Sonntag, 29. April 2018

Die Brebolde-Teil 2

Zweiter Teil:Stier

Alexander Astralus
Jo und die Brebolde hatten sich in den Schatten des Domes zurück gezogen, um gemeinsam das Rätsel des zweiten Steines zu lösen. Auf den Domtreppen sitzend, berieten sie sich.
„Also“, meinte Umbo „Wo wurden denn einst Kühe gehütet in Bremen?“
„Na, las mal überlegen“, meinte Jo „Auf der Bürgerweide, aber im zweiten Teil des Rätsels steht was von Angesicht in Stein. Auf der Bürgerweide  gibt es aber keine Kühe aus Stein, aber ...ja natürlich, es gibt einen Ort, an dem früher Kühe gehütet wurden, und wo es zumindest ihre Köpfe in Stein gibt, nämlich... Hey!“

Eine Hand hatte sich von der Seite auf ihre Schulter gelegt. Sie gehörte zu einem großen Hageren Mann, in einem langen, schwarzen Mantel mit ebenfalls schwarzen Hosen und Schuhen.

Sein Kopf glich einem Totenschädel mit zurück gekämmtem, dünnem grauen Haar. Sein Gesicht war schmal mit hohen Wangenknochen und stechenden grauen Augen in tief sitzenden Höhlen. Der Mund war schmallippig mit einem dünnen Schnurrbart.

„Oh, habe ich erschreckt?“, fragte er mit eher hoher Stimme „Ich kam nicht umhin euer Gespräch mit zu hören.“
„Euer Gespräch? Sie können uns sehen?“, fragte Umbo
Im Blick des Fremden lag etwas Lauerndes
„Ja, das kann ich. Mein Name ist Astralus, Alexander Astralus.Ich glaube, ich kann euch helfen.“
„Woher wissen sie denn von unserer Mission?“, fragte Umbo misstrauisch.
Der Fremde lächelte, und es war ein unangenehmes Lächeln, das eher höhnisch wirkte.

„Ich weiß es eben.“
„Aber woher?“, wollte nun auch Jo wissen
„Das wollt ihr nicht wissen“, sagte Astralus, und hob seine Hände.

Plötzlich befiel Jo große Müdigkeit. Die Bilder verschwommen vor ihren Augen.Sie konnte gerade noch mit bekommen, wie auch die Brebolde zusammen brachen, dann wurde es schwarz.

In der Falle

Als sie wieder erwachte, war es dunkel. .Obwohl sie Augen öffnete, konnte sie zuerst nichts sehen. Dann gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, und sie konnte Zumindest erkennen, dass sie sich in einer Art Keller befand.

Auch ihre kleinen Freunde begannen zu erwachen. Umbo stöhnte, setzte sich auf, und hob den Zeigefinder in die Luft, aus dem sich eine Lichtkugel über sie erhob.
„So, jetzt können wir was sehen.“

Ihr Gefängnis schien mehr ein unterirdisches Verlies zu sein. Sie blickten sich um. Steinerne Wände , keine Tür und keine Fenster. Es gab keine Bank, oder sonst eine Einrichtung. Was war das für ein Verlies, und wie kamen sie hierher?

Plötzlich ertönte die Stimme des Fremden:
„Habt ihr nicht gewusst, dass ihr einen Konkurrenten habt? Mein Vorfahre wurde einst besiegt, als die Steine versteckt wurden, doch nun werde ich sein Werk vollenden. Ich habe das Pergament mit dem zweiten Hinweis an mich genommen, und werde dadurch auch die anderen Steine finden. Ihr aber werdet hier verschmachten. Dieses Verlies ist euer Grab!“

Die Freunde sahen sich entsetzt an, während sich die Stimme hohnlachend entfernte.
„Wir können doch nicht schon gescheitert sein.“, stöhnte Umbo
„Wenn du aus deinem Finger Licht steigen lassen kannst, könnt ihr uns dann nicht auch raus zaubern?“, fragte jo vorsichtig
Umbo schüttelte resigniert den Kopf
„Nein, so groß sind unsere magischen Fähigkeiten nicht. Kleinigkeiten wie Licht machen. Mehr nicht.“

Er lehnte sich gegen einen leicht hervor stehenden Stein. Plötzlich rumorte es, und die Wand hinter ihm drehte sich.
„Umbo“, sagte Edele „Du hast eine Geheimtür geöffnet“
„Sieht aus wie ein Gang. Mal sehen, wohin er führt“

Umbo schickte die Lichtkugel vor, dann betraten sie den Gang. Es war feucht, und roch muffig. Der Boden war sandig und weich.
Sie gingen eine längere Zeit durch den Gang, der zwischenzeitlich anstieg, bis sie zu einer schweren Holztür.

„Das war´s wohl“, meinte Tjark „Jetzt sind wir so schlau wie vorher“
„Nicht unbedingt“, meinte Jo, und begann die Tür ab zu tasten.
„Seht mal, da ist ein Fackelhalter mit einer ausgebrannten Fackel.Es muss schon einmal jemand hier gewesen sein.

„Ja, wahrscheinlich schon vor Jahrhunderten“, sagte Umbo
Jo streckte sich, um an den Fackelhalter heran zu kommen. Jetzt bekam sie ihn zu fassen. Das gusseiserne Teil klappte plötzlich nach unten, und die Holztür schwang nach außen auf.

Der zweite Stein

Sie sahen sich an, und verließen dann den Gang. Die plötzliche Helligkeit lies sie kurz die Augen zu kneifen. Dann stellten sie fest, dass sie sich im Dom befanden.
„Wir  sind Frei!“, rief Umbo, „Los, versuchen wir den zweiten Stein vor diesem Astralus zu find. Jo, du sagtest, es gibt noch einen Ort, der in Frage kommt.“

„Ja, es ist der „Kuhhirte“ auf dem Stadtwerder.“
„Der Kuhhirte?“
„Es ist ein Restaurant. An der Fassade des Gebäudes sind in Stein gehauene Kuhköpfe. Darauf könnte sich die Passage Angesicht in Stein beziehen.“

„Nun gut, einen anderen Anhaltspunkt haben wir nicht, nur wie kommen wir dahin?“
„Wenn eure magischen Kräfte nicht soweit gehen, müssen wir die Straßenbahn und dann die Fähre nehmen. Ich habe Geld für eine Fahrkarte. Euch kann man eh nicht sehen.“

Eine gute halbe stunde später waren sie vor dem „Kuhhirten“
„Scheint, als wäre dieser Astralus noch nicht da gewesen. Wo sind jetzt die Köpfe?“
 „Dort oben an der Fassade“, sagte Jo
„Ah gut, klettern können wir.“

Unter der Aufsicht von Jo kletterten die Brebolde an der Fassade hoch, und untersuchten die Köpfe.
Schließlich war es Edele, die fündig wurde. Beim abtasten des mittleren Kuhkopfes, ging ihr Finger ins rechte Auge der Skulptur, die sich nach Links drehte, und ein kleines Fach frei gab.
Sie griff hinein, und holte ein kleines Päckchen hervor.

Wie schon  der erste, war auch dieser Stein in Pergament gewickelt. Sie wickelten ihn aus .Der Stein mit dem Stier, drehten das Pergament um, und lasen.
„In des Kaisers Krone gibt es viele Stein. einer davon wird der richtge sein“
Das ist der Hinweis zum dritten Stein“, meinte Jo

„Hölle und Teufel!“, hörten sie da eine bekannte Stimme „Wie seid ihr da nur heraus gekommen? Aber es wird euch nichts nützen. Her mit dem Stein !“

„Los, fasst euch an die Hände!“, schrie Umbo.“Wir gehen gemeinsam runter!“
Bevor Jo noch etwas sagen konnte, griff Umbo ihre Hand, und plötzlich begann sie zu sinken. Kurzzeitig konnte sie noch den wütenden Astralus sehen, der auf sie zu lief, dann wurde es dunkel, und sie wurde mit ins Reich der Brebolde gezogen...


Ende des zweiten Teils