Noch zwei andere Personen fuhren an diesem Morgen von Vedderfehn
aus ins Watt.Es waren Knud und Sven Karlsen,auch die Reusenbrüder genannt,weil
sie im Hauptberuf Reusenfischer waren,also draussen im Watt Reusenkörbe
aufgestellt hatten,in denen sie Krabben und Grundfische fingen,wie es ihre
Familie schon seit Generationen tat.
Jeden Morgen gegen Sechs,wenn die Ebbe das Meer trocken
legte,fuhren sie mit einem kleinen,von zwei Pferden gezogenen Wattwagen ducrh
die glitzernde ,feuchte Landschaft zur der Stelle,an der ihre Reusen lagen,um
ihren Fang einzuholen,zu dem ab und an auch mal ein paar Stangen Zigaretten,ein
Kistchen Rum oder ähnliches gehörten.Es war ein offenes Geheimnis,das die
beiden Brüder beileibe nicht nur von der Fischerei lebten,sondern gern hier und
da auch mal andere Geschäfte nebenbei betrieben ,die Geld einbrachten.
Auch diesmal,waren ihre Reusen nicht ihr alleiniges Ziel,genau
genommen,waren sie es gar nicht.Die Nachrichten über das dort draussen liegende
Wrack,das von den Archäologen allmählich freigelegt worden war,hatten natürlich
auch sie erreicht,und schon länger planten sie es sich anzusehen(aus Interesse
an alten Schiffen,versteht sich...).
So waren sie jetzt unterwegs zu dem selben,zu dem von der anderen
Seite von Vedderfehn,auch Tammo und Frederike und von Veddergroden aus
,vier kleinere Gestalten unterwegs waren.
Bei diesen Vier Gestalten handelte es sich um- Lisa und ihre
Freunde.Sie hatten im Museum nichts gefunden und wollten schon unverrichteter
Dinge wieder gehen,da sah Lisa ihre Mutter mit diesem Tammo am Leuchtturm und
ihr fiel ein,das sie mit Tammo ja nach dem Schatz suchte, und sie
beschlossen,denen doch heimlich zu folgen.
Während die beiden im Leuchtturm waren und die Kinder warteten
,bis sie wieder heraus kamen,meinte Jan:
„Wisst ihr ,da draussen
liegt doch dieses alte Schiff,stand doch in der Zeitung,das sie das demnächst
heben wollen.Könnte es nicht sein,das da der Schatz versteckt ist?"
„Meinst du ,der alte Heinrich wusste auch davon?",meldete
sich Frerk
„Sicher ,natürlich.Gab doch nichts hier,was der nicht mitbekommen
hat."
„Aber da kommt man nur bei Ebbe raus",sagte Lena,Frerks
Schwester.
„Ja"nickte Jan"da müssen wir bis morgen früh
warten"Auch Lisa stimmte zu,und so waren auch sie jetzt unterwegs.
Tammos Nachbar,der Bauer Alfred Treenhuis,der auch Wattfahrten
veranstalte,war auf Tammos Bitte hin einverstanden,ihn und Frederike mit seinem
Wattwagen heraus zu fahren.So bewegten sich jetzt also drei Gruppen auf das
selbe Ziel im Watt zu.
Der Wagen der Reusenbrüder bahnte sich seinen Weg durchs
Watt.Vorne auf dem Bock,saßen sie nebeneinander.Beide groß,kräftig,mit rotem
Haar und rotem Vollbart.Stoisch und ruhig saßen sie da und blickten über das
Watt,in dem sie den größten Teil ihres Lebens verbracht hatten.Doch plötzlich
stoppte Knud,der die Zügel in der Hand hielt,den Wagen.
"Sieh mal,da hinten",sagte er zu seinem Bruder und wies
über das nasse Land,das die Nordsee zeitweise preisgegeben hatte,zu dem
Punkt,zu dem er blickte..Sven sah hin,stuzte kurz und meinte und meinte:
„Um diese Zeit machen die normal doch keine Wattfahrten."
Denn dort,in einiger Entfernung war ein,sich bewegender, Punkt zu
sehen,der gerade noch als Wattwagen erkennbar war.
„Ob die auch zu dem Wrack wollen?",überlegte Knud
„Wir sollten uns beeilen."
Auch Tammo und Frederike konnten den ,in der Frene fahrenden,Wagen
der Reusenbrüder sehen,das heisst ,ihr Chauffeur,Bauer Treehuis,sah ihn und
machte sie darauf aufmerksam.Die beiden reckten die Hälse in die
Richtung."Sieht aus,als bekämen wir Konkurrenz.",meinte Tammo.
„Soll ich sie ein bischen antreiben?",fragte
Alfred."Ja,sie scheinen uns gesehen zu haben und beeilen sich auch..Der
Kutscher lies die Peitsche in der Luft knallen und die Pferde fielen vom
gemächlichen Gang in den Trab,der Stelle mit dem Wrack zu.Die vier winzigen
Punkte ,die sich vom von den Leuchttürmen aus ,auf ihre Strecke zubewegten
indes,hatten beide Gruppen noch nicht gesehen.
Fortsetzung folgt auf diesem Blog