4.
Peter Hentz,der Rechtsanwalt,verlies genervt das Rathaus von
Veddergroden,in dem er gerade mühevoll den Bürgermeister und den Gemeinderat
davon überzeugt hatte,das er nicht Schuld war an Klüterbooms Testament und auch
bis zur Verlesung keine Ahnung hatte,was genau drin stand,geschweige denn,um
was für einen Schatz es sich handelte und wo er verborgen war.
Sicher,hatte er es beglaubigt,vom Inhalt allerdings keine Notiz
genommen.Das war schließlich Klüterbooms Privatsache.Und darum trug er auch
keine Verantwortung für das Goldfieber,das,so schien es ,mittlererweile die
ganze Region erfasst hatte.
Nun stieg er in seinen Borgward und fuhr nach Vedderfehn ,um dort
das Gleiche zu tun .
Während er die Küstenstrasse entlang fuhr,dachte er über die Sache
nach.Frederike hatte ihn angerufen und von diesem Tammo de Vries berichtet,der
bei ihr aufgetaucht war.Ein kluger Mann ,schien es .Heinrich hatte ihm einmal
von ihm berichtet,als er bei ihm in Bremen war,und vermögenstechnische Dinge
mit ihm regelte.Hentz war froh,das sich Frederike in dieser Gesellschaft
befand.Als Testamentsvollstrecker hätte er ihr gar nicht helfen können und er
hatte so genug zu tun,als das er sich hätte um sie kümmern können.
An ,nicht von Pflügen, umgegrabenen Äckern vorbei fuhr am
Deich entlang.Da,eine Weide.Oh-und ein Bauer ,der gerade eine Horde Schatzjäger
davon jagte,während die durch sie gestörten Kühe ihnen,teils wiederkäuend ,
verwirrt hinterglotzten,wohl nicht verstehend,warum die einen Hektisch ihre
Weide umgruben und ihr Bauer sie darum anschrie und sie,einen Knüppel
schwingend , verfolgte.Ihr Interesse währte aber nur kurz,dann gaben sie sich
wieder dem Grasen und Wiederkäuen hin,und ließen die Menschen,Menschen sein.
An solchen und ähnlichen Szenen vorbei ,gelangte Hentz schließlich
nach Vederfehn.Die Strasse zum Hafen kreuzend ,kam er in den Ortskern und am
Rathaus an.
Fidi Menks erwartete ihn bereits.
"Nun ,wollen sie die Posse nicht endlich beenden und sagen,wo
der Schatz ist?",sagte er nach der Begrüßung.
Hentz lächelte säuerlich
"Wie soll ich ihnen das sagen,wenn ich es selbst nicht weiss.Ich
habe das auch schon in Veddergroden gesagt:Ich weiss nicht ,wo der Schatz
ist,noch ,was er ist.Das könnte uns höchstens Heinrich sagen,aber der ist ja
nun mal tot."
„Verkaufen sie mich nicht für dumm.Sie waren sein Anwalt.Sie
müssen doch mehr wissen."
2Entschuldigung",sagte der Notar „Selbst seinem Anwalt und
Testamentsvollstrecker sagt ein Mandant nicht alles,und schon gar nicht ein
Heinrich Klüterboom."
*
Tammo und Frederike folgten der Richtung,in die die Gallionsfigur
zeigte.Und in der Richtung stand-der alte Leuchtturm!
"Glaubst du,dort ist der Schatz versteckt?"
Sie war plötzlich ins "Du" verfallen,Tammo störte das
aber nciht-im Gegenteil.Mit leichtem Lächeln sagte er: „Nicht sehr
warscheinlich,eher ein weiterer Hinweis,denke ich,aber lass´ uns sehen."
Sie setzten sich ins Auto und fuhren los zur Landzunge ,auf der
der alte Leuchtturm stand.Mit dem Auto waren es normalerweise fünf Minuten.Nun
jedoch,mußte man sich vorsichtig an emsigen Schatzsuchern vorbeischlängeln,die
auch hier nur mit Mühe von Dorfpolizei,Hafenmeister und deren Helfern daran
gehindert werden konnten,auch noch die Strasse aufzureißen.
Irgendwie schien alles verrückt geworden zu sein,und einige
clevere Strassenhändler hatten sich das Goldfieber zu Nutze gemacht ,indem sie
an Ständen Dinge wie Schaufeln,Spitzhacken,"Goldgräberkleidung",bis
hin zu Schatzkarten und angeblichen Kopien des Testamentes, feil boten.
Auf letzteres fielen natürlich am ehesten Touristen herein ,die
ihr Glück versuchen wollten.Die Welt wollte halt betrogen sein und wer
weiss,sagten sich einige ,wenn nicht Klüterbooms Schatz,finden wir vielleicht
auch einen anderen.
Frederike und Tammo kamen am alten Leuchtturm an,liessen
den DS an der Strasse stehen,und gingen eine kurze Treppe mit sanfter Steigung
bis zum Leuchtturm hoch.Auch hier war schon gegraben worden.Offensichtlich,beim
fluchtartigen Entfernen weggeworfenes Werkzeug,zeugte jedoch davon,das der
Leuchtturmwärter nicht gewillt war ,es sich gefallen zulassen.
"Wir sollten wohl mit dem Leuchtturmwärter reden",meinte
Tammo und leutete.
Fortsetzung demnächst auf diesem Blog