Donnerstag, 4. Juli 2013

Goldfieber in Ostfriesland-oder das Vermächtnis des Heinrich Klüterboom-Teil 12

 4.

Rotglühend stieg die Sonne über dem Watt vor Vedderfehn und Veddergroden auf.Von fern her,hörte man ein paar Möwen schreien,ansonsten lag Ruhe über der Bucht,schliefen beide Orte noch ,bis auf den Hafenmeister und seine Helfer,die beriets auf waren,sowie einige Kutterfischer,die den ersten Fang anlandeteten,um danach und nach einer kurzen Reinigung wieder aufs Meer zu fahren,durch die Fahrrinne,durch die man den Hafen auch Tideunabhängig anfahren konnte.

Wer durch die Innenstadt ging,dem stieg der Duft frisch gebackener Brötchen in die Nase,aus der kleinen Bäckerei,die im Begriff war,zu öffnen.
Dies konnten auch die beiden Personen riechen,die hoch oben auf dem Kirchturm von Vedderfehn standen,und den Blick über das,in der Morgensonne glitzernde Watt schweifen liessen.

Ihr Blick ging über endlos scheinendes,in rotgoldenes Licht getauchtes Watt,über glitzerne Prile und Pfützen darin,über die Markierungen,die die Fahrrinne anzeigten,auf der jetzt einige Kümos und Ausflugsschiffe herein kamen und wieder hinaus fuhren,über die Barke gegen Ende der Bucht ,die gleichsam auch als Rettungsinsel für in Seenot geratene,Schiffbrüchige und unvorsichtige Wattwanderer war,die das Aufkommen der Flut verpasst hatten,über den Hafen,in dem das Leben erwachte und über eine faszinierende Landschaft,die sonst im Meer verborgen war.

Die beiden hatten allerdings wenig Blick für die Schönheiten im Watt,sondern hielten Ausschau nach etwas ungewöhnlichem,einem Zeichen.
Angestrengt liessen Tammo und Frederike den Blick immer wieder über die Bucht gehen.

"Kann doch nicht sein",raunte Tammo"da muß doch was...,Moment! Ja,dort auf einer Linie mit dem neuen Leuchtturm und weit raus zur Barke hin,da blinkte etwas!“

Tammo nahm jetzt das kleine Fernrohr aus der Tasche,das mit dem Brief in Klüterbooms Umschlaggesteckt hatte,und sah hinducrh zu dem blinkenden Objekt.
Es war ein Wrack,genau genommen,das Wrack eines Ewers,eines kleinen Frachtseglers mit flachem Rumpf ohne Kiel,der vor allem auf Flüssen,aber auch in der Küstenschifffahrt Verwendung fand.

Er erinnerte sich,das etwas darüber in der Zeitung gestanden hatte,das so ein Schiff hier vor der Küste gefunden worden war und ein Team aus Archäologen und Liebhabern von Traditionsschiffen, seine Bergung plante.Er erinnerte sich auch,das er sich mit Heinrich darüber unterhalten hatte.

Schön und gut,aber was,zum Teufel,blinkte da drüben?Er fuhr mit dem Fernrohr über den ,zur Hälfte im Watt vergrabenen Schiffskörper.Das Blinken kam vom Mastbaum.Da hing irgendwas.Ein Stück Metall?,ein Spiegel?So weit,so gut.Sollte es das sein? Wirst du zur rechten GeZEIT Erleuchtung finden...,Erleuchtung !,war das mit Erleuchtung gemeint?

Tammo stubste Frederike an ,die noch mit bloßem Auge einen anderen Teil des Wattes abgesucht hatte.,reichte ihr das Fernrohr,und wies sie auf das Wrack hin.Sie sah es sich an ,dann drehte sie sich zu ihm um:
„Glaubst du,das ist es?"

„Ich denke schon",antwortete er „gehen wir ins Watt und finden es heraus."

Fortsetzung bald hier im Blog