Sonntag, 19. Mai 2013

Goldfieber in Ostfriesland-oder:das Vermächtnis des Heinrich Klüterboom-Teil 6

Frederike trat zu Tammo und sah ihm über die Schulter."Was ist eine Brigg?""Das ist ein zweimastiges Segelschiff mit Rahsegeln an beiden Masten",antwortete Tammo "Zusätzlich wird am Großmast ein Schratsegel gefahren, das bei dieser Takelungsart Briggsegel heißt.Sie sehen es hier auf dem Plan:"



                                                                                                                   
„Und sie meinen,da ist ein Hinweis zu finden?"
„Das Schiff heißt "Northern Star",erinnern sie sich an den Stern des Nordens.Ich glaube zwar nicht,das Heinrich es sich so einfach gemacht hat,aber wir sollten jede Möglichkeit in Betracht ziehen.Lassen sie uns schauen,ob sie unter den Modellen hier in den Regalen ist."

Sie sahen sich in den Regalen um,es waren viele beindruckende Modelle,teils berühmter Schiffe darin,doch die "Northern Star" war nicht darunter.
„Vielleicht unter den Modellen im Wohnzimmer",schlug Frederike vor.
Sie gingen nach oben und sahen nach,doch auch hier war sie nicht zu finden.
"Es muß doch möglich sein,herauszufinden,wo das Schiff ist“,grübelte sie
"Na ja...natürlich", fuhr Tammo auf "die meisten Modelle schenkte er dem Hafenmuseum.Sehr gut möglich,das sie sich dort befindet."
"Nun,wenn das unsere einzige Spur ist",meinte Frederike, „gehen wir also ins Museum.“
*
In Dörfern verbreiten sich Nachrichten sehr schnell.So auch in Vedderfehn und Veddergroden,zumal zum Gemeinderat von Vedderfehn auch der Herausgeber der örtlichen Kreiszeitung gehörte.und so war zwischen den Kursen am Vieh-und Getreidemarkt,sowie dem üblichem Dorfklatsch und Ankündigung des Hafenfestes auch vom Testament Heinrich Klüterbooms zu lesen.Mit Folgen,die so nicht absehbar waren.

Auf dem Grundstück um Klüterbooms Haus patroullierten nun auf jeder Seite Zwei Dörfler,die alle Hände voll zu tun hatten,Leute fort zu jagen,die dort fieberhaft nach dem Schatz gruben und es mittelerweise aussehen liessen,als fände dort ein Kongress der Maulwürfe statt.

Natürlich warf ein Dorf dem anderen vor, Schuld zu sein und diese Leute nur geschickt zu haben ,um Vedderfehn,beziehungsweise Veddergroden zu schickanieren und überhaupt hätte die jeweils andere Seite Klüterboom zu diesem Testament angestiftet ,oder noch schlimmer, es selber geschrieben und das echte ,das natürlich zu Gunsten des eigenen Dorfes ausfiel, zu unterdrücken.Ein Vorwurf,der freilich vom Anwalt Peter Hentz zurückgewiesen wurde.Es handele sich um das eigene und einzige Testament Heinrich Klüterbooms,dies sei er auch bereit zu schwören.

Aber nicht nur das Grundstück Klüterbooms glich bald einem Maulwurfsparadies.Am Strand ,am Hafen und natürlich unter der Bank ,auf der er immer saß,wühlten unzählige Leute in der fieberhaften Suche nach dem Schatz und es hatte den Anschein,als hätte sich die Nachricht von dem Testament auch schon über die Provinz hinaus verbreitet.

So kam es ,das in Veddergroden der Gemeinderat zu einer Krisensitzung zusammenkam.
"Seit dieses Testament bekannt ist,spielt die ganze Gegend verrückt",sagte Kuddel Brackmann. „Wir müssen langsam ewtas unternehmen,bevor diese Schatzsucher uns das ganze Dorf zerwühlen."
„Die da drüben sollen doch endlich zugeben ,das sie für ganze verantwortlich und das mit dem Anwalt gemeinsam ausgeheckt haben",meinte Jan Klaesen

„Die behaupten das gleiche von uns"warf Dungbart ein"Meine Kuhweide haben sie auch schon umgegraben.Meinten ,sie läge ja gleich hinterm Deich auf dem Weg zum Hafen und da wäre er immer längs gegangen.Hätte nicht viel gefehlt und ich hätte ihnen mit der Schrotflinte Bescheid gegeben."
„Man hat mir gesagt,das dieser Tammo de Vries aus Vedderfehn bei Klüterbooms Tochter ist",sagte Brackmann nachdenklich".Er war ja mit Heinrich gut bekannt.Möglich,das er etwas weiß,vielleicht hat der Alte ihm noch anvertraut,wo der Schatz ist.Besser wir behalten ihn im Auge und wenn der Schatz gefunden und unserer ist,werden wir auch wieder Ruhe haben."

Es klopfte an der Tür,und ein vierschrötiger Mann mit gerötetem ,vollen Gesicht und Stiernacken trat ein.
„De Vries und Klüterbooms Tochter haben das Haus verlassen und sind auf dem Weg zum Hafen.",bellte er in zackig militärischem Ton.
„Dann folgt ihnen und lasst sie nicht aus den Augen“, bellte Brackmann zurück und zum Gemeinderat gewandt:  „Jetzt wird es spannend ,er scheint wirklich mehr zu wissen."


                                                                    Wird fortgesetzt hier im Blog