In der Waldmühle
Durch dichten Wald, Gesträuch und Gestrüpp führte sie ihr
Weg ,ab und zu unterbrochen von einer Lichtung. Von oben konnten sie immer
wieder Flügelschlag, und aus den Büschen raschelte es. Ob von Freund oder Feind
war nicht immer klar zu sehen. Fast unablässig streiften Grauwyn und Rotpelz
jetzt um die Gefährten ,und ab und zu liess sich auch mal einer der ihren
sehen. Auf dem einen oder anderem Baum ,an dem sie vorbei gingen ,saß auf einem
Ast ein Rabe oder eine Eule.
Irgendwann begann es bergan zu gehen. Jetzt gingen sie aus
dem Wald hinaus auf einen Weg, der sie bald an einem klaren ,rauschenden Bach
vorbei führte. Hier ist weniger dichtes Gestrüpp an der Seite, da wird es ihnen
schwerer fallen, uns zu folgen“, meinte Baugin „Bald haben wir auch unser
Etappenziel für heute erreicht, nämlich die Waldmühle“. „Warum haben sie uns
nicht schon längst angegriffen? Gelegenheit dazu hätten sie doch gehabt“,
wollte Ronny wissen. „Weil wir Grauwyns und Rotpelz´ angehörigen gut geschützt
werden. Sie sind noch zu schwach“.
Sie gingen weiter .Der Weg vor ihnen verbreitere sich .links
floss der Bach, rechts standen Busch- dahinter Baumbewuchs., von dem hier und
da Äste über den Weg wuchsen. Vom Bach
kam eine angenehme Kühle, die die Mittagshitze erträglich machte. So wanderten
sie, ohne besondere Vorkommnisse, bis in den späten Nachmittag, als sich die
Sonne bereits rotglühend hinter die Baumwipfel zu senken begann.
Vor ihnen verbreiterte sich der Weg zu einer Lichtung. Dort
floss der Bach aus einem großen, Moosbewachsenen und oben buschbewuchertem
Felsen heraus, und an dieser Bachquelle stand eine alte Wassermühle, die besten
tage schon hinter sich hatte. Windschief wirkte das Gebäude, an den Wänden
Blätterte der Putz und das Holz an laden und Tür war ausgebleicht. Das Mühlrad
,war ebenso mit Moos bewachsen, wie der Felsen.
„Die Waldmühle“, sagte Baugin, und machte eine ausladende
Geste. „Hier werden wir essen und übernachten, denn sie ist auch ein Gasthaus“ „Wenn
du gestattest, werden Rotpelz und ich uns unseren zurückziehen. Wir bleiben
hier in der Nähe“ „Natürlich“, nickte Baugin, und sie zogen sich zurück .Die
Anderen betraten das Gasthaus. In diesem Moment fragte sich Ronny, wenn das
Gasthaus von einem Menschen betrieben wurde ,ob der denn schon mal Zwerge,
Kobolde oder Elfen gesehen hatte. Andererseits, lag diese Mühle mitten im Wald
,fern ab der Zivilisation, und zumindest Baugin schien schon hier gewesen zu
sein. Wer weiss ,vielleicht wurde sie ja auch von einem Zwerg , Elf oder Kobold
betrieben.
Doch der Betreiber war wirklich ein Mensch. Ein kleiner Mann
mit gutmütigem ,gerötetem ,Gesicht, einem rötlich-grauem Haarkranz und
ebensolchem Walroßschnurrbart ,der graue Hose, weißes Hemd und derbe Holzschuhe
trug. auf dem Kopf saß schief ,eine staubige weiße Mütze, und um den Hals trug
er ein gelbes Tuch. außerdem eine schmutzige blaue Schürze vor einem
halbkugelförmigen Bauch. „Baugin, alter Freund, warst lange nicht mehr hier“
„Grüß dich Hans“ Erst jetzt bemerkte Ronny, das der Zwerg wieder gewachsen war,
wie bei ihrem ersten Zusammentreffen, ebenso auch Lichtfang und Fenrick. „Meine
Freunde hier und ich wollen heute bei dir übernachten und wenn du noch was zu
essen hast ,wäre auch nicht schlecht.“ „Sicher“, sagte der Wirt lachend ,setzt
euch ,und der Kater kann meiner Mia Gesellschaft leisten“. Dabei zeigte er auf
Thore ,und dann auf eine grau getigerte Katze, die in einer Ecke auf einem großen Kissen lag, und die die
Neuankömmlinge neugierig beäugte.. Thore lief zu ihr rüber ,und legte sich zu
ihr. „Nun ,der ist versorgt“, meinte der Wirt vergnügt, und jetzt hole ich
Hühnersuppe, Brot und Wurst und Wein oder lieber Quellwasser?“ „Beides, hier“,
sagte Fenrick ,hob seinen Hut, und holte einen ei-großen Goldklumpen hervor,
und warf ihn ihm zu. Und zu Ronny ,der ihn erstaunt ansah, sagte er
lachend : „Was wär´ ich für `n Kobold, wenn ich kein Gold hätte?“
Wenig später trug Hans auf und sie aßen ,tranken und
schwatzten. Der Raum füllte sich bald mit anderen Gästen. Teilweise wild
aussehenden Menschen, aber tatsächlich waren auch Kobolde und Zwerge dabei. Sie
vermieden es mit zu vielen anderen Gästen zu reden. Man wusste ja nicht wer
darunter war. „Jeder hier könnte ein Spion sein“, warnte Baugin. Als es draußen
schon dunkel war, betrat ein hagerer, hoch gewachsener Gast den Gastraum. Er trug
einen braunen Schlapphut ,war in schwarzes Gewand gekleidet, über dem er einen
Umhang aus grauem Pelz trug. Er hatte schwarzes Haar Sein Gesicht war blass und
hager ,hatte einen schmalen Mund, stechende ,graue Augen, und eine große
Adlernase ragte aus ihm heraus. „Baron Grendelsen“, rief der herbei geeilte
Wirt, und verbeugte sich. „welch angenehme Überraschung, hatten sie bisher
einen schönen Tag?“ „Ganz angenehm“, sagte der neue Gast herablassend, mit hohler Stimme. „bringen sie
mir einen Krug vom besten Wein, und einen Obstler ,ich nehme meinen üblichen
Tisch“ „Natürlich“, sagte der Wirt und eilte davon.
Der Gast ging zu einem kleinen ,Runden Tisch ,in einer
Nische und lies sich dort nieder. er legte den grauen Pelzumhang ab ab ,legte
ihn über seinen Stuhl und setze sich. Dann lies er seinen Blick durch den
Gastraum schweifen, und blieb auf Ronny haften, den er eingehend taxierte.
„Du scheinst ihn sehr zu interessieren“, raunte Lichtfang
ihm zu „Kennst du ihn?“ Nicht das ich wüsste“, gab Ronny zurück „er wirkt
irgendwie unheimlich.“ „Ich habe schon von ihm gehört“, sagte Baugin „Viel
allerdings nicht. Er lässt sich nicht oft in der Öffentlichkeit sehen, aber ich
weiß ,das er weiter nördlich ein Schloß und Ländereien hat. Er soll sehr reich
sein“
„Der unheimliche Gast sah weiterhin zu ihnen ,bis der Wirt
mit einem Krug, und einem Schnapsglas zu ihm kam.
„Äh, Hans, wir wollten jetzt schlafen gehen. “Sicher“, sagte
der Wirt diensteifrig ,kommt mit ins Obergeschoß. Sie folgten ihm nach oben.
„Ich kann zwar nicht jedem einzelnen ein Zimmer geben ,aber wenn jeweils zwei
ein Zimmer nehmen…“ „Gib uns lieber ein Zimmer für alle“, sagte Baugin. „Oh
gut, dann kommt mit zum Ende des Ganges“ An der Stirnseite des Ganges war ein
größeres Zimmer. Hans schloss es auf und sie traten ein. Drinnen waren vier weißbezogene
Betten und in der Mitte ein Tisch mit
zwei Stühlen „Bitte“, sagte der Wirt „fühlt euch wohl ,und eine angenehme
Nacht.“ „Es ist besser ,wenn wir alle in einem Zimmer wohnen, so können wir uns
besser schützen“, sagte Baugin, „und nun lasst uns schlafen“
Das Bett war gemütlich und Ronny fiel ebenso schnell in
Schlaf ,wie seine Freunde .Mitten in der Nacht wachte er auf. Er richtete sich
kurz auf, dann fiel er zurück ,und wollte sich gerade umdrehen, als er von
draussen knurren und bellen vernahm .Er richtete sich auf, stand auf ,und ging
zum Fenster ,um heraus zu schauen ,doch er prallte zurück. Von oben kam eine
grässliche Fratze ,direkt vor das Fenster ,und sah ihn aus heimtückischen,
roten Augen an. Er stieß einen erschrockenen Schrei aus. Augenblicklich waren
seine drei Gefährten oben. „Ronny, was ist?“ „Da, am Fenster!“ Doch die Kreatur
war fort. Baugin lief zum Fenster und öffnete es. Im nächsten Moment schoss die
Kreatur wieder herunter. Jetzt konnte Ronny Flügel auf ihrem Rücken sehen. Sie
streckte die Arme nach dem Zwerg aus, doch Baugin griff nach seiner Keule ,und
schlug zu, worauf das Monster wieder verschwand. Blitzschnell schlug er das
Fenster wieder zu. „ein Nachtmahr !“schrie er „und unten scheinen sie zu
kämpfen“ ,schob er nach ,da das Knurren und Bellen nun lauter wurde
„Zusammenpacken und raus hier“, rief Lichtfang unnötiger Weise. Sekunden später
waren sie schon an der Tür und öffneten sie .Sie traten heraus und prallten
zurück. vor sich hatten sie eine Wand schwarzer Leiber .Gelb-orange Augenpaare
glotzten sie an.
Sie wandten sich zurück und schlugen die Tür zu. Dann nahmen
sie die Betten und schoben sie davor. Jetzt hörten sie ein Klopfen. Ronny
wandte sich um ,und die anderen taten es
ihm nach. Am Fenster war wieder der Nachmahr. Diesmal hing er andersherum und
trat flügelschlagend gegen die Scheibe. „Tja“, meinte Fenrick düster „Jetzt
haben wir wirklich ein Problem. Sieht aus, als säßen wir in der Falle…
Tja,nun sitzen sie in der falle.Ob sie da wieder herauskommen?Mal sehen,in der nächsten Folge