Vorbemerkung:
Hier löst sich nun alles auf. Wer gerade erst dazu stösst,dem empfehle ich erstmal von Anfang an zu lesen(einfach übers Archiv zu erreichen).ansonsten viel Spass!
7.
„Das darf doch nicht wahr sein",keuchte
Brackmann","der alte Narr hat doch nicht..."
„...der hat doch nicht wirklich...",fuhr Menks fort
"Doch",ergänzte Tammo belustigt. „genau das hat der alte
Narr getan.Er hat Nieten gespendet-Nieten aus Gold.Ein sichereres Versteck hätte
er gar nicht finden können."
„Aber dieser Leuchtturm ist Vedderfehner Grund !"rief Fidi
Menks,der sich schon wieder gefasst hatte, angriffslustig,also gehört es
uns!"
„Moment!",fuhr Brackmann auf,"Er war unser Bürger und
wir haben es erst entdeckt!"
„Ja,aber durch Tammo,und der ist zufällig Bürger von
Vedderfehn!",fauchte Menk
„Wenn ich mich recht
erinnere,stand im Testament,das derjenige das Gold bekommt,der es findet,und
zwar unabhängig davon,ob er aus Vedderfehn und Veddergroden kommt",ging
Tammo dazwischen."und gefunden hab ich es.Jedoch im Auftrag seiner
Tochter Frederike,somit gehört ihr das Gold.
Allerdings möchte ich daran erinnern,das es im letzten Hinweis
noch einen zweiten Teil gab."
"Der entgültige Weg zum Glück,führt zur Leidenschaft
zurück",rezitierte Frederike.
„Ja,aber was soll das denn nun wieder bedeuten?"sagte
Brackmann "gibts da irgendwo noch mehr?"
„Das müssen wir herausfinden",meinte Tammo und es entstand
ein Moment der Stille.
"Das Schiff",rief Lisa schließlich"Das Modell,die
>Große Leidenschaft<.Im ersten Hinweis im Testament hiess es doch, die
große Leidenschaft weist euch den Weg,und das Modell hat uns gewiesen.Vielleicht
birgt es noch mehr"
„Ja,Lisa hat Recht,das muß es sein",nickte Tammo "Wir
müssen zum Schiffsmodell vor dem Museum zurück."
Also machten sie sich auf den Weg zurück zum Museum.Nun waren auch noch Fidi Menk und die
beiden Leuchtturmwärter dabei.Einer großen Pozession gleich, fuhren sie ,in
jetzt drei Autos, zum Hafenmuseum.Dort angekommen,bahnten sie sich den Weg
zwischen "Schatzsucherversorgern",so nannten sich die Verkäufer
inzwischen selbst, und fleissig grabenden, jagten die grabenden um das
Schiffsmodell fort,und begannen es rundum nach Hinweisen abzusuchen.
„Ob wir den Typen einfach mal sagen sollten,das das Gold schon
gefunden wurde?",fragte Brackmann sinnend.
„Das werden die doch nicht glauben",meinte Menks.
Aufmerksam suchten sie das Schiff ab ,irgendwo mußte doch was
sein.
„Versteh ich nicht ,es muß doch...Hey da ist was?",
sagte Tammo,der am Heck des Schiffes, sich die kleine
Kapitänskajüte angesehen hatte,
„Da liegt ein Päckchen.Hol mal jemand den Museumsleiter ,wir
müssen das Modell öffnen."
„Ich bin doch seine nächste Verwandte und direkte Erbin,da kann
ich doch zustimmen,das es geöffnet wird.",meinte Frederike.
„Sicher",meinte Tammo „Aber besser ist es,ihn zu holen.Er hat
doch bestimmt auch einen Spezialisten,der es vorsichtig öffnen kann."
Der Direktor wurde also geholt,und brachte auch jemanden
mit,nämlich Holm Dreesen,den Kurator,der selber gern Schiffsmodelle baute und
auch mit Klüterboom befreundet war.Er kannte dessen Modelle genau und war auch
für deren Instandhaltung zuständig.Nachdem erklärt worden war,worum es
ging,machte er sich ans Werk und begann vorsichtig die Heckverkleidung
abzunehmen,damit man hereingreifen konnte .
Dies dauerte natürlich einige Zeit,aber dann war es
getan.Vorsichtig griff er hinein und holte das Päckchen heraus,das er Tammo
reichte ,der ihm am nächsten stand.Es war in Ölpapier eingeschlagen und hatte
die Form eines kleinen Buches.
"Den Bürgermeistern von Vedderfehn und Veddergroden zu
übergeben",
stand darauf geschrieben.Auf Vorschlag des Direktors gingen sie in
sein Büro.Dort befand sich auch -Anwalt Peter Hentz mit seiner Sekretärin
.Tammo legte das Päckchen auf den Schreibtisch und wickelte es aus.
Ein Umschlag,mit einem Wachssiegel verschlossen, und einige
Blätter Papier kamen zum Vorschein.
"Lest dies zuerst",stand auf dem Umschlag,in der selben Handschrift,wie auf
dem Päckchen.Tammo erbrach vorsichtig das Siegel und entnahm dem Umschlag einen
Pergamentbogen.Alle schauten sie über seine Schultern auf das Dokument:
"Hiermit,wir erteylen Besitz und Recht über die laendereyen
und das Dorf Veddergrodenfeihn den Herren derer von kluyterboom,auf das sie es führen zu Reychtum und
Wohlstand"
Unterzeichnet mit Königs-und Fürstensiegeln.
Allen stand der Mund offen.Brackmann und Menks sahen sich entgeistert
an.
„Soll das,soll das heißen,wir sind eigentlich nur ein Dorf
?",fragte Brackmann
„Das soll es wohl heißen",meinte Hentz aus dem Hintergrund.
„Ich habe mir in den letzten Tagen die Mühe gemacht im hiesigen
Dorfarchiv nachzuforschen und tatsächlich war dies lange Zeit ein Dorf,ein Ort
und streng genommen ist die Trennung gar nicht rechtmässig,denn so alt dieses
Dokument auch ist,hat es doch noch Gültigkeit.Doch sehen wir uns doch noch das
andere Dokument an."
Er ging zu Tammo und nahm das andere,handgeschrieben Dokument und
las es laut vor.
An die Finder und die Bürgermeister von
Veddergroden und Vedderfehn!
Ihr habt es also geschafft und haltet nun dieses Dokument in den
Händen und staunt mit offnen Münderm,da ihr gerade erfahren habt,das ihr gar
nicht zwei sondern nur ein Dorf seid.
Aber macht euch keine sorgen,es soll nicht euer Schaden
sein.Ja,ich habe mit vorbedacht daran gearbeitet.Mein Anwalt ,Peter Hentz mag
etwas geahnt haben,denn ich habe die eine oder andere Andeutung fallen
lassen,aber sicher wußte er nichts.Er hat euch also nicht hinters Licht geführt.
Offen gesagt gingen mir eure Streitereien schon zu Lebzeiten auf die Nerven und ich
nahm mir vor ,es spätenstens mit meinem Tod zu beenden.Warum ich es vorher nicht tat?Nun,ich
dachte mir,ihr kämt von selber darauf,das ihr besser miteinander,als gegeneinander
arbeiten solltet.Leider eine Fehleinschätzung und so muß ich euch mit der Nase
draufstossen.
Mein letzter Wille ist nun,das sich Veddergroden und Vederfehn
wieder zu einem Dorf vereinigen,wie es einmal war und vorgesehen war.Um euch
das attraktiver zu machen,liegt auf der Kreissparkasse seit langem die Hälfte
meines Vermögens in alten Wertpapieren,die wohl schon kräftig Zinsen gebracht
haben.Dies dürfte ein sehr gutes Startkapital sein,um die laufenden Schulden zu
begleichen und das Dorf Veddergrodenfehn zu Wohlstand zu führen.Die nötigen
Dokumente liegen diesem Schreiben bei
.
Mein Rechtsanwalt ,Peter Hentz ist
hiermit angewiesen,alles im Interesse des Dorfes zu regeln. Das Gold,aus dem Leuchtturm,das die andere
Hälfte meines Vermögens darstellt,geht,wie versprochen an seine Finder.Wenn ihr wieder ein Ort seid,kommt ihr
auch mit einem Leuchtturm aus.
Ich hoffe ihr nehmt meinen guten Rat an und werdet
wieder Eins.Noch eine Sache::Das
Haus,in dem ich gelebt habe ,vermache ich hiermit meiner Tochter Frederike,wenn
sie hier leben will.Ach,und reisst den albernen Zaun ab ,ja?Woher ich das
wissen kann?Nun ,ich kenne euch sehr gut und kann mir darum denken,was
passieren würde,wenn ihr erfahrt,das Haus auf der Grenze zwischen beiden Seiten
steht.
Mit aller Freundschaft und aller Zuneigung für dieses sympatisch
verrückte Dorf,
Heinrich-Wilhelm Klüterboom
Da standen sie nun und staunten mit offenen Mündern über dieses
Testament.
„Ja,dann wären wir wohl bald arbeitslos oder zumindendest nicht
mehr Bürgermeister",meinte Brackmann zu Menks gewandt.
„Zumindest nicht mehr alle Beide",entgegnete Menks.
„Mal sehen",meinte Tammo gut gelaunt.Ihm machte das ganze
Spass.
„Nun",meinte Anwalt Hentz,"Frederike,ich muß sie
fragen,wollen das Haus haben?"
"Mami,ich würde gern hier bleiben",meinte Lisa "Und
ich habe auch gute Gründe hier zu bleiben",meinte Frederike und legte den
arm um Tammo,der die Geste erwiderte.
„Dann wäre das geregelt",meinte der Anwalt vergnügt ,und zu
Brackmann und Menks gewandt:
„Wollen sie die Erbschaft ebenfalls annehmen zu den angegebenn
Bedingungen?"
„Es wird uns wohl nicht viel anderes übrig bleiben",meinte
Menks und Brackmann nickte.
„Dann machen wir auch das amtlich",meinte Hentz,"Sie
haben doch demnächst Hafenfest,das wäre doch die ideale Gelegenheit."
Es war die ideale Gelegenheit.Auf dem Hafenfest wurden die beiden
Dörfer Veddergroden und Vedderfehn wieder zu einem Dorf,nämlich
Veddergrodenfehn vereint.Eine Woche Später wurde der erste gemeinsame
Bürgermeister seit Menschengedenken gewählt,und es war-Tammo de Vries!
Ja,man entschied sich für einen jungen,tatkräftigen
Bürgermeister.Brackmann und Menks wurden zu Bezirksvorsitzenden gewählt ,die
ihn nach Kräften unterstützten.
Kurz danach heiratete Tammo Frederike,nachdem diese entgültig in
das Haus ihres Vaters gezogen war. Der Leuchtturm von Vedderfehn wurde
abgerissen und die goldenen Nieten eingeschmolzen,damit das Gold auf der Bank
deponiert werden konnte.Frederike stellte es dem Dorf zur Verfügung,da sie ja
aufgrund des Testaments sowieso abgesichert war.
Sie nahm aber trotzdem eine Arbeit im Tourismuszentrum an.
Anstelle des zweiten Leuchtturms wurde ein Leuchtturmwärterhaus
gebaut und Bolken und Harmssen betreuten den nun einzigen Leuchtturm
umschichtig.Genau genommen hatten sie sich schon immer bei der Arbeit
unterstützt.
Nachdem langsam bekannt geworden war,das der Schatz gefunden
worden war,nahm auch die Goldgräberwelle ab und es kehrte Ruhe im Dorf ein.Hier
und da buddelten noch einge ,wenige Unentwegte ,aber man nahm nicht mehr
großartig Notiz von ihnen und ihre Zahl nahm stetig ab,so das sich alles im
Dorf zunehmend normalisierte.
Schluss
So hatte sich nun alles in Wohlgefallen aufgelöst und ganz oben sassen
zwei und amüsierten sich.
„Na,die hast du ja fein an der Nase herumgeführt",meinte
Klabautermann
„Ja",lachte Klüterboomv „Ja,aber es scheint,sie haben ihre
Lektion gelernt"
„Warst du sicher,das Tammo es schafft?2
„Natürlich“ ,wenn, dann dieser Junge ,und er hat mich nicht
enttäuscht.Könnte mir auch keinen besseren Mann für meine Tochter wünschen und
als Bürgermeister wird er auch gut sein"
Und er schaute hinunter auf das Dorf ,das wieder vereint hatte und
er war sehr zufrieden.Die große Aufgabe der Klüterbooms war
erfüllt.Veddergrodenfehn würde einer guten Zukunft entgegen gehen.
ENDE