Der Schattenfürst
Krach! Das Fenster barst, und ein riesiger grauer schatten
fiel hinein, zusammen mit dem zappelnden Nachtmahr.
„Grauwyn“, riefen die Freunde wie aus einem Mund .“worauf
wartet ihr, flieht“, rief der Wolf,
während er den Nachtmahr am Boden fest hielt.“ Ich komme nach“ „Also dann“
,rief Baugin und sie kletterten durch das zerstörte Fenster und ließen sich an
der Wand hinab.
Als sie unten waren, stockte Ronny. „Thore“, rief er, lief
zum Eingang, dessen Tür zerstört war und trat ein. Die anderen folgten ihm.
Es war ein
entsetzlicher Anblick, der sich hier bot: mehrere Gäste, einschließlich des Wirts
lagen blutend am Boden, das Mobiliar war zerschlagen. Schwarze Wölfe waren auf
der Treppe, und die am untersten waren drehten sich zu ihnen um, ein Gemisch
aus Heulen und Bellen ausstoßend, und auch die anderen drehten sich jetzt um,
und kamen auf sie zu.
Fenrick hob die Hände, ballte die Fäuste und legte sie
aneinander. Ein violettes licht entwich ihnen und bildete eine Wand, an der die
ersten heranstürmenden Wölfe abprallten. „beil dich ‚Ronny“, schrie er „dieser
magische Schild hält nicht lange!“ Ronny fuhr herum zu Mias Ecke.Dort war
nichts zu sehen.
Plötzlich sprang hinter einem ungestürztem Tisch ein
Schwarzer Wolf hervor und auf ihn zu, und warf ihn um. Er sah die orange
–gelben Augen, die gebleckten Reißzähne, und roch den fauligen Atem. War´s das
jetzt schon? .Musste er hier sterben? Vieles ging ihm durch den Kopf und seine
Sinne schienen zu schwinden. Nur undeutlich hörte er Lichtfang „Ronny!
Schreien, und auf ihn zueilen, hinter ihm Baugin, mit erhobener Keule.
Doch dann heulte die Kreatur über ihm auf. Ein fauchender
Schatten saß auf dem Rücken des Wolfes und schlug die Krallen hinein. Jetzt
erkannte er, es war Thore ,der offenbar von einem Querbalken gesprungen war.
Wütend versuchte er den Kater von seinem Rücken zu schütteln, doch der hielt
sich geschickt fest.
Lichtfang und Baugin waren heran Der Elf sprang zur Seite
und Baugin schlug zu .Seine Keule traf das Ungeheuer am Schädel. Der schwarze
Wolf brach zusammen ,und während er fiel ,sprang Thore elegant von ihm ab.
„Jetzt aber nichts wie weg hier!“, rief Baugin, und gab Fenrick ein Zeichen.
Der nickte , löste den Schild auf ,und lief davon. Als sie draußen waren,
drehte er sich kurz um und zeigte auf die obere Türkante. Ein Blitz zuckte aus
seinem Finger und das Gemäuer stürzte hinunter und versperrte die Tür. „Das
wird sie erstmal aufhalten“ , meinte der Kobold.
Sie liefen los in Richtung Wald. Unterwegs begegneten sie
Grauwyn ,der aus einigen kleinen Wunden blutete. „Nichts Ernstes, nur ein paar
Kratzer“, meinte er grimmig auf die Blicke der Freunde hin. „Hier lang,“ rief
ihnen eine Stimme zu. An einer Biegung in den Wald stand Rotpelz, der ebenfalls
zerzaust wirkte. Zwischen kämpfenden grauen und schwarzen Wölfen hindurch,
liefen sie los. „Mia ist in Sicherheit, sie hat ein Versteck im Mahlwerk. Ich
habe auf euch gewartet, ihr wart ja noch oben, zumindest dachte ich das.“,
erzählte Thore , während sie liefen.
Jetzt erst bemerkte Ronny, das es kälter wurde .Eiskalt!
,Nebel zog auf, der minütlich dichter wurde. Auch die anderen schienen das zu
merken, zu merken, das etwas Schreckliches aufzog. „Mein Gott, lauft!“, schrie
Lichtfang.
Es wurde immer dunkler und kälter und der Nebel verdichtete
sich. Sie liefen was sie konnten, und plötzlich prallten sie zurück.
Vor ihnen bildete der Nebel eine Gestalt. Hochgewachsen, mit
einem grauen Umhang, glänzenden, schwarzen Augen, in denen nur Hass und Kälte
lagen, nichts, als das pure Böse. Keine Nase, dafür ein schorfiger Spalt, da wo
der mund wäre, und der sich öffnete und
ein glühendes Feuer preisgab. Von Grauen gepackt starrte Ronny die Gestalt an,
die nun auf ihn zeigte. Es war jene, die schon in seinem Traum gesehen hatte.
Und er spürte sie wieder, diese eisige Kälte ,die Schmerzen
verursachte, die Glieder lähmte und das Atmen immer schwerer machte .Er begann
zu Boden zu sinken. Doch dann sah er grünes und violettes Licht, sah Fenrick,
Baugin, und Lichtfang, die eine magische Wand aufbauten, zwischen ihm und dem
Schattenfürsten. „Nein, du kriegst ihn nicht“, schrie Lichtfang grimmig „Lauf,
Ronny, lauf. flieh, nur du bist wichtig!“ Plötzlich spürte er seine Glieder
wieder. Er konnte aufstehen, erhob sich langsam, und griff sich Thore, und
begann zu laufen. Seine Glieder waren schwer, er spürte Stiche in der Seite,
doch er lief. Nur kurz wandte er den Blick, sah die drei kleinen Gestalten ,die
sich mit der unheimlichen großen Gestalt ein grimmiges Duell lieferten, sah
,wie sie jeden Versuch des Dämons verhinderten, ihm zu folgen. Und sah er den
riesigen, grauen Schatten, der herbei gesprungen kam ,ihn und Thore packte und
mit ihnen davon eilte.
Er wusste nicht wie lange sie gelaufen waren, doch irgendwann
blieb Grauwyn stehen, setzte sie ab, und sagte: „Jetzt müssten wir in
Sicherheit sein.“ „Was ist mit den Anderen, Lichtfang, Baugin und Fenrick“,
wollte Ronny wissen. „Sie werden ebenfalls geflohen sein, als sie sahen, das
ich euch in Sicherheit brachte“ ,meinte der Wolf. Doch richtig überzeugt klang
das auch nicht. Aber es war keine Zeit weiter zu fragen, denn plötzlich klang
eine art hohes Knurren aus einem naheliegenden Busch, und noch bevor sie etwas
tun konnten fielen aus der Dunkelheit gedrungene ,zweibeinige Gestalten über
sie her Ronny konnte kaum etwas erkennen, außer einer Reihe spitzer Zähne, die
sich auch schon in seine Schulter schlugen .Thore ,den er vorher abgesetzt
hatte ,sprang die Gestalt ein und schlug ‚Zähne und klauen in sie.
Jaulend schlug die Kreatur den Kater von sich, der gegen einen
Baum prallte und benommen liegen blieb.
Als Ronny seine stark blutende Schulter nachsehen wollte,
sprang schon die nächste Kreatur ihn an. Er spürte einen entsetzlichen Schmerz
im Oberschenkel, stieß einen Schrei aus und stürzte. aus den Augenwinkeln sah
er Grauwyn, der gerade zwei Kreaturen von sich geschleudert hatte und eine in
den Nacken biss.
Mit einem riesigen Satz war der Wolf heran und stürzte sich
auf die Kreatur ,die sich in ihm verbissen hatte, schlug ihr seine gewaltige
Pranke in den Nacken, und schleuderte sie von dem Jungen weg. „Flieh, Ronny
flieh“, rief er als schon zwei Kreaturen sich wieder auf ihn stürzten In
entsetzlichen Schmerzen versuchte er sich auf zu richten und zu laufen ,doch
nach wenigen Schritten knickte er schon ein . An einem Baum gestützt stemmte er
sich wieder hoch und lief ,doch die Schmerzen waren unerträglich. alles drehte
sich um ihn, und er hatte einen roten Schleier vor den Augen, sah Grauwyn, wie
er zwei Kreaturen von sich schleuderte
und hörte ihn rufen, mach endlich das du weg kommst, flieh ,achte nicht
auf mich, ich komme klar!“ Es soll
aufhören! schrie es in ihm, besser
der Tod, als diese Hölle!.
Dann knickte er ein ,sah drei Gestalten auf ihn einstürmen,
gefolgt von dem Wolf ,der sich auf die hinterste stürzte. Dann wurde alles
durch ein grünes Licht erhellt. Jemand, der den leblosen Thore auf dem Arm
trug, packte ihn. War das jetzt der Übergang in den Tod? Dann wurde alles
Schwarz.
Was ist mit Ronny,und wie ist das Schicksal
seiner Gefährten? Mehr in der nächsten Folge