermorgen.Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, das ich außerhalb der Schloßmauern war.Der Fürst musste sich seiner Sache sehr sicher sein.
Es mag vielleicht töricht sein,Zeit mit dem Tagebuch zu verschwenden ,aber einerseits,hilft es mir gegen den Wahnsinn,andererseits bin ich noch nicht recht bei Kräften und ich werde alle Kräfte brauchen,denn ich habe nur sie,um hier weg zu kommen.
Ein wenig werde ich noch ruhen,dann mache ich mich auf den Weg.Ich werde etwa 8 bis 10 Stunden haben,ehe die Sonne wieder  untergeht.Acht bis Zehn Stunden ,um möglichst weit von hier fort zu kommen,vielleicht eine Ortschaft zu erreichen,wo ich ein Fortbewegungsmittel bekomme,um aus diesem verfluchtem Land zu fliehen.Dies ist meine einzige Chance in meiner verzweifelsten Stunde und ich werde alles tun,sie zu nutzen.Ich werde um mein Leben laufen….

Ende